Sonntag, 23. Februar 2020

THAILAND - Radeln?

Wie wunderbar ist es, leise und langsam radelnd die Natur und die neue Umgebung kennen zu lernen und zu genießen.


wunderbare Radwege in Brandenburg und überall in Deutschland

Als wir uns 2006 mit den Rädern auf die Thai-Straßen unseres Städtchens Pak Chong wagten, hielten uns alle für lebensmüde. Die Rücksichtslosigkeit der Thai war uns bekannt. Dass wir von ALLEN Verkehrsteilnehmern als lästig und überflüssig angesehen wurden, war uns neu.

Inzwischen hat sich durch den König viel geändert. Man muss den Thai nur etwas als modern, schick und imagefördernd anbieten, schon überwinden sie ihre Trägheit und schwingen sich aufs Rad. Allerdings muß die Ausstattung so sein, als käme man von der Tour de France oder ähnlichen Profi-Veranstaltungen. Die Rennräder sind entsprechend. Beim König nur in Bayern.



Unsere Räder haben wir aus Deutschland mitgebracht. Die Qualität der 7-Gang-Falträder gibt es in Thailand selten. Auch ein 24-Gang-Peugeot-MountainBike mit Gepäckträger und Packtaschen ist hier unbekannt.



Wer in Deutschland die wunderbaren Radwege durch die Parks der Städte, entlang der Bäche und Flüsse und durch Felder und Wälder gewohnt ist, wird in Thailand enttäuscht vom Rad steigen: Hier wird auf Highways und Landstraßen geradelt, weil es Waldwege weder für Wanderer noch für Radler gibt. Zwischen dröhnendem und stinkendem Verkehr kann man die Natur nicht genießen. Zum Glück sind viele der Landstraßen nicht sehr verkehrsreich. Aber durch Wälder und Auen zu radeln ist genussvoller.
Warum ist das so in diesem waldreichen Land?
Ganz einfach: Weil es gar nicht machbar ist. Das Klima lässt die Pflanzenwelt dermaßen schnell wachsen, dass es unbezahlbar wäre, die Wege frei zu halten. Die Behörden schaffen es nicht einmal, in unserer Stadt die Siedlungsstraßen von den Pflanzen zu befreien.



Die meisten vernünftigen Thailänder benutzen - so wie wir von Anfang an - breitreifige Mountain-Bikes. Damit kann man auch über Feldwege und durch mit Schlaglöchern garnierte Straßen fahren.



In Thailand gibt es eine neue Klasse von Verkehrsteilnehmern: Angenehme Radfahrer. Im Gegensatz zu Deutschland habe ich in Thailand noch nie rücksichtslos durch Fußgängerzonen oder über Bürgersteige rasende Radler erlebt.


Manfred Spies
Montag, 24.02.2020

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