Dienstag, 16. November 2010

Hausbau in Thailand Teil 3, eine Etage


Gestern haben wir die bisherigen Fotos gezeigt, die uns in den letzten Monaten Walter Nolle geschickt hat. Heute kamen die ganz aktuellen Bilder. Whow! Das sieht ja schon sehr fortgeschritten aus! Jetzt kann ich jeden Raum meiner Pläne erkennen. Da Walter oft vom gleichen Kamera-Standpunkt aus fotografiert hat, ist die Entwicklung sehr gut nachvollziehbar.
Vielen Dank an Walter für die Bilder, vielen Dank an Monika und Margrit für die Ratschläge, Tips und Beruhigungen, wenn mal Unsicherheiten auftraten.


Luck hat sich die ausgedruckten Fotos wieder und wieder angesehen und mit meinen Grundrissen, in die ich schon die gesamte Einrichtung eingezeichnet habe, verglichen. Sie hüpft vor Freude und strahlt. Bei mir hält sich das Hüpfen in Grenzen, weil ich Muskelkater habe. Aber die Freude ist ebenso umfassend. Wir haben Wisit sofort angerufen und ihn geistig umarmt. Mehr ist dazu gar nicht zu sagen.




"Lernen wir, und zu freuen, so verlernen wir am besten, anderen weh zu tun."
(Friedrich Nietzsche)

"... alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt."
(An die Freude, Friedrich Schiller)



Düsseldorf, 16.11.2010

Montag, 15. November 2010

Hausbau in Thailand Teil 2, Start

"Der Bau von Luftschlössern kostet nichts, aber sie verwehen schnell."
"Mancher baut Schlösser in der Luft, weil er für eine Hütte kein Land hat."
"Narren bauen Häuser. Der Kluge kauft sie."
"Irren ist manchmal ein Unglück. Bauen ist immer eine Katastrophe."


Ja, ja, ja, ich habe Warnungen von allen Seiten bekommen. Das habe ich ja auch schon in den früheren Beiträgen zitiert. Aber nun haben wir ein schönes Stück Land und wollen, nachdem wir kein Kind gezeugt und (noch) keinen Baum gepflanzt haben, wenigstens das Haus bauen.



Wie kann man wohnen in Thailand? Ich zeige euch mal ein paar unterschiedliche Möglichkeiten: 
Einsam, klein, ruhig. Aber immer nur Fische fangen und essen?
Condominium mit phantastischen Wohnungen für viel Geld, direkt am Meer in der Nähe von Cha Am und Hua Hin.
Ein Häuschen auf einem See ist sicher sehr schön, ruhig und gesund, so mitten in der Natur. Aber ein bisschen klein, und von Infrastruktur keine Rede.
Kaufen statt Bauen (s. Zitat) machen sehr, sehr viele Thai und Ausländer. Aber reich muss man sein, um in so einem exklusiven "Condominium" wohnen zu können. Nicht mein Ding, für kein Geld der Welt. Ich will allein sein können und einen Garten haben.

Das ist das Eigenheim eines nicht in ärmlichen Verhältnissen lebenden Chinesen in unserer Siedlung Pimpaka.


Nun sind wir bei meinen Träumen gelandet: Ein ästhetisches Heim im bauhaus-Stil. Natürlich mit flachem Dach.
Mein erster Entwurf war - da ich von Thailand wenig Ahnung hatte - der schönste aber auch der unvernünftigste. Man sitzt in Thailand nicht auf der Dachterrasse. Dazu ist es viel zu heiss. Alle Terrassenflächen müssen überdacht sein. Und zweistöckige Häuser gibt es in Thailand wenige: Man hat genug Platz zum Bauen und Treppensteigen ist anstrengend.


So sieht es dann aus, wenn ein Thai-Architekt meinen bauhaus-plan "verbessert". Das wurde dann von mir noch einmal überarbeitet und der Breite des Grundstücks angepasst. 

Im Sommer 2010 ging es dann los. Ich bitte bei allen Bildern zu berücksichtigen, dass bei Temperaturen von über 35 Grad gearbeitet wurde. Aber die Arbeiter waren nicht verschwitzt!.
Direkt nach dem ersten Spatenstich wurde mit Mönch und Verwandten eine Zeremonie zur Besänftigung der auf dem Grundstück wohnenden Geister veranstaltet. Die Gebete und Gaben sollen um Erlaubnis bitten, das Haus bauen und dort wohnen zu dürfen. (Bitte nicht lachen, das verkneife ich mir auch. Aber mit Buddhismus hat das nichts zu tun und Buddha hat zwar von der Notwendigkeit gewusst, Berührungen hinduistischer Religion und seiner Lebensidee zuzulassen, aber er hat den Mönchen absolut verboten, an solchen Zeremonien teilzunehmen, erst recht sie zu veranstalten und Geld dafür zu nehmen!!!)

Verwunderlich ist die Vorstellung, die Geister mit den Köpfen von einem Schwein und einem Huhn sowie mit Obst und Gemüse gnädig zu stimmen. Die Geister sind nicht anspruchslos: Zum Nachtisch gab es Süßigkeiten und um der Geisterfete den nötigen Schwung zu verleihen, auch Brandy und Bier! Das alles wurde nicht etwa selbst genossen, sondern in der Erde versenkt.

Stämme von Bambus und Banane wurden mit dem Moniereisen aufgerichtet. Das bringt Glück und Wohlstand.

Dann ging es richtig zur Sache und unsere zukünftigen Nachbarn, die immer wieder die Baustelle besuchten, sagten uns: "Der Herr Wisit ist täglich anwesend. Er baut wohl einen Bunker, so massiv sieht das alles aus. Wahrscheinlich habt ihr großes Glück. Da werden wir mit unseren Problemen richtig neidisch."

Der Architekt Wisit im weißen Hemd

Der Architekt Wisit im gestreiften Hemd

Ich bin mal gespannt. Da kommen nun noch eine Etage und das Dach drauf. Die Bäume werden uns ins Fenster wachsen. Aber immerhin stehen sie an der Südseite und spenden Schatten.

Wie man hier an der Frontseite des Hauses erkennen kann, ist dieses mehr als einen Meter über Grund gebaut. An einigen Stellen sind Öffnungen vorgesehen. Es entsteht also kein Keller (in Thailand total unüblich), aber zusätzlicher Lagerraum.

Bisher sieht alles ganz prima aus und wir sind dankbar, unseren Architekten Wisit getroffen zu haben und die lieben Nachbarn in der Nähe zu wissen. Da lacht sogar die Schaufensterpuppe und Buddha freut sich mit uns.



Bis bald.
Manfred am 15.11.2010


















                                     

Donnerstag, 4. November 2010

Hausbau in Thailand Teil 1, Planungen

1. My home is my Paradies
Ich bin jetzt fast 70 Jahre und habe in meinem Leben erst zweimal die Wohnungen gewechselt: Nach dem Studium richtete ich mir 1969 die erste Atelierwohnung ein, 1990 wechselte ich in meinen heutigen „Loft“, eine Bäckerei mit Verkaufsraum, Lager und Backstube. Das habe ich mir zu der besten Wohnung ausgebaut, die ich je hatte. Mehr als 250qm groß mit riesiger Terrasse und Garten. Unschwer kann man daran erkennen, dass ich ein eher statischer Typ bin, der ein „Zuhause“ braucht. Und der zwar gern auf Reisen ist, aber ungern seinen Standort wechselt.
Daher war für mich klar: Wenn ich meiner Frau folge und nach Thailand gehe, will ich Wurzeln schlagen und nicht dauern umgetopft werden. Also ein eigenes Haus. Das ist auch als großes Haus in Thailand unter € 100.000,- zu haben.

2. Risiken, Möglichkeiten, Voraussetzungen
Nun haben wir allerdings viele Warnungen gehört und viele Enttäuschungen gelesen. Daher fragten wir Bekannte und Freunde in Thailand, die dort lange leben oder für ausländische Firmen arbeiten, wie das mit ihrem Hausbau war. „Ich habe immer zur Miete gewohnt. Ein Haus in Thailand zu bauen ist die Garantie für einen Herzinfarkt“, war die Antwort. Die thailändischen Handwerker seien Lichtjahre von europäischer Qualität entfernt. Wenn man auf den Plänen die Türen 2 Meter hoch einzeichnet, haben sie nachher die übliche Höhe von 1,80 m. Die Fenster sind schief eingebaut, durch das Dach kommt der Monsunregen, die Wasserleitungen werden undicht, Teile einer Wand stehen unter Strom, die Terrasse bekommt Risse und senkt sich ab, weil sie kein korrektes Fundament hat, usw., usw.. Alles auf Sand gebaut? Eher auf einer Wanderdüne.


Im Internet kann man heute eine Vielzahl von Tips bekommen und jede Menge - manchmal verzweifelte - Erfahrungsbrichte lesen.
http://www.siam-info.de/german/hausbau.html
http://www.leben-in-thailand.de/hausbau2.shtml
http://www.auswandern-thailand.web8000.de/html/hausbau_thailand.html

Grundsätzlich kann ein Ausländer kein Grundstück erwerben und kein Haus als Eigentum bauen. Er kann nur pachten. 
http://samui-samui.de/weblog/691/landkaufundbesitzfuerauslaender

Alle diese Land- und Hausprobleme waren bei mir unwichtig, da meine Frau Thailänderin ist und ich alles auf sie bzw. ihre Familie übertragen konnte.  „Mann, das ist aber riskant! Wenn die dich nun ausboten?“ES IST NICHT RISKANT! Da müsste man meine Familie kennen. Und außerdem bin ich nicht blöd und habe mir in meinem Leben eine gewisse Menschenkenntnis erworben. 

Immer wieder als sehr wichtig beschriebene Voraussetzungen sind ein erfahrener Architekt und eine deutsche Bauleitung/Bauaufsicht. Genau das haben wir versucht.

3. Landkauf
Über das Klima, die Dauer des Monsuns. die Höchst- und Tiefst-Temperaturen und natürlich die Grundstückspreise habe ich mich 2006 ausgiebig erkundigt. Alle Gebiete am Meer schloss ich aus. Günstig erschien mir das Gebiet am Khao Yai. Dieser erste Nationalpark in Thailand wurde am 8. September 1962 eröffnet. Seit dem 14. Juli 2005 steht der „Waldkomplex der Dong-Phaya-Yen-Bergkette mit dem Khao-Yai-Nationalpark“ auf der Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO. Er ist mit 1.355.396 Rai (etwa 2.172 km?) Ausdehnung der drittgrößte Park des Landes.(s. Wikipedia)

Blick aus unserem Hotelzimmer auf die Gegend von "Pimpaka" unterhalb der Berge

In der Stadt Pak Chong fand ich die kleine Urbanisation „Pimpaka“, wo ein Thai-Architekt mit einer deutschen Bauleitung bereits etwa 20 Häuser für Europäer gebaut hatte. Im Herbst 2007 haben wir dort ein Grundstück gekauft. Größe etwas mehr als 1 Rai (1600qm), gelegen an der absolut ruhigen Siedlungsstraße, umgeben von Farmland, keine direkten Nachbarn. Für den großen Garten, in dem ich Blumen und Sträucher und meine Frau Obst, Gemüse und Kräuter anpflanzen werden, ist also genug Platz.

Unser Grundstück mit leider nur einem Baum (bis jetzt)

3. Hausplanung
Während unseres Aufenthalts veranstaltete der deutsche Bauleiter eine Party für die „Neuen“ und alle dort „Ansässigen“. Es kamen viele, aber die „Aufsässigen“ blieben zu Hause. Was es mit denen auf sicht hat,  warum auch innerhalb der europäischen Community Voruteile, Mistrauen und Streit das offenbar etwas eintönige Leben der Rentner/Innen belebte, erfuhr ich so nach umnd nach. Jedenfalls fand ich den deutschen Bauleiter und den Thai-Architekten recht angenehm und wir beschlossen eine Zusammenarbeit.

Das Haus sollte für Teile der Familie meiner Frau (siehe voriger Beitrag), für ein Gästezimmer, für mein Atelier, meine Bibliothek, ein Schulungs- oder Massagestudio meiner Frau und für gemeinsames Essen mit vielen Personen Platz bieten. Ich zeichnete mehrere ganz exakte Grundrisse und Aufrisse auf Millimeterpapier und schickte sie zur Beurteilung und Kalkulation nach Thailand. Alles schien einvernehmlich zu klappen. Die deutsche Bauleitung garantierte „europäische Qualität“ und versicherte „Die Baubetreuung beinhaltet ...regelmassige Besuche auf der Baustelle / mindest 2 x am Tag/ morgens und abends = ca. 600 Baustellenbesuche)

4. Kritische Fragen und die Folgen
Dann kam die Finanzkrise und es gab die Notwendigkeit, viele Dinge neu zu überlegen und ein wenig abzuwarten.  Zwischen 2008 und 2009 waren wir mehrmals in Thailand und wiederholten nach unserer sehr kleinen und sehr fröhlichen Hochzeit in Deutschland das Ganze noch einmal sehr groß und sehr anstrengend im Hotel und im Tempel in Thailand. 

Die Thailänder haben eine inbrünstige Verehrung aufwendiger Dekorationen und kitschiger Farben
Es gibt ungefähr 70 Fotos - jeder will mit dem Brautpaar fotografiert werden

Danach fuhren wir nach Pak Chong und redeten viel mit unseren potentiellen Nachbarn, die zu Freunden wurden und uns Informationen und Tips gaben. 
Sie klagten uns allerdings auch ihr Leid über immer neue Schäden an den Häusern, Wasserleitungen, Elektroinstallationen, Dächern usw..Das verunsicherte mich ein wenig und ich fragte die deutsche Bauleitung, wie so etwas passieren kann, wenn man „europäische Qualität“ bei „täglich zweimaliger Kontrolle auf der Baustelle“garantiere.

Die Antwort entsprach exakt der ersten, edlen Wahrheit Buddhas: 
Leben ist Leiden.

Der zuverlässige, auf Qualität und Kontrolle bedachte deutsche Bauleiter schrieb mir am 18. August 2009: “Aufgrund deiner Miteilungen und nach Ruecksprache mit meiner Familie und mit meinem Kollegen, moechten wir uns bei eurem Hausbau komplett heraushalten.“ Er erklärte mir, meine Fragen unterstellen ihm magelhafte Arbeit und bei solch einem Vertrauensentzug sei eine Zusammenarbeit nicht möglich.
Ich antwortene ihm u.a.: „...Diese Fragen darf ich doch wohl stellen, oder? Ich will ein Haus bauen, und das kostet viel Geld. Ich will mich für das Geld, das ich zusätzlich für eine Baubetreuung ausgebe, auf deren Qualitätskontrollen verlassen können. Das, lieber T., ist doch selbstverständlich und ich würde dir diese Fragen auch stellen, wenn du mein Bruder wärst! Mit Vertrauensentzug hat das überhaupt nichts zu tun.“ Auf die folgende, abschließende Korrespondenz mit Unterstellungen und horrenden Widersprüchen will ich hier nicht eingehen.
Damit waren unsere Pläne erst einmal gestoppt, d.h. trotz der Hitze in Thailand auf Eis gelegt. 

Luck versuchte mich zu trösten, indem sie mir von der Firma Land&Houses in Thailand erzählte. Das ist eines der größten Bauunternehmen. Luck hatte bei ihrem Haus sehr positive Erfahrungen gemacht, allerdings für viel Geld. Ein Neffe von ihr arbeitet als Architekt und Ingenieur bei L&H und baut Hotels, Privatvillen, Firmensitze und ganze Urbanisationen in Touristengebieten. Ausserdem war da noch eine Freundin in der Provinzhauptstadt Korat, die ebenfalls Architektin ist. Also weiter planen, Kontakte knüpfen und erneut nach Thailand fliegen.

5. Der entscheidende Tip
Im Februar 2010 schrieb uns eine Freundin aus Pimpaka wieder einmal über Haus-Probleme, Schäden und deren Beseitigung. Es folgte ein Tip:

„ Dann gibt es einen Thai-Mann hier, der seinerzeit als Subunternehmer mit eurem Architekten die Pools gebaut hat. Dieser Mann hat sich dann ganz selbständig gemacht und baut jetzt Pools in eigener Regie. Dabei betreut er auch die Pools, die er vorher gebaut hat. Unseren auch. Er hat nun den Pool bei dem Schweizer Ehepaar gebaut, sie haben sich erst später dazu entschlossen. Die Schweizer sind sehr zufrieden mit ihm. Dieses Paar möchte auch gerne, dass sich Pimpaka noch mehr bevölkert. Ich habe von Euch erzählt. Und von Euren Problemen. Einfach so.
Gestern kam die Frau zu mir und sagte mir, der Mr. Wisit, dieser Poolmensch, sei Architekt, hat 6 Jahre studiert, Gartenbau und Straßenbau und eben Architektur und Statik und was dazu gehört. Dem hat sie von Euren Problemen erzählt und er hätte gesagt, warum kommen diese Leute denn nicht zu mir. Selbstveständlich könne er ein Haus für euch nach euren Plänen bauen und überhaupt, das wäre alles kein Problem. Er bekäme das hin. Ich soll Euch das schreiben.
Was ist hiermit tue.
Wir können über den Mann nur sagen, dass alles, war wir von ihm gesehen haben, ordentlich und gut ist und dass man mit ihm gut umgehen kann. Wir werden auch in diesem Jahr die Umrandung unseres Pools neu machen lassen von ihm. Außerdem spricht er gut Englisch...“ 
Es folgten noch Aussagen von anderen in Pimpaka, denen dieser Mr. Wisit die Schäden seines früheren Chefs repariert. Er sei ein ganz ungewöhnlicher Thai: absolut zuverlässig, absolut pünktlich, immer vor Ort. 

Damit hatten wir nun mehrere Möglichkeiten. Wir flogen im April 2010 voller Hoffnung nach Thailand.



5. Ein Besuch bei Freunden und Verwandten
Zuerst trafen wir uns natürlich mit dem Neffen von Luck, der für diesen Baukonzern arbeitet. Kein Thai würde sagen, dass er etwas nicht machen oder uns nicht helfen kann. Aber ich spürte sofort, dass er total überlastet war und keinesfalls den Fortgang unseres Bauens kontrollieren könnte. Er wohnt ja gar nicht in Pak Chong, sondern weit weg.
Die Freundin in Korat hatte ein ähnliches Problem. Also taten wir das, was ich von Anfang an wollte, aber mit Rücksicht auf die Verwandtschaft und die Freundschaften von Luck zurück gestellt hatte: wir trafen uns mit Mr. Wisit. 

6. Herr Wisit 
Er war 2 Minuten vor der verabredeten Zeit im Hotel. Er war bestens vorbereitet. Er war sehr ruhig, besonnen, bescheiden. Kurz, er war mir sehr sympathisch. 


Luck und Mr. Wisit bei den Besprechungen

Alles Weitere ist kurz erzählt. Der Architekt Wisit nahm meine Pläne und überarbeitete sie profesionell. Zwei Tage später legte er uns große Pläne vor, besprach alles noch einmal mit meiner Frau, gab Ratschläge und kalkulierte den Hausbau mit Auffahrt, Car-Port, Terrassen, Wassertank usw.. Er berechnete nicht mehr, als meine früheren „Partner“ für ein kleineres Haus kalkuliert hatten. Aber er gab uns im Gegensatz zu unseren früheren „Partnern“ eine Gewährleistung, sogar drei Jahre. Das ist für Thailand völlig ungewöhnlich. Er garantierte uns hohe Qualität und sogar eine befristete Bauzeit mit einer Konventionalstrafe bei Überziehung
Eines der wichtigsten Argumente aber war, dass er gleichzeitig kein anderes Haus baut und die ganze Woche in Pak Chong ist. Wie uns später unsere Freunde und die Verwandtschaft bestätigten, war er immer auf der Baustelle, wenn sie dort vorbei kamen.

Wenn ich zurück blicke, war es bisher immer so in meinem Leben: Was im Anfang wie eine Katastrophe aussah und hoffnungslos machte, wendete sich danach zum Guten. Wir müssen nur das Gute sehen wollen, nicht auf eine sich automatisch einstellende Perfektion warten und durchaus auch mal mit halben Sachen zufrieden sein.


Manfred Spies
Düsseldorf, 4. November 2010

(Bald berichte ich über den Start und den Fortgang des Bauens unserer Hütte.)