Über den wunderbaren, farbenprächtigen Herbst dichteten die Dichter wenig.
Manchmal reimten sie holperig wie junge Mädchen für´s Poesiealben oder ältere Damen nach einer Flasche Rotwein:
Dem Theodor Storm sind nicht nur Frauen hold sondern auch der Wein und er muss wiederholen, wiederholen, um zu reimen.
„Der Nebel steigt, es fällt das Laub
Schenk ein den Wein, den holden.
Wir wollen uns den grauen Tag
vergolden, ja vergolden.“
Und seinen Namensvetter Fontane verlässt das Gefühl für Rhythmus wenn er reimt
„Ich geh den Wald, den Weiher entlang
Es schweigt das Leben, es schweigt Gesang.
Ich hemme den Schritt, ich hemme den Lauf
Erinnerungen ziehen herauf.“
Da war er wohl selbst etwas gehemmt. Und wenn er geht und den Schritt hemmt, dann läuft er plötzlich nur des Reimes wegen. Und wenn er weiter dichtet
„Erinnerungen sehen mich an,
haben es wohl auch sonst getan..“
dann ist die Banalität zum Lachen.
Der von der Hippie-Generation verehrte Hermann Hesse reimte über einen nebeligen Herbsttag in einer Weise, die man nur mit einem dicken Joint als Dichtung bezeichnen konnte:
"Voll von Freunden war mit die Welt
als mein Leben noch Licht war.
Jetzt, da der Nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar!"
Der von der Hippie-Generation verehrte Hermann Hesse reimte über einen nebeligen Herbsttag in einer Weise, die man nur mit einem dicken Joint als Dichtung bezeichnen konnte:
"Voll von Freunden war mit die Welt
als mein Leben noch Licht war.
Jetzt, da der Nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar!"
Vielleicht empfanden sogar die großen Dichter die Herbstwelt als zu dunkel:
Ein Dichter ist ein Schöpfer lichter Dinge.
Im Trüben fischen nur die Dichterlinge.
Meine Frau und ich empfanden in all den Jahren den Herbst als die schönste Zeit. Sie hatte eine solche Blätterpracht noch nie gesehen und wir stapften in diesen goldenen Wochen fast täglich durch das hohe Laub.
Düsseldorf hat nicht nur den Hofgarten, die 8km langen Rheinpark-Wege an beiden Seiten des Stroms, den Nordpark, den Florapark, den Ostpark, den Volksgarten, den Südpark und die zum Teil riesigen Friedhöfe, sondern auch den Aaper Wald, den Grafenberger Wald usw..
Und nun betreten wir den japanischen Tempelgarten in Düsseldorf Niederkassel.
Das ist tatsächlich im Herbst ein Traum. So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.
Auch mein Lieblingsreimer Georg Kreisler mochte den Herbst und besang ihn poetisch:
"Ja, die beste Zeit ist der Herbst
Denn er bringt beflissen
das Wissen, dass du jetzt erbst..."
Wir wünschen schöne Tage.
Luck und Manfred
1.11.2019
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