Mittwoch, 12. Februar 2020

Dasselbe Thailand - Türen / Portale

In meiner Serie "Dasselbe Thailand" geht es um Gegenüberstellungen, um zwei oder mehrere Seiten Thailands. Dabei ist festzustellen, dass es meist auch um arm und reich geht.

Thailand ist ein Angeber-Land. In Thailand muss der Reichtum gezeigt werden. Dabei ist es gleichgültig, ob das neue Auto, das Haus oder das protzige Rolltor auf Pump gekauft sind. 
Schon 2000 stellte der erste und bis heute vielleicht wichtigste Thailand-Autor Günther Ruffert fest: „ In Thailand zählt der äußere Schein weitaus mehr als innere Werte.“

Nun ist es nicht so, dass Thailand reich ist und dort allgemeiner Wohlstand herrscht. Ich beziehe mich hier auf den „Credit Suisse Wealth Report 2018“, auf den in der deutschen Thai-Zeitung TIP hingewiesen wurde. Es gibt kein anderes Land auf der Welt, in dem Reichtum und Armut so weit auseinander klaffen.




Im selben Land Thailand, das überall in den Prospekten als ach so buddhistisch und ah so lieb lächelnd und freundlich und ach so ausgeglichen gepriesen wird, herrscht eine unfassbare Ungleichheit, die gänzlich unbuddhistisch und im Wortsinn unverschämt zur Schau gestellt wird. Das Resultat sind Missgunst und weit verbreiteter Neid, der auch zur weit verbreiteten Kriminalität führt. Dafür gibt es massenhaft Beispiele und die aktuellen Raubmorde, der Überfall auf das Goldgeschäft mit Toten und der Amoklauf  (Makha Bucha Massaker) geschahen aus finanziellen Gründen.

Ich klammere hier den Prunk der monarchischen Welt aus. 

Ich erlaube mir hier nur den Hinweis, dass Buddha, auf den sich in Thailand fast alles bezieht, ein Prinz war und auf alles verzichtete und die Armut und Bescheidenheit vorzog, weil sie seinem Wissen, seinen Erkenntnissen und seiner Erleuchtung dienlicher waren, als das Schloß und die Reichtümer. Leider wird in Thailand zu Buddha gebetet (was Unsinn ist), aber er dient nicht als Beispiel.


Ich dokumentiere hier die alltäglichen Unterschiede nicht am Beispiel monarchischer, sakraler oder öffentlicher Bauten. Ich schaue mich um in meiner Stadt, meiner Siedlung, meiner Nachbarschaft. Und mich faszinieren die vom Wetter und der Zeit gezeichneten, morbiden Türen mehr als der nachgeäffte Klassizismus von Säulen-Portalen mit dorischen oder korinthischen Kapitellen. Aber das ist mein ganz persönlicher Blick.

Rolltore wohlhabender Nachbarn. Zur Schau gestellter Reichtum.


Dasselbe Thailand, dasselbe Dorf...


Hauseingang unseres schottischen Nachbarn


Solche Villen - meist von chinesischen Besitzern - sind nicht gerade im Thai-Stil gebaut. Ähnlich wie die Kitsch liebenden Amerikaner kopieren die Thai gern europäischen Klassizismus. (chin. Villa in unserer Nachbarschaft, Pak Chong / Pimpaka)
Original-Thai-Portal

Original-Thai-Portal

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Manfred Spies
Pak Chong, 13.2.2020

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