Mittwoch, 6. Februar 2019

THAILAND OPEN AIR GALLERY PAK CHONG, Teil 7

Kopien? Nein Danke!

Vor meinem Umzug nach Thailand verkaufte ich fast alle meine Bilder und die Arbeiten von internationalen Kreativen an Museen oder gab sie in Auktionen. Viele eigenen Arbeiten wurden verschenkt oder wanderten in den Papiercontainer am Frankenplatz. Einiges Originale und Drucke, deren Verkaufspreise mir unverschämt niedrig erschienen, nahm ich mit. Ich konnte nicht mit allem solche Preise erhalten, wie bei Beuys und Richter.



Heimlich steckte meine Frau Luck viele meiner eigenen Arbeiten in Mappen. Nun hängen manche meiner "Jugendbilder" im bei ihr Flur.
Wenn wir über neue Mauerbilder reden, entscheidet sie mit. Es soll ja auch ihr gefallen, was wir draußen präsentieren. Sie zeigte auf den Mondrian und auch auf ein abstraktes Bild von mir und sagte: "Das fänd´ ich schön."

Piet Mondrian


eigenes Bild, Komposition mit 16 Jahren

Schon als Kind mochte ich geometrische Formen. Am liebsten waren mir rechte Winkel. Tische, Aschenbecher, Untersetzer - alles war rechteckig oder zur Not auch kreisförmig. Also waren meine Gestaltungen entsprechend. Von Malewitsch oder Mondrian hatte ich noch nie etwas gehört. Und nun wollte Luck eine Mondrian-Kopie an die Außenmauer?

Es gibt die Möglichkeit, Themen zu variieren, eine Homage zu gestalten und es gibt immer die Duplizität von Einfällen. Aber kopieren ist langweilig. Am langweiligsten ist es, sich selbst zu kopieren und das als kreativ zu bezeichnen. Da malen manche nur Kreise oder "Kopffüßler", arbeiten nur mit Blut, hämmern und nageln ein Leben lang oder schaffen sich auf andere Weise einen Wiedererkennungswert und damit ein marktkonformes Image.

Ich hatte eine Idee. Die glatten Grundfarben von Mondrian wollte ich nicht, seine harten, schwarzen Linien auch nicht. Die Kompositionen sind bei meinen "Jugendsünden" und bei Mondrian zeitlos wie Akkorde. Also ran mit strukturierten, malerischen, getupften Farb-Flächen und grau-neutralen Abgrenzungen. Als eyecatcher fungierten die Flächen mit Silberfolie und die violette Fläche als einzige Nicht-Grundfarbe.






Es war mehr Arbeit als ich dachte. Als es nach drei Tagen nachmittags fertig war, setzten sich Luck und ich davor, ich trank ein Glas Wein und wir waren beide zufrieden.

Luck und Manfred, 5. Februar 2019

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