Freitag, 6. September 2019

Buddha - zum Fressen gern!





Prinzessin Bajrakitiyabha Mahidol ist die erste Enkelin des verstorbenen Königs Bhumibol und die Tochter des heutigen Königs RAMA X.. 
Die Prinzessin besuchte gestern (6.9.2019) eine Kakao-Farm mit angeschlossener Schokomanufaktur. Dort betrachte und bewunderte sie auch Schoko-Buddhas. Leider hatte ich die Kamera nicht griffbereit, um Fotos des TV-Berichts zu machen.
Ich sehe auch an anderen Orten Buddha-Figuren aus essbarem Material oder als putzige Deko Gegenstände. 

Buddha-Gebäck

Schoko-Buddha

Schoko-Buddha, wie eingepackte Pralinen

Das Königshaus und der Buddhismus genießen in Thailand höchstes Ansehen. Beides wird auch in der Flagge Thailands gewürdigt und verehrt. Beleidigungen und Herabwürdigungen werden bestraft. Ist ein essbarer Buddha eine Blasphemie? 

Nein, ein schmackhafter Buddha ist sicher eine Geschmacklosigkeit, aber keine Gotteslästrung. Das sagen die Säkularisierten. Aber in Thailand wird Buddha angebetet, obwohl der Buddhismus gar keinen Gott kennt und im Sinne von Buddha gar keine Religion sein wollte. Aber das ist ein anderes Thema. Auch Im Islam gibt es bei diesem Thema ganz andere Bewertungen.
Wichtig ist, wie in der Thai-Gesellshaft und in der Thai-Justiz reagiert wird. 

Die Thai-Gesellschaft braucht dauernd Kitsch so wie sie dauernd etwas zum Futtern braucht. Bei einem Schoko-Buddha wird also nur gefragt: Lustig? Lecker?

Die juristischen Betrachtung hängt ab vom Wetter, vom Bildungsgrad der Richter und davon, wer etwas getan hat. Ein Thai - na ja. Ein Ausländer - ganz schlimm. 

Ich sehe das alles mehr unter ethischen Gesichtspunkten und betrachte die Frage des Respekts. Eine Buddha-Figur aus Schokolade finde ich mehr zum Kotzen als ein Goethe aus Marzipan. 

Ist das alles der Juristin und Diplomatin Prinzessin Bajrakitiyabha Mahidol, die in den USA studiert hat und seit 2006 als Staatsanwältin in Thailand arbeitet, entgangen? Ich weiss es nicht. Bei der Vielzahl der Besuche, Gespräche und Ehrungen hat sie es gar nicht bewusst wahrgenommen.

Meine Meinung als etwas fundamentalistischer Buddhist ist: 
Wenn in Thailand 95% der Bürgerinnen und Bürger eindeutig JA sagen zur Verehrung von Buddha, ist es ein mentalen Problem des ganzen Landes, wenn es essbare Buddhas gibt. 

Schon seit Jahren gibt es lobenswerte Initiativen in Thailand, die eine Kommerzialisierung des Buddhismus und eine respektlose Verwendung buddhistischer Figuren und Elemente bekämpfen. Denen sollten die Eliten und die Politik des Landes hohe Anerkennung und Spenden geben. Der respektvolle Umgang mit Werten ist Teil der Identität eines Volkes. Aber wo Währung höher geschätzt wird als Werte....




Es wäre sehr schön, wenn solche Initiativen
Prinzessin Bajrakitiyabha Mahidol an ihrer Seite hätten.
Manfred Spies,
7.Septembe 2019






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