Freitag, 11. Januar 2019

"Man nehme...", Nem Nuong (Vietnam), Rezept 17

17. NEM NUONG, Salatblätter, vietnamesisch gefüllt
Unter diesem Namen findet man im Internet und in Kochbüchern nicht dieses spezielle Finger-Food-Essen, das ich hier offerieren möchte. Was man findet sind Hinweise auf spezielle Vietnam-Würstchen.
Für Liebhaber von Text-Quickes, die meine längeren Texte nicht verkraften können, hier ein Hinweis: 
Wenn ihr Fertigpackungen dieser Delikatesse haben wollt, könnt ihr das kaufen. Ich bekomme es manchmal geschenkt aus Udon Thani (s. Fotos). Das ist auch durchaus delikat, reicht für mehrere Personen, und macht weniger Arbeit.


Packung aus Udon Thani

Zum ersten Mal war ich vor etlichen Jahren Beobachter bei Teilen meiner Familie und Besuchern, die sich diese gefüllten Salatblätter in den Mund stopften und pausbäckig langsam zerkauten. Ich lachte innerlich über den Anblick der Speisenden und schämte mich, davon Fotos zu machen. Heute sehe ich das lockerer. Nicht mein Aussehen steht im Vordergrund, sondern mein Genuss. Aber damit ihr zum Einstieg etwas zum Lachen habt: Hier bin ich nach der ersten Einführung eines gefüllten Salatblattes 2013.



Man nehme:
Salatblätter, etwa handgroß, meine Frau bevorzugt die Pfefferblätter aus dem Garten, ich bevorzuge etwas weichere Frisee-Salate, die in Massen in jedem Thai-Garten gedeihen.

Pfefferblätter (links) haben nichts mit der Pfefferpflanze zu tun. Es ist ein Gewürzgemüse, dass wie Unkraut ohne viel Pflege im Garten auf jedem Boden wächst. Ich mache damit auch meine Pesto (davon später mal mehr).

Das ist mein Lieblingssalat. Wenn man ihn nicht zu eng sät, bekommt man breitere Blätter.
  • Basilikum-Blätter (in Thailand das Thai-Basilikum Horapa mit Anis-Geschmack)
  • Minzblätter
  • Knoblauch klein geschnitten
  • Chili, klein geschnitten, ohne Kerne
  • Sternfrucht (sauer) oder Taling Pling
  • Tomaten (ganz klein), evtl. auch/oder Paprika, Gurke u.ä.
  • wer es gern süss mag, kann auch zerkleinerte Früchte (z.B. Ananas) dazu tun
  • zerkleinerten Vietnam-Würstchen oder süße Thai-Würstchen, 
  • alternativ Hünchenfleisch u.a. nach Wahl
  • Thainudel (die dünnen, grünen oder weisse)
  • chinesische Reisblätter, in Wasser eingeweicht (Thai-Shop fragen!
  • Soße (nicht zu dünn) aus im Mixer zerkleinerten, gebratenen Erdnüssen, Pulver von Trockenshrimps, Chili, Honig, kochendes Wasser, Soße erkalten und ziehen lassen
Ihr seht, dass wir den Zutatenteller variabel füllen je nach Lust und Angebot





Das alles wird nacheinander in der Hand auf die Salatblätter gelegt (nicht zu viel!), danach von allen Seiten vorsichtig zusammen gefaltet und in den Mundgesteckt. 





alternatib mit Pfefferblatt



zum Schluss kommt ein Teelöffel Soße drauf

zum Schluss kommt ein Teelöffel Soße drauf





Meine liebe Luck flüchtete, als ich sie mit vollen Bäckchen ablichten wollte.


Und jetzt kommt etwas Wichtiges. LANGE KAUEN. Es entwickelt sich beim Kauen der Komponenten eine Geschmacks-Komposition erster Klasse. Außerdem: Wer langsam isst, lebt gesunder und hat mehr vom Genuss-Leben.
In Thailand kann man fast alles aus dem eigenen Garten oder vom Markt besorgen. In Deutschland findet man alles in Asia-Shops, Gemüse beim Türken und auf Märkten.
Vielleicht sieht die Liste der Zutaten umfangreich aus, aber das scheint nur so. Es ist alles (bis auf die Soße) ganz einfach. Und bei der Soße lasse ich oft meiner Fantasie viel Raum. 

Aroy maaag! Guten Appetit

Manfred Spies, Freitag, 11.1.2019




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