Früher gab er uns krumme Gurken, die er als unverkäuflich wegwarf. Aber Salate, Suppen und Tsatsiki lassen sich damit hervorragend machen!
Krumm, aber gesund und lecker. Jedoch unverkäuflich. |
Heute brachte er uns schöne, gerade, dicke Gurken aus seinem Bio-Anbau. Er kann sie auch nicht für 3 Baht das Kilo verkaufen! (Das sind 8 Cent)
Bio-Gurken zu verkaufen für 3 Baht / 0,8 € ??? |
Kann man sich vorstellen, was in den Köpfen dieser fleissigen Farmer vorgeht? Sie sollen ihre Ananas für 2 Baht abgeben? Sie sollen ihre Stangenbohnen für 2 Baht/kg verkaufen?
Bei makro kostet eine Avocado mit 170g zwischen 79 und 89 Baht ( 2,25 und 2,55 €). Die Dinger kommen alle aus Neuseeland. Die Farmer verkaufen ihre Früchte für 60 Baht PRO KILO! Aber leider nicht an die Discounter.
Sie stellen sich in der Nähe auf die Straße. Der Discounter ruft die Polizei, weil die Farmer mietfrei auf öffentlichem Gelände verkaufen. Wenn sie Miete bezahlen und bleiben, kommen Schläger und verlangen Schutzgeld.
Nun sparen in dieser Krise alle mehr und pflanzen selbst Obst, Gemüse und Kräuter auf ihren Grundstücken. Unser Elektriker hatte eine gut gehende Firma, mehrere Mitarbeiter und zwei Fahrzeuge. Jetzt hat er einen Pickup verkauft und bepflanzt seinen Garten. Sie ernten - wie wir mit unseren Avocado - und auch das schadet den Farmern. NUR IST DIE FRAGE: Haben wir mit unseren Gärten die Krise verursacht?
Aus dem eigenen Garten nur für den Eigenbedarf |
Jetzt kippen wütende Farmer ihre unrentablen Ernten auf die Straßen. Woher wir das wissen? Von unseren Verwandten und Bekannten im Süden, in Bangkok und hier im Isaan. Aber JEDE BERICHTERSTATTUNG DARÜBER IST VERBOTEN!
So etwas geht nicht unendlich lange gut. Selbst in einem Land, wo Unterwürfigkeit und Sich-Ducken zum Kulturgut gehören, knallt es irgendwann. Aber dann hilft weder Beten noch Schießen.
Manfred Spies
15.11.2019
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