(Hier macht mein Text-Korrektor "Panda hei" und ich habe wieder etwas zu lachen über die Neuheiten der Computerwelt. Ich korrigiere "kaputt, er welkt!")
Zurück zu Heraklit. Er lebte etwa 2000 Jahre nach Buddha, der ebenfalls die Vergänglichkeit (Anicca) als Daseinsmerkmal empfand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anicca
Leider klammern wir uns in heutiger Zeit zu sehr und zu oft an das gerade Bestehende. Und bei Veränderungen leiden wir fast immer.
* Auch in Thailand verändert sich viel. Die heutige Politik will eine Einheit von Nation und Staat. Klar, alle unter einem großen Schilfhut, aufblickend zum dirigierenden Generalstab (wörtlich gemeint) sind leichter zu lenken. Der Thai-Boss sagt, alle sollen glücklich sein, er darf nicht kritisiert werden, Kritik und Fragen machen unsicher und unglücklich. Und ausländischen Journalisten und Juristen werden sogar interne Diskussionen über bestehende Gesetze verboten.
http://passauwatchingthailand.com/2015/06/17/thailands-militarjunta-verbietet-auslandischen-journalisten-eine-diskussion-uber-art-112/
Alles ist im Fluss. Wenn man das wörtlich nimmt, muss man stark sein, um gegen den Strom zu schwimmen und man muss aufpassen, nicht in irgendeinem Strudel zu verschwinden.
* Und der real existierende Buddhismus hat mit den Lehren von Buddha und der thailändischen Schule des Theravada nicht mehr zu tun. Lebenswert Leben nach den Erkenntnissen des Erleuchteten hieß nicht, wie ein bescheuerter Angeber gierig nach immer Neuem und Teurem zu sein, den Mönchen und den Tempeln viel zu spenden, um damit vor allem materielllen Erfolg zu haben. Das ist wie Lottospielen, eine permanente Aktivität selbst in meiner scheinbar aufgeklärten Familie. Wozu führen diese Götzen- und Geisterverehrungen? Man lehnt sich zurück, arbeitet weniger und ersetzt Anstrengungen durch die Hoffnung und den Glauben. Ob daher die sprichwörtliche Langsamkeit und auch die Faulheit vieler Thais kommen? Ja, es hat sich viel verändert, Glaube hat Vernunft ersetzt und Buddha würde angesichts der Umsetzung seiner Ideen in einem Grab wie ein Ventilator rotieren, wenn er nicht verbrannt worden wäre.
Siehe auch hierzu ein Artikel von Rolf Brunner (Low) und ein Kommentar von mir:
http://hinterindien.com/2015/06/19/selbstverwirklichung-in-buddhistischen-tempeln/#comment-4218
Was ich bisher thematisiert habe, symbolisiert die zwei Farben Rot und Weiss der Thai-Flagge. Die Streifen sind gleich breit, haben also die gleiche Bedeutung. Die Farbe Blau symbolisiert das Königshaus. Der Streifen hat die doppelte Breite. Ich werde mich hier nicht zu der enormen Bedeutungsprämisse der Farbe Blau äußern. Fragen über die Königsfamilie den Kronrat und das Militär und die Realität in der Flaggenfarbe muss jeder selbst beantworten. Da gibt es genug zum Lesen. Aber es darf erlaubt sein (!) ganz ohne jegliche Kritik (!) als Künstler und Designer einen Gedanken zur realistischen Farbgebung der Thai-Flagge zu haben.
Idee |
Realität |
Manfred Spies, 25.Juni 2015