Mittwoch, 28. August 2019

Zinsen in Thailand? Vollkommen bekloppt!

Als die Bangkok Bank uns in der Zeit unseres Hausbaus einen Kredit mit 2% Zinsen anbot, war nicht nur meine Frau erstaunt. Ich ließ mir die Papiere geben und konnte von einer mit den monatlichen Zahlungen abnehmenden Zinsbelastung nichts entdecken. Es stelle sich heraus, dass das Wort „Zinseszinsen“ in Thailands Bankenwelt unbekannt ist. Kreditzinsen werden von der ersten bis zur letzten Ratenzahlung immer von der ganzen Kreditsumme gleich erhoben. So kommen z.B. nach einer achtjährigen  Laufzeit locker 15% der Kreditsumme an Zinsen zusammen. Das ist etwas anderes als 2%!!!
Können oder wollen die Thailänder und vor allem die Thailänderinnen nicht rechnen? Beides ist richtig. „Zinsen“ ist wie „Isaan-Bergdörfer“ und Rechnen ist nicht sanuk.

Am Rand unserer Siedlung gab es ein schönes, gut besuchtes Hot-Pot-Restaurant. Mit der Familie und mit Freunden gingen wir nie am Wochenende dort hin, da bekamen wir keinen Platz. 

Das Original-Restaurant zeige ich nicht. Aber es ist vergleichbar.



Jetzt ist der Laden geschlossen. Die Familie ist pleite und die noch jungen Töchter sind in Pattaya und die Söhne helfen auf Farmen, wo sie Gemüse und Obst geschenkt bekommen. Von den geringen Löhnen werden Milch, Kaffee und andere Küchenartikel gekauft. Die Familie ist bekannt, manches gibt man ihnen im Markt umsonst. Der Opa hat sich schon tot gesoffen.

Ja, besonders die Söhne konnten nicht mit Geld umgehen und der Vater verspielte den Rest. Dann wurde Geld beim Chinesen geliehen. Die Farangs erzählen, der Multi-Multi-Millionär verleiht für 20%. Das glaube ich nicht. Da können nicht einmal die monatlichen Ratenzinsen aufgebracht werden . Aber von 10% berichtet auch meine Schwägerin, die sich in der Stadt bestens auskennt. Das große Lokal gehört jetzt dem Chinesen. 
Ja, sind die Thai völlig bekloppt?

Die Thai-Frau eines Schweizers sollte ihrem Bruder Geld leihen. Der Schweizer lehnte ab. Das große Haus war auf den Namen der Thai eingetragen - wie überall in Thailand. Sie lieh sich 4 Millionen bei dem Chinesen, das Haus war die Sicherheit. Die Raten betrugen 100.000,- monatlich. Was die blöde Kuh nicht bedachte: Die Zinsen betrugen 400.000,- monatlich. Nach kurzer Zeit war Ende, das Haus gehört jetzt dem Chinesen, die Ehe ist geschieden, der Schweizer sitzt als Alki in den heimatlichen Bergen. 
Ja, sind die Thai völlig bekloppt?

Im „Korat-Forum“ schreibt ein Hannes:“Ich weiss von meiner Freundin, dass eine ihrer Cousinen von einem Wucherer zur Zwangsvollstreckung vor Gericht gezerrt wurde, weil noch ein relativ geringer Betrag offen stand. Sie hatte bereits fast das Doppelte des Kredites an Zinsen gezahlt. Der Richter sagte ihr, dass er ihr leider wenig helfen könnte: Vertragsfreiheit!“ 
Ja, sind die Thai wirklich völlig bekloppt?




Ich lese auch in den Foren, dass diese Art von Geldverleihen in jeder Stadt, in jedem Dorf in Thailand die Realität ist. Rechnen ist unbekannt, die Marktfrau benutzt für die Addition von zwei Artikeln ihren Rechner. Und genaue Zinsen ausrechnen kann man ja nur nach erfolgreicher Habilitation in Wirtschaftswissenschaften.

Das Problem ist aber etwas Anderes. Objektiv betrachtet sind die Banken und auch die Politiker Verbrecher gegenüber ihren Mitbürgern. Sie klären nicht auf. Sie warnen nicht ausreichend und energisch. Die Schulen unterrichten mangelhaft. 
Wenn ich mein Kind ohne Anweisungen und Aufklärungen in den Straßenverkehr spazieren lasse, bin ich bald Besucher seiner Einäscherung.
Insofern ist die Antwort auf die Frage, ob die Thai vollkommen bekloppt sind ein „Jein“.

Manfred Spies

Pak Chong, 28.8.2019

Dienstag, 27. August 2019

Wohnen, Design - Geld verdienen!

Essen ist Geschmacksache. Wohnen und Einrichten ist Ansichtssache, denn es hat auch etwas mit Wissen zu tun. 
Jemandem, der nichts von ergonomischem Design gehört hat, kann man kein entsprechend zweckmäßiges Haus, kein gesundes Sitzmöbel oder griffiges Besteck verkaufen. Und wo das ausgeschlossen wird und das Gefühl die Kaufentscheidung für ein „Wohlfühlen“ bestimmt, wo Altes nicht alt ist sondern industriell kopiert wird im Sinne eines Historismus, ist der Kitsch der Kumpel.

Die Deutschen lieben "altdeutsch" aus industrieller Produktion.

Das ist ein optimal ergonomisch gestaltetes Besteck von WMF. Leider extrem teuer.
Wir leben zwar nicht mehr mit Bakelittelefonen und schicken Briefe nicht per Post, sondern erledigen sogar das Fotografieren mit dem Smartphone. Wir reiten und radeln nicht von Stadt zu Stadt, sondern fahren auch zum nahen Briefkasten mit dem Auto. 
Aber wir lieben Traditionen und wohnen auch in Thailand gern in Häusern mit Satteldächern, Zwerchdächern und Krüppelwalmdächern im norddeutschen oder schwarzwälder Landhausstil. 
Entsprechend ist die Inneneinrichtung hölzern wie in einem Blockhaus. Aus dunklem Naturholz sind Fenster und Türen, auch in der Küche, im Wohn- und Schlafbereich hat alles Zierleisten, was bei der dreckigen Luft in Thailand der Hausfrau Vergnügen bereitet.



 Dunkles Holz an Wänden und Möbeln macht die Zimmer dunkel, da helfen auch keine großen Fenster. Meinen Augen zuliebe ist bei uns alles hell und der Putzarbeit von mir und meiner Frau zuliebe sind Fenster, Türen und Schränke glatt. ZWECKMÄSSIG ist die Devise. Aussen am Haus und drinnen gibt es nur Weiss, Grau und Schwarz, die Farben machen die Menschen und die Bilder. Auf den weissen Tellern machen die Speisen die Farben, nicht das Dekor.



Überall glatte Flächen und Türen ohne Zierleisten - leicht zu reinigen.


Modernes Design schließt nicht die Nachbarschaft von Antiquitäten aus. Antike Möbel und  modernes Design und abstrakte Kunst sind oft eine sehr ästhetische Kombination.



Aber das ist - wie oben erwähnt - Ansichts und Gefühlssache. Das fängt schon beim Hausbau an. Und da hat Thailand einen großen Vorteil gegenüber Europa: Du kannst fast machen, was du willst, auch in einer Siedlung. Freunde von mir haben der Horror-Heimat den Rücken gekehrt, weil sie dort keine hellen, die Sonne reflektierenden Dachziegel benutzen durften. "In der Siedlung werden nur rote Ziegel benutzt!" sagte das Bauamt. Schönes Thailand!



Das gibt es bei den reichen Thai auch: Ein Haus ganz aus Teak. Extrem teuer und heute verboten.

Modernes Haus im Bauhaus-Stil 
Modernes Haus im Bauhaus-Stil
Modernes Haus im Bauhaus-Stil

In Thailand kannst du fast machen, was du willst...

Auch an modernen Bauten ist Holz ein Baumaterial, sehr schön eingesetzt

Auch in der Inneneinrichtung moderner Architektur kann Naturholz sehr ästhetisch eingesetzt werden.

Alte Möbel und Geschirre finde man in historischen Sammlungen. In den modernen Museen werden nicht nur Bilder gezeigt, sondern auch modernes, zweckmäßiges Design. (Metropolitan Museum und Museum of Modern Art MoMA, NY) 
Eine der besten Lampen, die jemals entworfen wurden, findet man dort: die TIZIO. 


Auch bei uns im Gästezimmer
Die Tischleuchte TIZIO wurde von Richard Sapper für Artemide entworfen. Die Arme der Lampe können frei eingestellt und gedreht werden. Der Lampenkopf und die Gegengewichte sorgen für Stabilität. Der Kopf von Tizio kann unabhängig vom Körper der Lampe eingestellt werden, so dass das Licht genau dorthin geleitet wird, wo Sie es brauchen.
Diese Lampe findet man in TV-Filmen auf vielen Schreibtischen. Bei uns steht sie im Büro und im Gästezimmer.

Deutschland war vor genau 100 Jahren absolute Weltspitze was Architektur und Möbeldesign angeht. Leider kennen ein Bauhaus heute fast alle nur noch als Baumarkt und nicht das 1919 von Walter Gropius gegründete Institut, das Kunst und Handwerk verbunden hat. Das Bauhaus interpretierte den Gestaltungsgrundsatz „form follows function“ als „Verzicht auf jegliches Ornament“. Aber selbstverständlich galt das nur für die zeitgemäßen Gestaltungen und forderte keinen Bildersturm auf alte Ornamente und Antiquitäten. 

Bauhaus-Möbel sind auch aus heutiger Produktion wertvoll wie eine Aktie. Als ich nach dem Ende meines Studiums 1972 das Büro mit Original-Corbusier- LC1-Sesseln einrichtete, bezahlte ich pro Stück 365,- DM. Bei meiner Auswanderung 2010 verkaufte ich die gebrauchten Sessel für 1200,- Euro das Stück, obwohl meine Katzen auf dem Leder Andenken hinterlassen hatten. Heute kosten sie bereits das Doppelte. 






Ähnlich ist es mit der Corbusier -Liege LC4.

 
Für dieses Stück hatte ich damals kein Geld. Aber bei dem Möbelhaus Busch in Düsseldorf, das normal nur konventionelle, z.T. spießige Stücke verkauft, sah ich 1981 eine Art Kopie der Liege für 299,- DM. Die klotzige Holzbasis von Corbusier war durch ein Rohrgestell ersetzt, was meiner Meinung nach einheitlicher wirkte. Zackbumm gekauft. Als ich zwei Tage später für Freunde weitere Exemplare kaufen wollte, war das Lager mit 1000 Liegen schon ausverkauft.

THAILUCK-Massagestudio meiner Frau Luck in Düsseldorf
THAILUCK-Massagestudio meiner Frau Luck in Düsseldorf

auch heute Entspannung pur
Die Liege ergänzte im Massagestudio meiner Frau in Düsseldorf die Einrichtung optimal. Und auch heute ist sie bei uns ein Platz der Entspannung. Warum gibt es so etwas nicht in Thailand? Im so genannten Land des Lächelns werden doch Sanuk und Entspannung groß geschrieben.


die Preise für das Original sind natürlich jenseits von Gut und Böse

die Preise für das Original sind natürlich jenseits von Gut und Böse


Okay, so ein Möbelstück ist nicht Jedermanns Sache. Aber es gäbe auch in Thailand Tausende Interessenten und der informierte Mittelstand wird größer.

Das ist wieder so ein Beispiel, wo ich mich frage, warum habe ich so viele Geschäftsideen zum Verschenken, und niemand greift zu?
Weitere Edelstahl-Möbel könnten gegen eine geringe Beteiligung von mir entworfen werden. Das wär´doch was.

Eine Variation der LC4-Liege wäre sehr preiswert in der Herstellung. Die Liege wäre anzubieten in Hospitälern, bei Ärzten, Resorts, Hotels, Banken, Behörden, Betrieben, Möbelgeschäften und Privathäusern. Und zwar nicht nur als attraktiven Eye-Catcher, sondern zum Gebrauch. Da legt man sich überall gerne mal rein.

Mit ein bisschen Marketing könnte man in diesem Land viel erfolgreicher sein, als den millionsten Nudelsuppe-Imbiss zu eröffnen. Aber die Thailänder kleben auch an Traditionen und die Chinesen, Vietnamesen und Koreaner nehmen ihnen die Butter vom Brot, bzw. die Nudeln aus der Suppe.

Manfred Spies
28. August 2019



Donnerstag, 22. August 2019

Manfred Valentin schwarzbraun?



Ob jemand zuhause „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ singt oder aus seiner Sammlung deutscher Volksmusik auch anderes Volksgetümele auflegt, das zum Liedgut der SS gehörte, kann mir egal sein. Ich habe schon vor längerer Zeit dem Manfred Valentin geantwortet, mit seinen Liedgut-Vorlieben kann er mich nicht besuchen kommen. Auch Heino gibt es bei mir nicht.

Ich habe in seiner „Siam“-Facebook-Gruppe einen reaktionären Text gelesen, der bei mir Brechreiz auslöste. Ich habe ihm geantwortet. Beide Texte habe ich ohne Wertung auch auf meiner Facebook-Seite zur Diskussion gestellt.
Anscheinend hat es M. Valentin geschafft, seinen Text zeitweise zu verbergen. Das hat manche Leser/innen irritiert. Nun hat M. Valentin mich aus seiner Gruppe entfernt. 

Konsequent, mein Herr. Da bist du mir zuvor gekommen. Ich habe schon mehrfach betont, dass ich mich mit allen problemlos an einen Tisch setzen kann. So wie es Hanns Dieter Hüsch in seinem „runden Tisch“ formuliert hat. Aber ebenso wie Hanns Dieter Hüsch setzte ich mich mit bestimmten Leuten NICHT an einen Tisch. 


Wenn ich zu deren Beschreibung den von Herrn Valentin gebrauchten Wortschatz benutzen würde, wären Gesindel, Pack, Gesocks, Pöbel, Geschmeiss, Abschaum angebracht. 
Aber ich benutze nicht seinen Wortschatz, mit dem er junge Leute beschimpft, die sich für ihre Zukunft einsetzen. Für Herrn Manfred Valentin sind alle Jugendlichen in einem Topf „blöde Gören“ und „Rotzlöffel“, die „ihre Kleidung nach zweimal tragen wegwerfen“, die „Müll ohne Ende produzieren“ und  die „am Wochenende auf Open-Air-Konzerte zum Koma-Saufen gehen“. 
Besonders unbeliebt sind bei ihm junge Leute, die freitags demonstrieren.
Welchen Hass muß dieser Mann in sich tragen, der Opa ist und das vielleicht weiter gibt? 
Als wir jung waren, lasen wir die Beruhigungen, „Diese Alten werden aussterben.“ Das war leider ganz offensichtlich ein Irrtum. 

Für mich kommt Freiheit VOR Gerechtigkeit und vor Brüderlichkeit sowieso, weil das ja nur die Männer meint. Eine Diskussion und eine Streitkultur sind ohne Freiheit nicht möglich. 
Aber ich stimme dem Herrn Voltaire nicht völlig zu "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Nein, ich werde keinesfalls mein Leben dafür einsetzen, dass sich reaktionären Typen auf meiner Seite auskotzen dürfen. Sie outen sich ja zum Glück und sollen abhauen.

Manfred Spies
22. Auguste 2019

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ARTIKEL
Manfred Valentin, 18. August 2019
Friday for Future?
Alle, die wie, ich in den 50er oder 60er Jahren geboren wurden, müssen uns heute anhören, wir ruinieren der Jugend das Leben. 
Ich muss Euch enttäuschen, denn in meiner Jugend wurde nachhaltig gelebt. 
Strümpfe und Strumpfhosen wurden gestopft. An Pullover wurden längere Bündchen gestrickt. Hosen wurden mit bunten Borten verlängert. Zum Einkaufen und zur Schule musste ich mehrere Kilometer zu Fuß laufen, transportiert wurden die Einkäufe in einem Netz.
Wenn Kleidung nicht mehr brauchbar war, wurden alle noch verwertbaren Dinge wie Knöpfe oder Reißverschlüsse abgetrennt und der Rest für Flicken oder als Putzlappen genutzt. Geschenkpapier wurde vorsichtig geöffnet um es wieder zu verwenden.
Wir sammelten Altpapier und Flaschen mit der Schule und halfen bei der Kartoffelernte.
Ich könnte noch mehr dieser Art der Nachhaltigkeit aufzählen,
stattdessen muss man sich von Rotzlöffeln die sich mit dem SUV zu Schule kutschieren lassen, alleine wahrscheinlich einen 20 mal höheren Stromverbrauch haben als wir in unserer gesamten Jugend, sagen lassen, wir ruinieren Ihr Leben. Wir hatten keine elektronischen Spiele, unser WhatsApp waren Zettel unter der Bank in der Schule verteilt, wir verabredeten uns mündlich, Telefon gab es keins - das war für Notfälle gedacht.
Diese dämlichen Gören wollen mir etwas über Umweltschutz erzählen, werfen ihre Kleidung nach zweimal tragen weg, produzieren Müll ohne Ende, verbrauchen seltene Erden und müssen immer die neuesten Geräte besitzen.
Auf euren Demos lasst Ihr EUREN Müll von Euren erwachsenen Sklaven wegräumen und am Wochenende geht es zum nächsten Open Air Konzert zum Koma-Saufen, auch euer Koma-Saufen gab es früher nicht. So und wenn ihr dann einmal so nachhaltig lebt wie meine Generation gelebt hat, dann dürft IHR gerne streiken.
Darf gerne geteilt & kopiert werden.

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ANTWORT
Manfred Spies, 20. August 2019

Ja, Manfred, so war es. Ich bin sogar ein Jahrzehnt älter. Aber meine Kriegszeit, das Gemüse aus Sauerampfer und Brennnesseln hatte wie alles andere, was du aufzählst, GAR NICHTS mit Nachhaltigkeit zu tun! Es war NOTWENDIGKEIT! Und sind diese Kinder und Jugendlichen, die du hier verallgemeinernd als Wein saufende und Wasser predigende Konsumisten verunglimpfst, die an Wochenenden auf Konzerten Komasaufen veranstaltn, etwa so geboren worden? Wer hat die wenigen, die du meinst, dazu gemacht? Ich kenne nur junge Leute, die NIE besoffen sind und am Wochenende AUCH in Konzerte von Bach und Beethoven und in Kunstaustellungen gehen. Wann hast du so etwas zuletzt gemacht? Du hörst nur deutschen Volksmusik, das wollen diese Kids nicht. Ich auch nicht. Junge Menschen allgemein als "Rotzlöffel" und "dämliche Gören" zu bezeichen und allen zu unterstellen, dass sie ihren Müll und ihre Kleidung nach zweimaligen Tragen wegwerfen, IST UNGLAUBLICH. Werfen diese Jugendlichen den Erwachsenen imit den gleichen Verallgemeinerungen vor, Altnazis, Braunhemden und reaktionäre Sesselfurzer zu sein? Das tun sie nicht, hätten aber einigen Grund dazu .WANN sind die Erwachsenen, die über die FFF-Jugend meckern, aufgestanden, als sie etwas vom Klimawandel und den Future-Gefahren gehört haben???? Der Club of Rome hat alle Warnungen 1972 veröffentlicht! Aber kein Schwein hat sich darum gekümmert. Und als die Grünen zu warnen anfingen, wurden sie als Öko-Spin

Freitag, 16. August 2019

Immigration Bureau Korat - erlebnisreicher Besuch

Man kann inzwischen überall im Internet nachlesen, dass die Thai-Politik alle in Thailand lebenden Ausländer und ausländische Touristen für potentielle Verbrecher hält, die total überwacht werden müssen, keine Waffen besitzen dürfen (in den Handschuhfächern der Thai liegen die Revolver!) und sich alle 90 Tage melden und ihr Visum jährlich teuer erneuern müssen.

...sagt der Regierungs- und ehemalige Juntachef. Aber er genehmigt Gesetze, die nach Thailand kommende Touristen und hier lange lebenden Ausländer diskriminieren. Leute mit rosa Brillen sehen das oft anders und bezahlen bei Besuchen in Nationalparks DAS ZEHNFACHE wie Thai usw. usw.

Klar, Kriminelle muss man im Auge behalten. Das Irre ist nur, dass die Regierung im letzten Jahr visafreie Einreisen für Länder genehmigt hat, deren Touristen eher fragwürdig und verdächtig sind. Lachen ist erlaubt.
Die 90-Tage-Bescheinigung war bei mir fällig. Also haben wir alles vorbereitet, die nötigen Formulare aus dem Internet geladen, ausgedruckt und korrekt ausgefüllt. Auch die TM30-Unterlagen. Wir waren auf Diskussionen gespannt, denn meine Frau hatte mich noch nie entsprechend der Verordnung nach Artikel 37 des Einwanderungsgesetzes von 1979 /TH30-Form angemeldet. (Das Gesetz wurde bisher nie angewendet.) Sie meldete nicht, als ich vor acht Jahren hier ankam, nicht wenn wir Urlaube in Ägypten, Italien, Deutschland oder Krabi, Koh Tao, Udon Thani usw. machten und ich wieder zurück kehrte.. Das hätte..und würde..aber könnte.. und müsste…War alles nix. 
Das Gesetz ist sehr alt, und wenn man das Formular online ausfüllt, wird man beim Herkunftsland gefragt, ob man aus „East-Germany“ oder aus „Federal Republic of Germany“ kommt. Im Land des Lächeln gibt es eben immer ´was zum Lachen.


Aber nun hat man das Gesetz aus der Schublade geholt, nicht entstaubt und knallt es den Ausländern auf den Tisch und droht. Denn  die Regierung liebt die Ausländer und will nur deren Bestes (s.o.).
Verantwortlich für die Anmeldung ist in erster Instanz der Vermieter. Auch die Eherau, die den armen Schlucker und Futtere in dem von ihm bezahlten Haus wohnen lässt. Da wohnt er nun seit 15 Jahren und ist angemeldet, hat ein „gelbes Buch“, eine beglaubigte Wohnsitzbescheinigung, aber kein TM30-Formular! Wie schrecklich! Das hätte der Vermieter, die Ehefrau, die Pension oder das Resort ausfüllen müssen. Aber ES GAB DIESES FORMULAR im Government gar nicht!!! Nun ist es da, und die Vermieter, die Ehefrau, die Pension oder das Resort müssten Strafe zahlen. 


Allerdings kann es für den Ausländer selbst nachteilig werden, wenn der 90 Tage Report oder die Visumsverlängerung ansteht und die Wohnsitzmeldung nicht erfolgt ist. Das Bußgeld für die Nichtmeldung beträgt 1.600 Baht pro Person. (Angeblich, aber man ist in manchen Immi-Büros auch mit 800 Baht zufrieden!)
Also waren wir auf Ärger vorbereitet.

Nach Korat fahren wir morgens immer mit dem Minibus. Das ist entspannend, man kann sich ausschlafen oder lesen und die 100km kosten 65 Baht (etwa 1,80). Ein TuckTuck-Fahrer bringt uns von dort zum Immi-Büro, wartet und kutschiert uns zurück zur MALL, wo wir etwas einkaufen und essen können. Das kostet incl. der evtl. langen Wartezeit 200 Baht.

Von der Schnellstraße bogen wir in die Nebenstraße zum Immi-Büro ab. Ein Lasten-Moped lag mit völlig verdrehtem Lenker im Straßengraben. Eine alte Frau hielt sich den Arm, ihre korpulente Tochter besah sich die Katastrophe. Wir hielten an und stiegen alle aus. Sie erklärten uns, vor ihnen vor der Schnellstraße habe ein LKW gehalten. Ihre Bremsen haben versagt und sie sind in den Graben ausgewichen, was nicht angenehm war. 

Beispiel eines Lasten-Mopeds
Wir versuchten alle - vor allem unser TuckTuck-Fahrer - das Ding auf die Straße zu ziehen. Dort sah man, dass der Lastenkasten und andere Teile verbogen oder abgerissen waren. DAS Moped fährt erst einmal nicht mehr. Es wurde um Hilfe telefoniert.

Immigration Bureau in Korat


Für die 90-Tage-Bescheinigung gibt es ein Extra-Büro. Die Abwicklung geht sehr schnell und beim Ausfüllen von Formularen bekommt man Hilfe.

Als wir um 9 Uhr im Büro ankamen, waren wir die Ersten. Luck gab mein Formular Nr.47 für die 90 Tage-Meldung und meinen Pass ab. Das ausgefüllte TM30-Formular, das Hausbuch von Luck und ihr Pass lagen auch vorbereitet am Schalter. 


Nach drei Minuten erhielt ich meinen Pass mit dem üblichen, eingehefteten Abschnitt zurück. Luck schob die anderen Unterlagen der Mitarbeiterin zu. Sie schüttelte den Kopf. 
„Das brauchen wir nicht.“ 
„Aber mein Mann ist noch nie gemeldet worden.“
„Er ist bei ihnen gemeldet, das sehe ich im Computer.“
„Ja, aber wir waren im Sommer letzten Jahres im Ausland?“
„Dann bringen Sie das Formular mit, wenn er wieder ins Ausland geht.“
„Und wenn wir eine Woche in Thailand verreisen?“ 
„Das interessiert uns nicht.“

Das ist nun etwas ganz anderes, als wir es im Internet in allen Medien und in den Infos der Behörden lesen können! 🌞🌞🌞🌞🌞


Egal, wir waren nach fünf Minuten wieder draußen und der Fahrer freute sich über die kurze Wartezeit. Als wir die Immigration-Station verließen, sahen wir schon von Weitem, dass die Damen Hilfe bekommen hatten. Ein Trecker mit Schaufel war gekommen. 

Beispiel für einen Schaufel-Traktor
Natürlich mussten wir wieder helfen, das Moped-Wrack in die Schaufel zu befördern. Die Mutter setzte sich auf die Treckerbank und die korpulente Dame kletterte - als zusätzlichen Ballast? - auf das Moped in der Schaufel. 
„Das sehe ich mir an“ sagte ich zu Luck, „unser Fahrer hat bei uns Zeit gespart und soll den Transport begleiten.“
Wir folgten dem langsam fahrenden Transport über mehrere Nebenstraßen und zwei Ampeln. Danach gab es ein neues Erlebnis.
Aus einer Seitenstraße bog rücksichtslos ein Pickup auf die Schnellstraße und der Traktor mache eine Vollbremsung. Diese Bremsen waren in Ordnung. Zuerst fiel die Korpulente auf die Straße, danach kippte das Moped-Wrack auf sie drauf. Natürlich halfen wir wieder. Ein Notarztwagen erledigte den Rest. 
Ich sage ganz ehrlich, auch wenn ich mir die Hölle von Aggressionen zuziehe: Mein Mitgefühl angesichts von Unfällen in Thailand hält sich in Grenzen.
(Ich mache übrigens niemals Fotos von Unfällen anderer Verkehrsteilnehmer. Wenn mich einer rammt und abhaut - Fahrerflucht nach Unfällen ist in Thailand die übliche Reaktion - und ich ihn verfolge, stelle und leider nicht sofort verprügeln kann, weil meine Frau so höflich ist, bekommt der Thai eine schöne Fotostrecke in Internet.)

Die MALL in Korat (Nakhon Ratchasima)


In der MALL kauften wir Spirituosen, Soßen und andere Artikel, die wir in Pak Chong nicht bekommen. An der Food-Zeile mit etwa 20 Minirestaurants aßen wir wie immer Thai-Food. Es gibt etwa 80 verschiedene Angebote, alle zwischen 40 und 80 Baht (1,20 bis 2,40 € für ein leckeres Mittagessen!!!). 

scharfe Reissuppe, 2 Hähnchenschenkel, Reis, Soßen und Gurkenscheiben,  60 Baht=1,70€

Auch für Schülerinnen ist das dort ausreichend und preiswert.

Zum Schluss tranken wir noch einen Cappuccino am Wasserfall der Food-Street und gingen raus zum Bus.


Danach waren wir in einer Stunde zuhause mit dem Minibus, der gegenüber der MALL hält. Wir hatten Glück, er wartete bereits auf uns, hahaha!

Luck und Manfred,
16.8-2019