Mittwoch, 29. Mai 2013

Thailand Paradies? Besucherstimmen:


Es ist Mai im Isaan. Das bedeutet Hochsommer.
Aber dieser Mai ist anders.
Nur mittags flüchtet jeder irgendwie und irgendwo in den Schatten. Sehr oft ziehen aber am Nachmittag düstere Wolken heran und es folgt ein dröhnendes Gewitter mit „starkem Regen“, wie es der Wetterbericht täglich ankündigt, auch wenn kein Tropfen fällt. Das ist typisch Monsun, der aber kalendarisch erst viel später beginnt. Überall ist alles anders, in Deustchland ist Sommeranfang und in höheren Lagen ist „Ski und Rodeln gut“.

Am Morgen ist es bei uns angenehm kühl bei 25 Grad und wir genießen das Frühstück mit dem Blick auf die Berge, die nach und nach von den Sonennstrahlen hell gepinselt werden. Hier und da blinken die reflektierenden Fenster eines kleinen Bergtempels. Die Vögel sitzen auf den Dachrinnen und in den Bäumen und geben ihr Morgendkonzert. Die Hunde warten mit wild rotierenden Schwänzen auf das morgendliche Begrüßungsritual, bei dem jeder gegen jeden um Zärtlichkeiten kämpft. Der Leidtragende bin ich mit zertrampelten, nackten Füßen, zerkratzten Armen und beschmutztem T-Shirt. Nach dem Rasieren und der Dusche wird vor dem Frühstück kein Hund mehr berührt. Das wissen sie genau und lungern nur noch um den Tisch herum in Erwartung ihrer eigenen Mahlzeit.

Füttern und Spazierengehen mit den vier Hunden, Haus- und Gartenarbeit, Einkäufe, das Übliche. Danach Erkundigungen mit dem wunderbar ruhig laufenden, großen Auto. Das geht oft bis in den frühen Nachmittag. In Kühlboxen haben wir Proviant und Getränke mitgenommen, aber oft wird zwischendurch in kleinen Garküchen oder Imbissen mit sehr leckeren, frisch zubereiteten Thai-Gerichten der Hunger gestillt.


Heute besuchten wir am Ende eines sehr großen Stausees in unserer Nähe den Staudamm. Auf der anderen Seite sah ich nur eine Turbine. Dafür der ganze Aufwand?
Auf dem riesigen See gibt es kein einziges Boot. Niemand weiss, warum. Was für ein Paradies für Segler, Paddler, Kanuten und Ruderer könnte hier längst entstanden sein? Wie viele Restaurants und andere Dienstleister könnten für wie vielen Menschen Arbeit geben? Alles unverständlich.

Die Landschaft der Umgebung ist ein Traum. Lange schaut man in diese Urwald-Natur, dieses unendlich erscheinende Blättermeer, das mit seinen beruhigenden Grüntönen ganz still macht.


Zurück kommen wir in ein angenehm kühles Haus. Das Konzept unserer Planung unter Berücksichtigung der Himmelsrichtungen, eines permanenten Durchzugs und natürlich entsprechender Isolierungen sowie heller Dachziegel hat sich bestens bewährt.

Die wandernde Sonne verschwindet abends nicht mehr hinter den unterschiedlich hohen Bergrundungen, sondern versinkt hinter unserem großen Lieblingsbaum mit seinen inzwischen weit ausgebreiteten Armen, die weiter und weiter wachsen, als wenn sie allen Pflanzen, Blumen und Gemüsen in seiner Umgebung Schutz vor der brennenden Sommersonne spenden wollten.
Die Sonne verschwand eben rechts hinter dem großen Baum. Im Vordergrund der ganzjähring blühende Baum. (Ein Bild von Vormittag seht ihr hier....)

Mit einem eiskalten Glas Wein setze ich mich oben auf die Terrasse. Der Boden ist noch warm von der Sonne des Nachmittags. Ein leichter Wind, der angeblich mit den Hühnern schlafen geht aber noch ganz munter ist, verschafft hier eine angenehme Kühlung. Keine Vogelstimme, kein Hundegebell, kein Motorengeräusch. Nur der große Gecko knurrt zuerst ein wenig und ruft dann deutlich. Ich schalte unten die Terrassenlampen an und er verstummt sofort zufrieden. Jetzt schwirren die Insekten herbei und er hat Futter.

Luck kommt mit einem kalten, saftigen Fruchtsalat aus Papayas, Mangos, Wassermelonen, Ananas und Walnüssen nach oben und ist erfreut, leise Thaimusik aus dem Computer zu hören, die sie an ihre Massagezeiten in Düsseldorf erinnert. Sie lehnt sich über das Geländer und betrachtet den riesig gewordenen Baum, der uns ganzjährig hunderte hellblauer und weisser Blüten beschert.

Nein, so schön haben wir uns das nicht erträumt. Auch unsere Besucher sprechen zum Teil von „himmlisch“, von einem „Schloss“und von „paradiesisch“. Das ist natürlich alles übertrieben. Wo sind die Engel? Wo ist der Haushofmeister und wo sind die Kammerfrauen? Und letztlich vermisse ich die durch die Luft fliegenden Brathähnchen! Schlangen haben wir auch keine, erst recht keine verführerischen. Und von den Bäumen der Erkenntnis essen wir jeden Tag, ohne raus geschmissen zu werden.
(s. auch Beitrag: http://thailand-pimpaka.blogspot.com/2012/09/thailand-hausbau-ende-gut-alles-gut.html)


Wir sind bescheidener. Luck sagt immer. „Das ist wie dauernd Urlaub.“ Ob das stimmt? Ihr könnt es überprüfen und seid dazu herzlich eingeladen.
Wann ist die beste Reisezeit? Das ist schwer zu sagen. Jedes Jahr ist das Wetter anders. Jetzt wäre es z.B. wunderbar, aber ob es im folgenden Jahr einen solch angenehmen Mai gibt? Die meisten Besucher kommen von November bis Februar. Da sind die Temperaturen so, dass man abends oft einen Pullover braucht, tagsüber ist es nicht zu heiss und es regnet fast gar nicht. Aber das ist die Saison und nicht nur die Flugpreise sind teurer.  Doch was soll´s? Für das, was man hier in 4 Wochen ausgibt kann man woanders nur eine Woche Urlaub machen.

Im März wird es wärmer, von April bis Juni ist es normalerweise sehr heiß. Danach haben wir bis Oktober Monsun mit täglich erfrischendem bis überschwemmendem Regen. Da ist richtig was los, meine Lieblingszeit.

Nun wünschen wir einen schönen Sommeranfang, ganz ehrlich und ohne Ironie.

Luck, Mooy, Manfred sowie Peter, Patty, Tawan und Mark (alle ganz lieb.)

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