Samstag, 30. Juni 2018

Thailand - Höhlenunglück

In einer Höhle im Norden Thailands sind 13 Jugendliche eingeschlossen. Heute, Samstag, 30. Juni am Nachmittag Thai-Zeit sind sie genau einer Woche vermisst. 


In den TV-Nachrichten ist immer eine Uhr eingeblendet, die anzeigt, wie viele Tage, Stunden, Minuten und Sekunden das Unglück schon dauert

Die Situation war von Anfang an dramatisch. Es gab einen heftigen Monsunrehen, der die Höhle überflutete. Das Wasser ist eine Lehmbrühe, angereichert mit Ratten- und Fledermauskot von zigtausenden Tieren. Die Höhlendecken sind wegen der Staglatiten sehr gefährlich für Schwimmer oder im Wasser Treibende. Taucher können nicht in die Höhle, weil das Wasser an vielen Stellen, die sie durchtauchen müssten, bis zur Decke steht und für die Taucher keine Luftblase für das Abatmen vorhanden ist. (Ich habe keine Ahnung, was damit gemeint ist). Außerdem ist die Sicht in dem Lehmwasser gleich Null. Bis heute gibt es keinerlei Lebenszeichen von den Eingeschlossenen, deren Taschenlampen mit Sicherheit keine Hilfe mehr sind.

https://der-farang.com/de/pages/kein-lebenszeichen-von-in-hoehle-verschollenen-jugendlichen


Das Fernsehen berichtet in Sondersndungn den ganzen Tag. Ich habe zur Illustration ein paar Fotos vom TV-Bild gemacht.


An mehreren Stellen wird versucht, das Wasser aus der Höhle abzupumpen. ABER ES REGBET WEITER!

Aus der ganzen Welt sind Spezialisten, Rettungstaucher, Geologen usw. eingetroffen, um zu helfen. Thai-Air hat alle Flugkosten übernommen. Für die geretteten stehen 15 verschiedene Ärzteteams mit Spezialisten für Augen, Ohren, Lungen, Magen usw, und Chirurgen bereit. 
Geologen, Höhlenspezialisten und Ärzte, die diese 1o km lange, verzweigte Höhle kennen, sind vor Ort und haben Filmaufnahmen von früher mitgebracht. (s. Bild) 
13, die Zahl der eingeschlossenen Jugendlichen ist zu einem Kennzeichen für das Unglück geworden.
(Hier Nachrichtensendung)
Das Medieninteresse ist selbstverständlich riesig. Aber irgendwelche Sensationssendungen findet man nirgends im Thai-Fernsehen!!!!!
Das ganze Land nimmt Anteil und die Mönche beten...
.....die Schulen beten...
...Schüler bilden eine riesige 13... 
....Imame beten für die Kinder in einem buddhistischen Land...

...in den Moscheen wird gebetet für die Kinder (in einem buddhistischen Land)...
....auf Facebook gibt es massenhaft Anteilnahme...

....auf Facebook gibt es massenhaft Anteilnahme...
...aus Russland grüßen WM-Mannschaften...
...ein thailändischer Facebook-Betrüger, der Geld für die Unglücklichen und ihre Familien sammelte und in die eigene Tasche steckte, wurde umgehend gefasst...

...der Regierungschef Prayuth kam bei strömendem Regen...

...trauerte und redete, usw. usw.

Die Wetterbilder sind kindlich gemacht, zeigen aber, was passiert.

Bis zum 5. Juli sind weitere, heftige Regenfälle voraus gesagt.

Es regnet und regnet und der Dreckwasser-Pegel in der Höhle steigt und fällt und steigt

Die Familien der Eingeschlossenen campieren seit Tagen vor der Höhle. 
Bilder einer mit Wasser gefüllten Höhle, in der die Taucher klare Sicht haben.
Das ist im aktuellen Fall nicht so. Die Taucher "üben" für die Medien direkt am Eingang der überfluteten Höhle, weil sie keinen Schritt weiter kommen. 
In Thai-Gruppen von hier lebenden Deutschen las ich, dass die Eingeschlossenen "genug Wasser haben".
Damit war Trinkwasser gemeint. Zur "Qualität" dieses Höhlenwassers habe ich oben schon geschrieben. Ich protestierte in dieser Gruppe und nannte den Beitrag zynisch. Daraufhin wurde meine Mitgliedschaft in der Gruppe gelöscht. Ja, es gibt auch tiefe Schattenseiten im "Land des Lächelns".

Ich möchte an dieser Stelle etwas Persönliches anfügen. Meine Hochachtung und meine Bewunderung gilt den Thai-Medien, die in diesem Fall so total anders handeln, als ich es aus meiner Heimat gewohnt bin. Die Teams deutscher Privatsender würden in den Dörfern die Häuser der Familien belagern, in Schulen und den Sportclubs der Fußballer alle Erreichbaren befragen und in den Privatleben nach Rührseligem, Sensationellem oder Banalem suchen um darin herum zu wühlen. 
Seit Anfang der Woche sieht man keine einzige Person aus den Familien im Thai-Fernsehen. Sie werden in ihrer Angst und ihrer Trauer absolut in Ruhe gelassen. HOCHACHTUNG!

Manfred Spies, Samstag, 30.Juni 2018

Mittwoch, 13. Juni 2018

GEWALTIGER Fußball - Thai Kick-Ballern!


Und schon wären die Thailänder Weltmeister! Mit der Gewalt stehen die Thais ja sowieso auf gutem Fuß. Und im Nationalsport Thailands (Kick-Boxen)) kommt das Wort „Kicken" schon vor. 
Also: Warum nutzen die Thailänder ihre angeblich älteste Sportart der Welt (Muay Thai) nicht zu einer neuen Sportart für die Welt: Thai-Kicken, wobei nicht nur vor die Bälle getreten wird?




Schon schreien die Warmduscher und Waschlappen, „Das ist Gewalt! Das ist zu aggressiv!!!“ Blödsinn

Schon 1974 machte ich ein Plakat zur Fußball-WM, dass sich mit dem gewalttätigen König Fußball beschäftigte. 


Die deutschen Mannschaft sang damals
"Ein jeder Gegner will uns natürlich schlagen,
er kann´s versuchen, er darf es ruhig wagen,
doch sieht er denn nicht,
dass Hunderttausende zusammenstehen?“

Eine Drohung, Gewalt! Also heute alles kalter Kaffee?
Im Großwort zu dem Song schrieb Bundespräsident Walter Scheel u.a. "Ich hoffe, dass unsere Mannschaft auf dem Spielfeld den Ball so treffen wird, wie sie auf dieser Platte den richtigen Ton getroffen hat."
Ein Professor der Sprachwissenschaft in Berlin klassifizierte für meine Dokumentation den Text als faschistoid. Sportpsychologen und Sportwissenschaftler bewerteten den Song ähnlich. 

Damals war es gefährlich in die Stadien zu gehen, weil die Zuschauer Messer und geladene Pistolen bei sich hatten und sie auch gebrauchten. Heute dürfen die Fans das ja nicht mehr. Sie werden kontrolliert. 


Dafür toben heute die „Offiziellen“, also Manager, Trainer usw., am Spielfeldrand und ballen die Fäuste. Und der Russe Ivan Savvidis, steinreich und Präsident und Eigentümer des Fußballvereins PAOK Thessaloniki, rennt schimpfend und mit einer Pistole bewaffnet auf das Spielfeld. 



Ist doch super. 
Fußball war schon immer die gefährlichste Sportart der Welt. 
Also lasst uns mal richtig kämpfen! Die paar Toten sind die Tore wert. 
Und wenn dann die Nachfolger von Herbert Zimmermann (WM 1954) nicht brüllen „Tor, Tor, Tor“ sondern „tot, tot, tot“ ist das nach dem „Flanke aufreissen“, „bomben“ (a la Müller), „den Gegner ausschalten“, mit „Angriffen den Gegner überrollen“, „verteidigen bis zum Umfallen“, „schießen, schießen“ nur konsequent. 
Honduras und El Salvador führten im Juli 1969 einen Krieg wegen eines Fußballspiels mit etwa 3000 Toten. Lasst uns die Politik und den Chauvinismus und das alles auf dem grünen Rasen machen, aber dann richtig und konsequent: Mit Thai-Kicken (s.o.)

Manfred Spies, Mittwoch, 13.6.2018


Montag, 11. Juni 2018

Fußball-WM: Spaß bevor es ernst wird

Fußball-WM: Spaß bevor es ernst wird

Wenn man bedenkt, dass sich die Thailänder gern gegen Fremde abschotten, besonders dann, wenn diese ihnen zeigen, wie viel besser sie sind, so ist das beim Fußball gar nicht der Fall.

Die Thai spielen gern Fußball, obwohl das nicht ihr Nationalsport ist. Aber sie SPIELEN und das Kämpfen um den Ball und die Ballbeherrschung zu erlernen ist nicht ihre Sache. Das können wir täglich bei der weitgehend unkontrollierten Bewegung der Bälle auf den Fußballfeldern in unserer direkten Nachbarschaft beobachten.
Aber die Begeisterung für Fußball ist in Thailand groß. Und jetzt erst recht! 





Die Thailänderinnen und Thailänder favorisieren Deutschland bei der WM. Wenn sie verstehen könnten, was die Spieler sprechen, hätten sie vielleicht noch mehr Spaß.


Fußballer als Spaßmacher.

Hin und wieder schaue ich Thai-TV. Da gibt es viel zu lachen. Als Spaßmacher treten nicht nur Politiker auf, auch Köche, Tierschützer, Verkäuferinnen, Friseure, Modeschöpfer und manchmal sogar Polizisten.

Bei uns in Deutschland sind besonders Fußballer Top-Comedians. Einer Reporterin sagte ein Nationalspieler, „Ich kann nicht so gut reden, aber sprechen geht ganz gut.“ Die Journalistin ahnte Lustiges, obwohl sie nicht für eine Kabarett-Show arbeitete.

Besonders komisch wird es, wenn Fußballer anfangen zu rechnen und wenn sie mit Fremdwörtern ihre Bildung unterstreichen wollen.

Aber auch sonst gibt es verbale Kapriolen, die mir das Geschehen auf dem Rasen nebensächlich erscheinen lassen. Mein Highlight ist eine Aussage von Paul Breitner. Viel Spaß.

Der Körper









Das Rechnen












Die Fremdwörter














Die Sprache





















Wissenswertes






Wenn irgend etwas in Russland schief laufen sollte, kann man sich das hier immer mal wieder zur Entspannung durchlesen.

In diesem Sinne viel Spaß wünschen Luck und Manfred
12.Juni 2018