Freitag, 29. November 2019

Thailand für "Spezialisten"???

„How far is it from Bangkok to the beach?“
„Where is the best disco?“
„Where are the cheapest girls?“

Solche Fragen werden gestellt. 
Solche Leute sollte man zuhause an ihren Fernsehsessel ketten, damit sie niemals Thai-Boden betreten können. 
Aber das ist ein Traum. Ein Alptraum ist oft die Wirklichkeit.

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  • Die Touristen meckern über den Müll, den sie selbst verursachen. Beteiligen sie sich an den Kosten der Infrastruktur?


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  • Die Touristen meckern über Menschenmassen, deren Teil sie selbst sind.

Besucher von Wat Phra Kaeo und Großer Palast in BKK


                                                               Ist doch nett, so ein einsamer Strandurlaub
  • Die Touristen meckern über hohe Preise in Touri-Hochburgen, aber fahren (zum Glück) nicht in die Dörfer, in denen alles billiger geworden ist.


  • Die Touristen meckern über zu hohe Preise für Bier und Wein und Sprit, und sollten besser in ihren Ballermannquartieren in Europa bleiben.


  • Die Touristen meckern über zu hohe Preise für Schweizer Käse, Sauerkraut und andere Importwaren, wären aber besser zuhause geblieben, wenn sie alles wie daheim haben wollen.


Abgesehen davon habe ich mal vor einigen Jahren, als der Baht bei 37 stand, einen Parmesan-Vergleich gemacht. Zu hohe Thai-Preise? 


Von Jörg Biendarra und seiner Bäckerei in Chiang Mai kann man sich für ganz kleines Porto Brote, Vollkornbrötchen usw., jetzt im Winter Stollen mit und ohne Marzipan und Mehlmischungn zum Selbstbacken schicken lassen (s. Liste), und das bei 2 Broten a 500g für z.Zt. 2,85€!!! Wo bitterer bekomme ich das sonst? 
Und die Angebote internationaler Lebensmittel-Groß-Discountern machen einen auch nicht sofort arm.

Wir leben in einem Stadtgebiet mit etwa 200.000 Einwohnern, also nicht auf dem Dorf. ALLE Lebensmittel der Farmer (Gemüse, Kräuter, Obst usw.) sind deutlich billiger geworden oder werden wegen de Krise verschenkt.

Letzte Woche musste eine Pumpe von vor 8 Jahren (2890,-) ausgetauscht werden. Das gleiche Modell kostet jetzt 2390,-. 
Heute habe ich für die Kompostierung einige Säcke Sand, Kuhdünger und Reisspreu gekauft. ALLES bis zu 25% billiger! 
Und kann man sich in Deutschland einen Weissheitszahn in einer erstklassigen, blitzsaubern Klinik für 15.-€ ziehen lassen? Und dann ist Thailand so teuer wie Deutschland? 

Sogar unser Hotel in Pak Chong im Zentrum beherbergt jetzt 2 Gäste im Doppelzimmer incl Frühstück für 850,- Baht. Vor acht Jahren bezahlten wir 1250,- Baht. ( damals 26,.€)

Wenn Ausländer den zehnfachen Preis zahlen müssen wie Thai, ist das rassistisch.
Muss der König von Thailand, wenn er deutsche Hotels bucht, einen königlichen Aufschlag  bezahlen?
Wer von den Eintrittspreisen für Nationalparks (für Ausländer das Zehnfache wie für Thai) geschockt ist, soll sie boykottieren. Da muss man nicht hin, wenn man die ausgelatschten Touriwege sowieso nicht mag.
Es gibt genug Sehenswürdigkeiten in unserer Umgebung, die nichts kosten.

Es gibt genug Sehenswürdigkeiten in unserer Umgebung, die nichts kosten.

Es gibt genug Sehenswürdigkeiten in unserer Umgebung, die nichts kosten.


Es gibt genug Sehenswürdigkeiten in unserer Umgebung, die nichts kosten.

Es gibt genug Sehenswürdigkeiten in unserer Umgebung, die nichts kosten.
Das Kuriositäten-Museum in Pak Chong kostet umgerechnet 1,50 €!

Das Khao Yai Art Museum (außerhalb des Parks!) hat freien Eintritt...


 Das mit dem „das müssen wir gesehen haben“ ist doch überall gleich unerträglich!


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RICHTIG ist, der Baht ist gegenüber dem Euro enorm gestiegen. Als wir das Grundstück 2008 kauften, erhielten wir für 1 Euro knapp 50 Baht- Heute sind es 33 Baht. Das geht für Expats mit kleiner Rente  an die Existenz in Thailand. Hinzu kommen ja noch die Forderung nach einer Thai-Krankenkasse und die immer bekloppteren Immigrations-Vorschriften. DAS ist sicher zu kritisieren. 





ABER BEI DEN SACHEN, DIE WIRKLICH ZU BEMÄNGELN UND ZU KRITISIEREN SIND IM GRINSENDEN LAND, HALTEN ALLE DIE KLAPPE UND DUCKEN SICH WEG.

Manfred Spies
30.11.2019



Dienstag, 26. November 2019

Schlangen und zweibeinige Gifttiere

Von Schlangen und zweibeinigen Gifttieren

Ich wusste noch nicht, dass ich ein Idiot und dumm, blöd usw. bin.

Ich weiss auch nicht, ob die "Beschäftigung" mit Schlangen in der FM-Gruppe „Snakes of Hua Hin“ die Leute unhöflich und unverschämt werden lässt. Jedenfalls sind die Kommentare zu meinem Foto, das Frank Herbert in der FB-Gruppe „Snakes of Hau Hin“ gezeigt hat, „unter aller Sau“, um mal im Tierreich zu bleiben.

Ich weiss aber jetzt auch, dass es überall Besserwisser gibt, die keine Fragen stellen, sondern wissen, dass unsere Schlange gestern tot war oder ich sie per Photoshop als Fake einmontiert habe. Na ja, zum Glück haben wir ja solche klugen Köpfe!






Ich antwortete: „Wir fangen fast alle zwei Wochen Schlangen, um sie vor den Hunden zu retten und wieder im Wald auszusetzen. Das Gleiche machen wir mit z.T. großen Waranen. Unsere Thai-Nachbarn lernen von uns uns töten auch keine Tiere mehr, verbrennen keinen Müll und so weiter. Und die Schlangen und z.T. aufgepäppelten anderen Tiere sind höflicher als ihr. Manche sind sogar richtig dankbar.“ 

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I didn't know I was an idiot and stupid, crazy and so on.

I also don't know if "dealing" with snakes in the FM group "Snakes of Hua Hin" makes people rude and outrageous. Anyway, the comments to my photo, which Frank Herbert showed in the FB-group "Snakes of Hau Hin", are "under all sows" to stay in the animal kingdom.

I replied: "We catch snakes almost every two weeks to save them from the dogs and release them into the forest again. We do the same with some large monitors. Also they are grateful and polite like all other animals. Our Thai neighbours learn from us not to kill any more animals, do not burn garbage and so on. And the snakes and other animals are more polite than you. Some are even really grateful." 

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Zugegeben: Ich habe zwar den etwas breiten Kopf der Schlange gesehen und nicht an eine Cobra gedacht. Mein Augenmerk war mehr darauf gerichtet, die Schlange vor den Hunden in Sicherheit zu bringen. Jetzt weiss ich, dass es auch gut für die Hunde war.

Ein Junge fängt eine viel größere Königscobra und ist auch kein Idiot!



Abgesehen davon bin ich vorsichtig und habe gelernt, dass auch Schlangenfänger so vorgehen wie ich. 
Was diese frechen und hysterischen Kommentare in der Schlangengrube - pardon, es muss heissen Schlangengruppe - sollen, kann ich nicht erklären. Aber ich weiss, dass bei FB viele vor dem Handy sitzen und darauf warten, andere runterzuputzen und damit ihre Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren. Nur zu, giftet weiter!

Manfred Spies
27.11.2019


Dienstag, 19. November 2019

Fotografie-Markt

Im zweiten Teil meiner Serie über Portrait-Fotografie möchte ich mich mit dem Fotografen-Markt beschäftigen, der ganz ähnlich wie der Kunstmarkt funktioniert. Und ich möchte einen kleinen Test machen.

Es gibt im Kunstmarkt Stars, deren Werke zu utopischen Preisen gehandelt werden. Und es gibt Millionen Kreativer oder als „Künstler“ bezeichnete Menschen, die keiner kennt oder wahrnimmt. 
Als ich in Düsseldorf Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler war, gab es eine Untersuchung über Künstler in Deutschland. Danach konnten nur 6% der deutschen „Künstlerinnen“ und „Künstler“ von ihrer Arbeit leben. Sie waren angewiesen auf einen Zweitberuf, die Unterstützung durch den Ehepartner oder staatliche Stütze.

Wer als Künstler(in) Erfolg hat, entscheidet nicht das Können und schon gar nicht die Kreativität. 

Malen ist keine Kunst, aber Verkaufen ist eine Kunst. (Max Liebermann)


Entscheidend sind Marketing. Man muss mit einer „richtigen“ Idee (am besten etwas Spektakuläres!), zur richtigen Zeit im Beisein der richtigen Medien auf sich aufmerksam machen und dann die richtigen Leute (Galeristen, Kritiker, Museumsdirektoren usw.) kennen . Diese richtigen Leute stellen fest, ob der Mann oder die Frau einen „Stil“ hat, ob es auf Dauer einen „Wiedererkennungswert“ der Werke gibt und andere Kriterien, für das sich der Einsatz lohnt. Das ist bei Modell-Agenturen und Schauspielmanagement genauso. Das ist auch bei der Einführung eines neuen Produkts nicht anders.
Im Kunstmarkt kann man allerdings auch absoluten Schwachsinn erfolgreich managen. Die Geschichte von des „Kaisers neuen Kleidern“ ist aktuell. Das ist bei Fotografen selten möglich.




Der "Künstler" Spencer Tunick versammelt in vielen Städten der Welt hunderte Nackte und arrangiert sie zu "Kunstwerken."
Er behauptet, nackte Körper seinen für ihn Schönheit. Warum er dann zwischen all der Schönheit spektakulär für die Medien mit einem Messer herumläuft, weiss nur er allein. Ich weiss es allerdings auch.


Der Fotomarkt funktioniert nach vergleichbaren Prinzipien. So ist zu erklären, warum ein Foto-Star (wie ein Produkt) nicht mehr gefragt ist und vom Markt verschwindet. 
Und mit Marketing hängt auch zusammen, dass es sehr viele sehr gute Fotografen mit sehr guten Arbeiten gibt, die niemand kennt, außer ein paar Freunde bei Facebook. 
Oft sind diese Frauen und Männer ZU VIELSEITIG für professionelle Auftraggeber. Sie fotografieren nicht wie ihre berühmten Kollegen nur Naturdokus, nur Portraits, nur Tiere, nur Journalismus. Wohin soll eine Vermittlungsagentur oder eine Zeitung sie stecken, wenn diese Redaktionen in ihren Schubladen Gerichtsreporter, Wirtschaftsjournalisten, Lokalreporter und Kulturredakteure haben? Einen Hochzeitsfotografen will man nicht in ein Kriegsgebiet schicken (obwohl es evtl. eine sensationelle Reportage würde, hahaha).

Ich erlebe bei mir und bei Freunden, dass Vielseitigkeit beglückend ist.  Und ich erlebe bei Freunden absolut hervorragende Fotos in JEDER Sparte, ob Natur, Landschaft oder Porträt. Aber es wird nur von wenigen wahrgenommen und erkannt. Das ist schade.
Aber bei den meisten von uns spielt es keine Rolle, weil wir gar nicht so mediengeil sind und mit dem, was wir machen, unabhängig und sehr zufrieden sind. Und damit bin ich bei meinem Test:

Ich habe 10 Portrait-Fotos gefunden, die alle in Südostasien gemacht wurden. 
Alle Bilder sind meiner Meinung nach hervorragend. 
Welche „Stars“ namentlich dabei sind, spielt keine Rolle. 

Ist es möglich, ein Bild von einem Nicht-Profi sofort zwischen Bildern von hervorragenden Berufsfotografen zu erkennen?
Bitte beteiligt euch. 
Gebt mit der Nummer an, welches Bild (Bilder) ihr nicht einem Profi-Fotografen zuordnen würdet. 
Ich freue mich über massenhafte Antworten und melde mich am Wochenende.














Der dritte Teil meiner kleinen Serie behandelt schließlich das, was für mich das Spannendste ist und wo sich die Geister scheiden werden: Fotografie und Fantasie. Vom Träumen, Sehen und Gestalten.


Manfred Spies
Mittwoch, 20.11.2019


Fotografie: Portraits

Fotos machen kann heute jede(r). Ob die Bilder erfreuen und bereichern wie ein warmer Regen, oder ob sie wie eine lehmige, allen Müll mitschleppende Flut wirken, wird ein Laie anders bewerten als die Fachleute. 
In meiner dreiteiligen Serie werfe ich einen subjektiven Blick auf einen Bereich der Fotografie, der stellvertretend ist für andere Fotothemen, weil wir ja alles mit den gleichen Augen betrachten. Mein Thema hier ist das Portrait.

Andy Warhol hat vor über 50 Jahren gesagt, in Zukunft wird jeder 15 Minuten berühmt sein können. Das versuchen jetzt alle mit Milliarden von Selbstportraits im Web. Jede(r) macht sich seine eigene Bühne. Facebook, Instagram usw. ermöglichen die einfache, kollektive und hygienischste Art der Selbstbefriedigung. 
Doch davon wende ich mich ab und suche nach Bildern, die nicht nur Gesichter zeigen, wie sie auch ein Passbildautomat machen könnte. Ich schlage nicht nach bei Shakespeare, sondern suche bei google und finde lange Listen der „10 besten Portraitfotografen“. 

Deutschland

International

Fotografen auf Instagram


Fotografen mit Web-Aufrufen und Follower

Werbetexte für Canon

Liste der "Top Ten", die kaum jemand kennt


Na so was! Da gibt es in dem einen Artikel 10 Namen, die in anderen Artikeln gar nicht vorkommen! Da sind wohl klare Interessen bei den Machern der Listen im Spiel.
Aber auch in den Listen, die man als professionell bezeichnen kann, fehlen die Namen der Pioniere, der Koryphäen, von denen alle anderen gelernt haben.


Listen, in denen viele Berühmtheiten nicht vorkommen.



Wer suchet der findet...


Da ist z.B. Yousuf Karsh , der allen Berühmtheiten ins Gesicht und bei seinen Fotos hinter die Fassade schaute. Dabei legte er Wert auf Schärfe und wollte nicht schmeicheln. 
Er selbst schrieb 1967: “In jedem Menschen ist ein Geheimnis verborgen und als Fotograf ist es meine Aufgabe, dieses gemäß meinen Fähigkeiten zu enthüllen. Diese Enthüllung, so sie denn gelingt, wird sich im Bruchteil einer Sekunde in einer unbewussten Geste, einem Schimmern des Auges, einem kurzen Anheben der Maske, die alle Menschen tragen um ihr ureigenes Selbst vor der Welt zu verbergen, offenbaren. In diesem Augenblick der Möglichkeit muss der Fotograf handeln oder er verspielt seine Chance.”

Warum kommt er in keiner der Top-Listen vor? Warum werden auch andere gar nicht genannt? 
Mit diesem Portrait wurde Karsh berühmt.
Es öffnete ihm für alle späteren Arbeiten die Türen.

Späteres Portrait von Churchill

Einstein

Castro

Hemmingway

Albert Schweitzer

Sumerset Maugham

Betty 1930

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Prof. Otto Steinert, Lehrer an „meiner“ Folkwang-Hochschule in Essen, begründete die „subjektive Fotografie“. Vergessen?

Prof. Otto Steinert


Zu meiner Studienzeit war Lord Snowdon (Robert Armstrong-Jones) nicht nur Englands bekanntestes Fotograf, weil er 18 Jahre mit Prinzessin Margret verheiratet war. Er war auch Vorbild. Seine Bilder entstanden fast nur s/w bei Tageslicht und „life“, d.h. selten gestellte Situationen. 


Die drei Bilder seiner Frau zeigen die unterschiedlichen Charaktere. Das sind Potraits!

Vladimir Nabokov von Snowdon


Will McBride war der wichtigste Fotograf des Kulturmagazins unserer Generation: twen. Engagiert wie er war, veröffentlichte er zusammen mit dem Sexualwissenschaftler Helmut Kendler den Bildband „Zeig mal“, der ein Skandalbuch wurde und zu mehreren Verbotsanträgen führte. In den USA ist der Besitz den Bildbandes nach wie vor verboten.


Romy von Will McBride

Tony von Will McBride


Ebenso wie McBride arbeitete Thomas Höpker für twen bevor er vom „stern“ engagiert wurde. Er ist sicher einer der absolut wichtigsten Impulsgeber der deutschen Fotojournalisten. „Höpkers Bildsprache seines Fotojournalismus ist von Humanismus geprägt, was heute geläufiger ist unter dem Begriff der «concerned photography». Oft in den Elendsgebieten der Welt im Einsatz, ging es ihm nie um die plakative Zurschaustellung von Armut, Krieg und Hungersnöten. Sein Kennzeichen sind subtile Bilder, ohne dabei die Abgebildeten bloßzustellen.“ (Wiki)

Thomas Höpker

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Es gab Zeitschriften wie „Kristall“, „Bild der Wissenschaft“, „Epoca“ und „stern“, die Wert auf gute Fotos legten. 1976 kam „Geo“ dazu, „Die Welt mit anderen Augen sehen“. Es gab deutsche und internationale Foto-Jahrbücher und den World Press Photo Award, den damals auch mein Studienfreund Peter Thomann (später „stern“) gewann. Zu meinem Bekanntenkreis gehörten auch Berühmtheiten wie Reinhart Wolf („New York“) und die Werbefotografen Charles Wilp und Lothar Wolleh. Damals alles Stars. Vergessen?

Peter Thomann, World Press Photo Award

Reinhart Wolf Bildband

Fantastisches Beuys-Portrait von Charles Wilp

Lothar Wolleh: Niki de St. Phalle


Niemand von denen taucht in den Top-Listen auf. Warum? Schnelllebige Zeit? Mangelnde Wertschätzung? Auf diese Fragen möchte ich in den folgenden Beiträgen Antworten versuchen.

Und damit bin ich eigentlich schon mit meinem Thema durch. Das Internet als riesiges Lexikon bietet jedem, der sich interessiert, alle Möglichkeiten der Information über Portrait-Fotografie, und jede(r) kann sich, wenn er Interesse hat, seine Lieblings-Listen selbst zusammenstellen. Und sie/er kann auch Tips bekommen und lernen - wenn sie/er will. Da wir aber in einer immer bequemer werdenden Welt immer fauler werden, bin ich skeptisch, was das Lernen angeht. Wir nehmen und selbst wichtiger als das, was um uns herum ist.





Selbstportraits gab es schon immer. Psychologisch sind sie aber ganz anders zu deuten, als heutige Selfies, die eine tägliche Selbstinszenierung sind oder bei denen der abgebildete Hintergrund als Selbstwert-Steigerung in den sozialen Netzwerken die Hauptrolle spielt.

30 % der Jugendlichen gaben in einer Untersuchung an, mit ihren Selfies bekannt oder berühmt werden zu wollen. 26 Prozent machten sie täglich, 14 Prozent sogar mehrmals täglich. 

Eine Studie über Facebook-Nutzer aus dem Jahr 2013 ergab, dass das häufige Posten von Selfies mit schwacher sozialer Unterstützung korreliere und dass diejenigen, die oft Fotos von sich selbst hochladen, Probleme in ihren realen Beziehungen haben.



Im zweiten Teil meiner Serie über Portrait-Fotografie möchte ich mich mit dem Fotografen-Markt beschäftigen, der ganz ähnlich wie der Kunstmarkt funktioniert. Und ich möchte einen kleinen Test machen.

Der dritte Teil behandelt schließlich das, was für mich das Spannendste ist und wo sich die Geister scheiden werden: Fotografie und Fantasie. Vom Träumen, Sehen und Gestalten.

Manfred Spies
19. 11.2019