Man kann inzwischen überall im Internet nachlesen, dass die Thai-Politik alle in Thailand lebenden Ausländer und ausländische Touristen für potentielle Verbrecher hält, die total überwacht werden müssen, keine Waffen besitzen dürfen (in den Handschuhfächern der Thai liegen die Revolver!) und sich alle 90 Tage melden und ihr Visum jährlich teuer erneuern müssen.
Das Gesetz ist sehr alt, und wenn man das Formular online ausfüllt, wird man beim Herkunftsland gefragt, ob man aus „East-Germany“ oder aus „Federal Republic of Germany“ kommt. Im Land des Lächeln gibt es eben immer ´was zum Lachen.
Aber nun hat man das Gesetz aus der Schublade geholt, nicht entstaubt und knallt es den Ausländern auf den Tisch und droht. Denn die Regierung liebt die Ausländer und will nur deren Bestes (s.o.).
Verantwortlich für die Anmeldung ist in erster Instanz der Vermieter. Auch die Eherau, die den armen Schlucker und Futtere in dem von ihm bezahlten Haus wohnen lässt. Da wohnt er nun seit 15 Jahren und ist angemeldet, hat ein „gelbes Buch“, eine beglaubigte Wohnsitzbescheinigung, aber kein TM30-Formular! Wie schrecklich! Das hätte der Vermieter, die Ehefrau, die Pension oder das Resort ausfüllen müssen. Aber ES GAB DIESES FORMULAR im Government gar nicht!!! Nun ist es da, und die Vermieter, die Ehefrau, die Pension oder das Resort müssten Strafe zahlen.
Allerdings kann es für den Ausländer selbst nachteilig werden, wenn der 90 Tage Report oder die Visumsverlängerung ansteht und die Wohnsitzmeldung nicht erfolgt ist. Das Bußgeld für die Nichtmeldung beträgt 1.600 Baht pro Person. (Angeblich, aber man ist in manchen Immi-Büros auch mit 800 Baht zufrieden!)
Also waren wir auf Ärger vorbereitet.
Nach Korat fahren wir morgens immer mit dem Minibus. Das ist entspannend, man kann sich ausschlafen oder lesen und die 100km kosten 65 Baht (etwa 1,80). Ein TuckTuck-Fahrer bringt uns von dort zum Immi-Büro, wartet und kutschiert uns zurück zur MALL, wo wir etwas einkaufen und essen können. Das kostet incl. der evtl. langen Wartezeit 200 Baht.
Von der Schnellstraße bogen wir in die Nebenstraße zum Immi-Büro ab. Ein Lasten-Moped lag mit völlig verdrehtem Lenker im Straßengraben. Eine alte Frau hielt sich den Arm, ihre korpulente Tochter besah sich die Katastrophe. Wir hielten an und stiegen alle aus. Sie erklärten uns, vor ihnen vor der Schnellstraße habe ein LKW gehalten. Ihre Bremsen haben versagt und sie sind in den Graben ausgewichen, was nicht angenehm war.
Beispiel eines Lasten-Mopeds |
Wir versuchten alle - vor allem unser TuckTuck-Fahrer - das Ding auf die Straße zu ziehen. Dort sah man, dass der Lastenkasten und andere Teile verbogen oder abgerissen waren. DAS Moped fährt erst einmal nicht mehr. Es wurde um Hilfe telefoniert.
Immigration Bureau in Korat |
Für die 90-Tage-Bescheinigung gibt es ein Extra-Büro. Die Abwicklung geht sehr schnell und beim Ausfüllen von Formularen bekommt man Hilfe. |
Als wir um 9 Uhr im Büro ankamen, waren wir die Ersten. Luck gab mein Formular Nr.47 für die 90 Tage-Meldung und meinen Pass ab. Das ausgefüllte TM30-Formular, das Hausbuch von Luck und ihr Pass lagen auch vorbereitet am Schalter.
Nach drei Minuten erhielt ich meinen Pass mit dem üblichen, eingehefteten Abschnitt zurück. Luck schob die anderen Unterlagen der Mitarbeiterin zu. Sie schüttelte den Kopf.
„Das brauchen wir nicht.“
„Aber mein Mann ist noch nie gemeldet worden.“
„Er ist bei ihnen gemeldet, das sehe ich im Computer.“
„Ja, aber wir waren im Sommer letzten Jahres im Ausland?“
„Dann bringen Sie das Formular mit, wenn er wieder ins Ausland geht.“
„Und wenn wir eine Woche in Thailand verreisen?“
„Das interessiert uns nicht.“
Das ist nun etwas ganz anderes, als wir es im Internet in allen Medien und in den Infos der Behörden lesen können! 🌞🌞🌞🌞🌞
Egal, wir waren nach fünf Minuten wieder draußen und der Fahrer freute sich über die kurze Wartezeit. Als wir die Immigration-Station verließen, sahen wir schon von Weitem, dass die Damen Hilfe bekommen hatten. Ein Trecker mit Schaufel war gekommen.
Beispiel für einen Schaufel-Traktor |
Natürlich mussten wir wieder helfen, das Moped-Wrack in die Schaufel zu befördern. Die Mutter setzte sich auf die Treckerbank und die korpulente Dame kletterte - als zusätzlichen Ballast? - auf das Moped in der Schaufel.
„Das sehe ich mir an“ sagte ich zu Luck, „unser Fahrer hat bei uns Zeit gespart und soll den Transport begleiten.“
Wir folgten dem langsam fahrenden Transport über mehrere Nebenstraßen und zwei Ampeln. Danach gab es ein neues Erlebnis.
Aus einer Seitenstraße bog rücksichtslos ein Pickup auf die Schnellstraße und der Traktor mache eine Vollbremsung. Diese Bremsen waren in Ordnung. Zuerst fiel die Korpulente auf die Straße, danach kippte das Moped-Wrack auf sie drauf. Natürlich halfen wir wieder. Ein Notarztwagen erledigte den Rest.
Ich sage ganz ehrlich, auch wenn ich mir die Hölle von Aggressionen zuziehe: Mein Mitgefühl angesichts von Unfällen in Thailand hält sich in Grenzen.
(Ich mache übrigens niemals Fotos von Unfällen anderer Verkehrsteilnehmer. Wenn mich einer rammt und abhaut - Fahrerflucht nach Unfällen ist in Thailand die übliche Reaktion - und ich ihn verfolge, stelle und leider nicht sofort verprügeln kann, weil meine Frau so höflich ist, bekommt der Thai eine schöne Fotostrecke in Internet.)
Die MALL in Korat (Nakhon Ratchasima) |
In der MALL kauften wir Spirituosen, Soßen und andere Artikel, die wir in Pak Chong nicht bekommen. An der Food-Zeile mit etwa 20 Minirestaurants aßen wir wie immer Thai-Food. Es gibt etwa 80 verschiedene Angebote, alle zwischen 40 und 80 Baht (1,20 bis 2,40 € für ein leckeres Mittagessen!!!).
scharfe Reissuppe, 2 Hähnchenschenkel, Reis, Soßen und Gurkenscheiben, 60 Baht=1,70€ |
Auch für Schülerinnen ist das dort ausreichend und preiswert. |
Zum Schluss tranken wir noch einen Cappuccino am Wasserfall der Food-Street und gingen raus zum Bus. |
Danach waren wir in einer Stunde zuhause mit dem Minibus, der gegenüber der MALL hält. Wir hatten Glück, er wartete bereits auf uns, hahaha!
Luck und Manfred,
16.8-2019
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