Dienstag, 23. November 2021

Mein Impftag in Thailand (1)

Im SPIEGEL las ich vor Jahren, „„So ist Thailand: Komplizierteste Verfahren werden mit einem Lächeln gelöst. Aber wehe, es wird ein Formular oder ein Stempel benötigt. Da läuft die Bürokratie zu großer Form auf - und macht selbst die einfachsten Anliegen zu einem Hindernis-Marathon.“ 

Und der Thailand Autor Günter Ruffert schrieb bereits 2000, „Bürokratie gibt es überall und wir können in Deutschland ein Lied davon singen. Aber Thailand ist Weltmeister, was die Liebe zu Formularen und Stempeln angeht.“

Thailand, Bürokratie-Weltmeister (Imi-Office)

Wir bekamen zwei Formulare am Eingang des Impfzentrums und es kamen nach insgesamt elf Stops und Signaturen und Infoaustausch bei Beamtinnen, Krankenschwestern und Ärzten noch zwei weitere Papiere hinzu. Lächeln!



Seit Monaten finden die Impfungen in unserer Stadt hauptsächlich in einem leer stehenden Resort im Khao Yai-Gebiet statt. Auf der Fahrt dahin kommen wir an vielen, pleite gegangenen Anlagen vorbei, es drückt die Stimmung.



Heute gab es nur für angemeldete Interessenten ein „Angebot“. Deshalb war es nicht so voll wie sonst. Wer registriert war, bekam die erste Portion AstraZeneca und in vier Wochen Pfizer. Für mich kam das China-Zeug Sinovac und Sinopharm nicht infrage.


Nicht so viel los wie sonst

                           


Chinesische der russische Präparate will ich nicht,
das sind meine Favoriten, auf die ich lange wartete

Nach dem Verlassen des Autos kam jemand in einem Schutzanzug und brachte mir einen Rollstuhl. Erstes Lob!

Ich war bisher aus verschiednen Gründen in Thai-Krankenhäusern und an einer der ersten Stationen wurden wir nach einer Hospital-Karte gefragt. Luck zeigte die vom staatlichen NANA-Hospital und sofort hatte die Beamtin alle meine Daten aus allen Kliniken, meine Anamnese und meine Medikamente auf dem Bildschirm. Gut organisiert!





Warten auf das Impfen

perfekt organisierte Aufrufe

alle Daten im Computer


Nun wurde ich als Greis mit vielen Vorerkrankungen bevorzugt behandelt und an hunderten Wartenden zu den nächsten Stationen vorbei geschoben. An einem Tisch wurde Luck gefragt, in welches der umliegend Krankenhäuser ich will, wenn etwa passiert. Es kann ja sein, dass ich in panischer Angst vor der Spritze einen Herzinfarkt bekomme.:-)))



Nachdem wir an verschiedenen Tischen verschiedene Fragen beantwortet
hatten und verschiedene Notizen und Stempel bekommen hatten
kontrollierte am Ende ein Arzt alles.

Wir warteten einige Minuten in einer Schlange vor der Impfhalle auf unsere Nummer


Dann waren wir in der Halle und fast am Ziel

Es ist schon merkwürdig, dass alle diese Kleinigkeiten nicht an einem Tisch erledigt werden können. Aber ansonsten war die Organisation perfekt und wir waren nach einem kleinen Hindernislauf nach einer halben Stunde in der Impfhalle. Hier umgab uns eine für thailändische Ansammlungen angenehme Stille, die nur unterbrochen wurde von leisem Gesang und Gitarrenspiel. Dicker Pluspunkt.





Die Musizierenden arbeiten normalerweise in der Lounch eines Resorts. Da das geschlossen war, erfreuten sie hier honorarlos die Impfwilligen. Pluspunkt!





Nach kurzer Zeit wurde unsere Nummer aufgerufen und ich rollte nach vorne an eine der zehn Impfstellen. Luck hatte mir angekündigt, es täte ein bisschen weh . Sie selbst hatte nach der Prozedur etwas Fieber, tagelang Schmerzen im Arm und Rücken und war müde. Ich merkte nicht einmal den Einstich der dünnen Kanüle. Um es vorweg zu sagen: Ich merkte nichts, spazierte danach auch die Treppen im Restaurant hoch und wandert mit den anderen durch einen Park. Gestern und heute Tage wie alle andern.


Zurück an einen freien Platz in der Halle mussten wir eine halbe Stunde warten, ob die von queren Denkern und Corona-Irren angekündigten Krämpfe und der Tod eintritt. Seltsam, nichts dergleichen geschah mit irgend jemandem.:-)))



Endkontrolle und Abholen des Termins für die 2. Impfung

Nachdem wir noch eine verkleidete Blutdruck-Messerin und einen Arzt für die Endkontrolle passiert hatten, waren wir nach etwas mehr als einer Stunde wieder an der frischen Luft. Luck erklärte mir, das liege an meinem Alter. Als sie mit ihren Schwestern dort war, mussten sie und die jüngere Jek viele Stunden länger warten, als die über 70 jährige Mooy. Manchmal ist es gut, alt zu sein!


(Den weiteren Tagesverlauf beschreibe ich morgen.)


Manfred Spies

24.11 2021

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