Donnerstag, 10. Oktober 2019

Thailand, Dreckweg-Tag

Thailand-Kultur
Unterwürfigkeit, Undankbarkeit

Über das Engagement des in unserer Siedlung wohnenden Millionärs Limponglee, Inhaber mehrerer Geschäfte, vieler Grundstücke und einer eigenen Fußballmannschaft incl. Flutlicht-Fußballplatz, habe ich mich sehr gefreut:
Am „Dreck-weg-Tag“ hat er alles organisiert und bezahlt. Das war großartig, wie an diesem Tag fast alle Bewohner zusammen gearbeitet und nachher zusammen gefuttert haben. (siehe Link unten)

Ich habe an dem Tag ein paar Fotos gemacht und ihm anschließend ein kleines Album als Dank geschenkt. 

einige der 30 Seiten aus dem Album








Da gab es schon bei den Übersetzungen der Texte Probleme mit meiner Frau: 
Bei allen Texten, in  denen der Name des Millionärs vorkam, wurde immer wieder geprüft, ob es dem Mann gefallen könnte. Wenn auch nur der Anschein von Müll in seiner Nähe oder in der Nähe seine Grundstücke oder des Fußballplatzes zu sehen war, protestierte sie. 

Das kaputte Häuschen im Hintergrund steht gar nicht mehr. Aber es könnte ja sein......
Als bei dem Bild, wo ich damals den Müll der Schule gegenüber gesammelt habe, ein Detail des ungenutzten Parkplatzes von Limponglee zu sehen ist, gab es Streit.

Wie nennt man diese Haltung gegenüber Personen, die mehr Geld haben, die beruflich positioniert sind, die ein politisches Amt haben oder beim Militär oder de Polizei arbeiten? Unterwürfigkeit? Duckmäusertum? Arschkriecherei?

Ich kann Achtung und Respekt vor Jemandem haben, der sich Achtung und Respekt verdient hat. Geld spielt dabei keine Rolle. Das ist in Thailand völlig anders. Ich habe schon mehrmals in Beiträgen geschrieben, dass sich nichts in diesem Land ändern wird, wenn diese irrational begründete Unterwürfigkeit nicht durch einen Respekt aufgrund von Verdiensten ersetzt wird.


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Wenn ich Thailändern ein Album, eine DVD oder 20 Avocados schenke, erwarte ich keinen Dank mehr. Ein Wai ja. Aber Freude oder die Einladung ins Haus - niemals. Normalerweise erwartet man ein Dankeschön und nicht diese mangelhafte Beachtung. Ich habe aber gelernt, dass Asiaten denken, mag tut etwas Gutes für das eigene Karma, wenn man anderen etwas Gutes tut. Da braucht man sich ja nicht zu bedanken! 
Auch da knallen die Kulturen aufeinander und man ist enttäuscht und schenkt gar nichts mehr. 
Ich glaube, sehr empathisch zu sein. Ich schenke sehr gern. Gerade habe ich mich nach fast 20 Jahren von einem 2 Meter großen "Regenstab" aus Brasilien getrennt und einem Freund geschenkt. Oh, wie hat er sich mit leuchtenden Augen gefreut. So etwas, vor Freude hüpfende Kinder und dich umarmende Erwachsene habe ich in Thailand noch nie erlebt. Nicht immer einfach, im „Land des Lächelns“ sein Lächeln zu behalten.

Manfred Spies
11.10.2019

„Dreck-weg-Tag“ in Thailand


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