Montag, 30. Mai 2011

Hausbau in Thailand Teil 6, Finish??? Abschied in D.

Ursprünglich sollte das Haus schlüsselfertig Ende Februar 2011 übergeben werden. Ursprünglich wollte ich meinen 70. Geburtstag dort feiern. Aber nicht nur in Thailand kommt es anders, als man denkt, plant oder hofft.


Natürlich spielte mein Unfall im Dezember eine Rolle und ich kam mit der "Abwicklung" in Deutschland so sehr in Verzug, dass ich dem Architekten ein paar Tage mehr für die Fertigstellung des Hauses einräumte. Nun sind es ein paar Wochen und wir hoffen, dass die Hütte fertig ist, wenn der Container kommt.
Da ich meinen 70. Geburtstag ohne jeden Aufwand und fast ohne zahlreiche Beglückwünschungen feiern musste, wollten Luck und ihre Schwestern mir wenigstens auf ihre Art intensiv alles Gute und beste Gesundheit zukommen lassen. Dafür engagierten sie einige Mönche und Novizen für eine buddhistische Zeremonie mit entsprechenden Opfern und Spenden an die bettelnden Männer, deren Heiligkeit und Zauberkraft mir nützen sollten. Wenn ich meine liebe Luck so versunken und gläubig für mich beten sehe, bin ich zutiefst gerührt.

Inzwischen machen auch der Außenanstrich und die Verlegung der Fußböden im Innenbereich Fortschritte. Sogar die Treppen am Eingang und von der Terrasse zum Garten wurden begonnen. Der Architekt hat uns immer wieder garantiert, dass Ende Mai alles zur Übergabe bereit und fertig ist und nur noch an der Einfahrt und im Garten gearbeitet werden muss. Ich bin ganz sicher, dass dies nach meinen letzten Informationen unmöglich ist. Aber was soll es. Hauptsache, wir haben nicht nach einem Jahr so viele Schäden und Reklamationen, wie alle unsere Nachbarn, die nicht mit Wisit gebaut haben.





In Düsseldorf habe ich vor ein paar Tagen zum letzten Mal Sperrmüll angemeldet. Es tat ein bisschen weh, die THAILUCK-Werbung von Lucks erfolgreichem Studio auf dem Müll zu sehen.


Was jetzt noch in Düsseldorf an Kleidung vorhanden ist, wird Ende Mai alles verschenkt oder der Diakonie übergeben. Tatsächlich sind auch Anzüge dabei, die ich nie getragen habe. Also mache ich mit einigen Kleidungsstücken in den allerletzten Tagen eine Premiere - soweit es das warme Wetter zulässt. Mit Ansgar Sporkmann entstand so ein ganz fröhliches Bild beim Abschiedsessen im Pegasos, zusammen mit Wirt Nikolaus.


Zum Schluss noch eine kleine Geschichte aus Pakchong. Luck ist ja eine extrem vorsichtige Verkehrsteilnehmerin, die seit vielen Jahren nicht mehr am Steuer eines Autos saß. Also unterzog sie sich jetzt einer erneuten Fahrprüfung. Alles klappte wunderbar, bis auf eine Übung. Sie musste - wie alle anderen Teilnehmer - auf sehr engem Raum rückwärtseine S-Kurve absolvieren und zwischen Barrieren einparken. Nur dreimaliges Rangieren mit Vor und Zurück war erlaubt. Sie brauchte vier Mal und fiel durch. Nun übt Luck täglich eisern diese Stelle stundenlang. Ich drücke ihr die Daumen. Aber ALLE europäischen Ehemänner der weiblichen Prüflinge, die den Parcour aus Spaß mitmachten, fielen durch.
Das Trainieren enger Durchfahrten ist bei den engen Straßen in Thailand und den dort abgestellten Pkw, Lkw und Pickups eine wichtige Sache. Niemand schafft das im ersten Anlauf. Unser Elektriker beruhigte Luck: Er wiederholte die Prüfung fünf Mal.





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Eine Mail, die ich als Dank an alle verschickt habe, die mich in den letzten Wochen unterstützt, getröstet oder mir geholfen haben, möchte ich auch hier zum Abschied veröffentlichen. Bis der Computer im Haus angeschlossen ist, werden sicher einige Wochen des Schweigens vergehen.
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Liebe Bekannte, Freunde und Verwandte,

die letzten Wochen - besonders seit Luck in Thailand ist - waren manchmal deprimierend, anstrengend und gingen nicht nur durch die viele Arbeit sehr an die Substanz. Da half es enorm, Verständnis, Zuspruch und Unterstützung zu bekommen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle und zum Abschied herzlich bedanken.

Vor allem danke ich Brigitte Stöckhert, die mich immer wieder zum Frühstück einlud, mir das kleine Radiogerät und die Bettdecke sowie ein Super-Kettler-Rad für alle meine Besorgungen zur Verfügung stellte und bei der ich die letzten Tage wohnen, essen und den Computer benutzen durfte.(Mein Mac ist ja als teures Übergepäck eingepackt.)
Vor allem danke ich auch meinem Vetter Theo van de Sand und seiner Frau Hildegard, die mir Hilfe in allen Lebenslagen anboten und oft mit dem Auto Transporte durchführten und bei denen ich den letzten leckeren Weißen Burgunder trank.
Meinem Webmaster Ansgar Sporkmann, einem Fachmann nicht nur in technischen sondern sehr engagiert auch in sozialen Fragen (Kinderschutzbund, Nottelefon...), der zu einem wirklichen Freund geworden ist, verdanke ich das Angebot umfassender Hilfe. Er lieh mir sofort sein Auto, als ich es brauchte. Großen Dank!
Ich danke Manfred Magersuppe für den Möbeltransport der Billy-Regale von IKEA und die hilfreiche Schlepperei. Danke für deine Kräfte!
Ich danke Erika Koch für köstliches Essen und die Luftmatratze, die mir wochenlang hervorragend mein Bett ersetzte.
Bei ihrer Schwester Marianne Dengler genoss ich im kleinen Kreis zum Abschied ein ganz köstliches Lamm. Dankeschön.
Meinem Nachbarn Jörg Weismann bin ich sehr dankbar, weil er immer zur Stelle war, wenn schwere Teile hin und her transportiert oder Sperrmüll raus getragen werden musste.
Michael Anders wusste, dass ich gern Musik höre und schleppte nicht ein Kofferradio - das hatte ich ja schon - , sondern eine ganze Anlage incl. Boxen in mein Atelier. Vielen Dank.
Dankeschön auch an Anita Börs-Büttner vom Restaurant "blutrot" nebenan, die mir Ausdrucke machte, nachdem ich meinen Drucker und mein Faxgerät bereits verschenkt hatte und die mir immer wieder anbot: "Manfred, wenn du irgendetwas brauchst oder ins Internet gehen willst, sag es."
Ein ganz herzliches Dankeschön auch an Meda aus Bosnien, die hier ältere Menschen betreut und einige Sachen (z.B. die beiden Trolleys zum Einkaufen) für zwei Senioren haben wollte. Sie bekam von mir noch viel mehr und bot sofort an, mir beim Sperrmülltragen und anderen Dingen zu helfen. Ein wildfremder Mensch, aber sofort ins Herz geschlossen.


Habe ich Jemanden vergessen? Das täte mir leid.
Natürlich bin ich .- mit einem Augenzwinkern - auch jenen dankbar, die mir bis auf wenige Teile alles aus der Wohnung abgekauft haben. Klasse! Den Rest hat Brigitte am 21.5. auf dem großen Trödelmarkt an der Kreuz-Kirche verkloppt. Das Geld ist für ihr Hilfsprojekt in Burkina Faso. Prima!



„Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“
Arthur Schnitzler (1862-1931), östr. Schriftsteller

Herzliche Gruesse auch von einer dankbaren Luck
Manfred Spies, 30.o5.2013
(der Flieger geht in zwei Tagen, Margrit Baur schrieb, das Haus sei Ende Mai 100% fertig, nur im Garten sei noch etwas zu tun, der Container ist in einer Woche in Thailand, na dann...)






Freitag, 13. Mai 2011

Hausbau in Thailand Teil 5, Haus und Garten

Heute habe ich das letzte große Teil aus der Wohnung verkauft. Alles, was jetzt noch herumsteht und -liegt wird am Monatsende verschenkt oder auf den Sperrmüll geworfen. Nun bin ich entspannt.
Entspanntes Mittagessen im Garten auf einem Sperrmülltisch
Natürlich ist das Leben in einer mehr oder weniger unmöblierten Wohnung nicht sehr angenehm. Meine Studentenbude in den 60er-Jahren zeichnete sich durch Improvisation und Apfelsinenkisten aus, aber sie war komfortabler als mein heutiges Dasein. Doch das ändert sich ja bald.
Schlafen auf der Luftmatratze. Aber immerhin kann ich mich beim Fernsehen bequem anlehnen.
Spartanisches Frühstück








Da der Hausbesitzer ja weder für die Einbauten, für die Fußbodenheizung, die Therme, die Bäder und Duschen, die Küche, die Fußböden usw. usw. einen Abstand zu geben bereit war, entschloss ich mich, alle beweglichen Teile zu entfernen und die unbeweglichen, nicht verkäuflichen Teile nicht zu schonen. Warum soll er aus meinen enormen Investitionen einen Nutzen ziehen? Wenn er angibt, die Etage nur als Lager vermieten zu wollen, da er dann in 5 Jahren kündigen und das Haus leer besser verkaufen kann, dann soll er auch eine Lageretage bekommen.
Es war nicht einfach in den letzten beiden Wochen, die großen Teile anzubieten und weg zu bekommen. Das ging nur über geringe Preise. Letztlich ist es eine Schande, diese perfekte Etage dermaßen zu ruinieren. Als Beispiel nur die Schrankwand, die eine erstklassige Schreinerarbeit war.


 Aber auch das von mir gebaute Bücherregal und vieles andere ist zuerst präsentiert und angeboten und danach endlich verkauft worden. Den Rest habe ich verschenkt.

Das war ein Teil der Bücherecke zu Wohnzeiten
So wurden Bücher und Kleinkram beim Wochenend-Flohmarkt angeboten
Jetzt ist alles weg und das Regal ist abgeholt.
Die Fußleisten sind z.T. entfernt und auf den Fliesenboden habe ich mit der Sprühdose und einer Maske ein Muster gesprüht - das wird den Hausbesitzer erfreuen.


Was tut sich in Thailand? Luck berichtet mir jeden Tag per Skype, wie sich der Hausbau, der ja eigentlich Ende Februar inclusive Fenstern, Türen, Sanitäreinrichtungen und Lampen fix und fertig sein sollte, entwickelt.

Die Front des Hauses ist verputzt, das restliche Stück Mauer ist gezogen, der Eingang wurde überdacht aber eine Treppe zum Haus fehlt noch. Wenn es keine Treppe gibt, die Einfahrt nicht zementiert und die Platten nicht verlegt sind, kann der Container nicht entleert werden. Das ist Thai.

In den Haus kann man keinen Container entleeren, aber die Thai ziehen so ein und schlafen auf der Erde, Dreck stört sie sowieso nicht.

Wände werden gestrichen und Fußböden sind schon teilweise verlegt. Der Küchenboden ist natürlich nicht so schön, wie in unserer früheren Küche, da die Fliesen größer sind (vergl. mit Foto oben). Die Auswahl an Boden- und Wandfliesen in Thailand schätze ich auf etwa 30% der Auswahl eines deutschen Fachhandels.


 
Und was macht unser Gärtchen? Luck hatte mir versprochen, wenn ich komme, blühen Blumen und Sträucher, mittags kann ich das eigene Gemüse verspeisen, die geliebten Thai-Kräuter genießen und ich kann schon Früchte von Bäumen unseres Paradieses essen! Nun, zuerst musste ja das Unkraut weg, das in Büschen und Sträuchern wuchs und nicht weggerupft werden konnte. Da hat Luck einen Bulldozer bestellt, der alles unterpflügte. 


Der Gartenboden sieht nicht aus, als könnte dort ein Rasen entstehen
Sofort schlug ich ihr vor, nun umgehend einen Trecker mir einem großen Rechen stundenlang durch den Garten fahren zu lassen und damit die Wurzeln rauszuharken und gleichzeitig die tiefen Furchen des Bulldozers einzuebnen.
Aber meine Familie ist sparsam, die versuchten es selbst.

Die Bemühungen sind rührend bei einer Gartenfläche von fast 1500 Quadratmetern
Natürlich haben sie diese Sisyphusarbeit schnell beendet und unseren Architekten Wisit, der ja auch Landschafts- und Gartenarchitekt ist, um Rat gefragt. Seine klare Antwort war GIFT!!! So und nicht anders bekämpft man in Thailand Unkraut. So und nicht anders hat er es in den anderen Gärten gemacht. Aber wir wollen keinen Ziergarten, wir wollen Kräuter, Gemüse und Obst selbst anbauen, weil es in Thailand so sehr vergiftet ist. Wenn wir dem Vorschlag von Wisit folgen, können wir unsere Erträge nicht einmal als Tierfutter verwerten!
Ich bin mal sehr gespannt, wie viele Familienmitglieder und engagierte Gärtner sich in Zukunft mir unserem Garten abmühen werden.
Übrigens kann man einen Traktor mit einem Gerät zum Säubern des Bodens jetzt nicht mehr einsetzen: Luck hat schon etwa 30 Bäume gekauft und gepflanzt.

Das sind die Bäume der kleineren Art

Was wird in einem Jahr dominieren? Bäume und Blumen oder das "Unkraut"?
In Thailand ist zur Zeit Sommer, das heißt, keine Touri-Saison. Daher kann ich Ende Mai von einem Tag auf den anderen einen preiswerten Flug buchen.
Aber auch bei uns ist es seit Wochen viel zu warm mit viel zu wenig Regen. Heute habe ich ein Foto unseres "Vater Rhein" gemacht. Es ist erstaunlich und wenn die Pegel weiter sinken, wird die Schifffahrt eingeschränkt. 

Leider ist mein 2 Meter hoher, fast 2 Minuten lang rauschender und Wasser herbei zaubernder brasilianischer Regenstab im Container. Ich kann also nicht helfen.

Bild bald
Manfred am 13.5.2011