Samstag, 22. Juni 2019

Thailand - Butterfly, Wunderland im Garten

Da sitze ich beim Frühstück auf der Terrasse, blicke auf den „Unkraut“-Busch im Garten und sehe große Falter, die ich noch gar nicht kenne. Mit einer zufällig gemachten Einstellung meines Fotoapparates mache ich meine bisher besten Schmetterlings-Aufnahmen.(Die Einstellung muss ich mir merken!)





Es gesellen sich andere Falter hinzu, weiß auf Schwarz Getupfte einer mir bisher unbekannten Art. Diese „Unkraut“-Blüten scheinen sehr beliebt zu sein bei Thai-Faltern, denn ich sehe bei den Profi-Fotografen gleiche oder ganz ähnliche Blüten im Internet.

Internet Foto mit gleicher oder ähnlicher Blüte.



Das „Unkraut“ entwurzelten wir auf der Straße, als dort eine Mauer verputzt wurde. In einem halben Jahr wuchs es überall im Garten prächtig und zieht nun die Schmetterlinge an. 



Die Mauer wurde verputzt, das habe ich das "Unkraut" gerettet






Der Große mit den grau gefächerten Flügeln und der weiss-roten Zeichnung an dem gezahnten Schwanz ist ein Ritterfalter mit dem Namen „Pachliopta aristolochiae“. Na ja, die Assoziation mit Aristoteles gefällt mir! Den wunderbaren Kollegen muss ich im Bestimmungsbuch noch ausfindig machen.

Da sitzt man in seinem schönen Garten, der sowieso ein Wunderland ist, und es begegnen einem immer neue, wunderbare Tiere. Ich mag sie alle, vor allem diese langen Tausendfüßler, die ich mir manchmal auf den Tisch hole, um die unglaubliche Koordination der viele Beine zu bewundern. Die machen das einfach so und geben damit nicht an, weder in ihrer Tierwelt noch auf Facebook

Bewundernswert, wenn man diese schönen Tiere laufen sieht


Unglaublich, wie man mit dieser Ausstattung fliegen kann!

Auch diese Hirschhornkäfer (Männchen) sehe ich nicht mehr



Alien?

Diese Spinne ist nur drei Millimeter große, kann aber das Dreissigfache ihrer Körperlänge springen! Solche "Wunder" gibt es überall im Tierreich. Man sollte mal eine Tier-Olympiade veranstalten. Da würden unsere Sportler sehr bescheiden :-)))

Zwar habe ich eine Spinnenphobie, aber ich habe ACHTUNG vor dem unglaublichen Können der Tiere
Und wo haben die winzigen Ameisen seit 130 Millionen Jahren ihren Geruchssinn für Süßes, ihren Orientierungssinn über weite Strecken und ihre Hilfsbereitschaft untereinander her? Sie haben keine großen Köpfe. Überall ist Wunderland.

Ich stelle allerdings fest, dass es in unserem Garten viel weniger Insekten gibt als früher. Die Schmetterlinge von früher sehe ich kaum noch. Wespen und Bienen? Alle weg. 


Alle diese Falter habe ich in diesem Jahr nicht mehr gesehen.





Die Farmer um uns herum haben die Felder gepflügt und behandelt. Dort, wo es früher nach wenigen Tagen und etwas Regen grünte und sprießte, wächst nichts. Unkrautvertilgung und Insektenvernichtung halten lange. Danach sind es nur wenige Tiere, die bei uns Blüten finden. 

Normalerweise ist so ein Feld im Thai-Klima in der Regenzeit nach zwei Wochen grün.


Sind den Menschen die Wahrnehmungsorgane für die unbeschreiblich schöne, WUNDERbare Natur verloren gegangen. Zählt nur noch die Ästhetik von Geldscheinen?

Vor den Bio-Sprühen schützt sich der Gärtner
Und meine Frau und der Gärtner sprühen zweimal jeden Monat gegen Insekten. „Das ist alles Bio!“ „Na und“, schimpfe ich, „dein Bio ist gut für die Früchte und für das Gemüse, aber schlecht für die Bienen, Schmetterlinge und alle anderen Insekten. Die Obstbäume und die Gemüse und Kräuter kannst ja besprühen. Aber lass alle Blumen und Blüten in Ruhe!“ 
Es wird sich nichts ändern. Nicht bei uns, nicht in der ganzen Welt.
Die Wunder werden weniger, es ist zum Weinen!



Manfred Spies, 23. Juni 2019


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