Dienstag, 25. Dezember 2012

Thai - Lächeln, zum dritten und genug!

Was ist schöner, als ein tägliches Lächeln? Um Antworten wird gebeten.

Angesichts dessen, was einem im "Land des Lächelns" täglich nicht nur in Gesichtern auf der Straße, in Geschäften und im TV bei Politikern, Serien-Darstellern, Interviewern und Interviewten, Nachrichtensprecherinnen usw. usw bis hin zu den Milliarden feixender Smilies im Konsumgüterbereich begegnet, ist eine Übersättigung mit Würgefolgen normal.
Der Düsseldorfer Fotograf Uwe Loesch, der sich auch mit der kritischen Betrachtung und Analyse von Produkten beschäftigte, fände hier unendlich viele Themen für seine Studenten.
Aber ich hoffe, dass mancher Leser selbst bei meiner Formulierung von Ärgerlichem merkt, dass mich mein Humor noch nicht verlassen hat, selbst wenn er sich zuweilen in Ironie und Sarkasmus äußert und mein Lächeln etwas gepresst wirkt.

Heute möchte ich etwas schreiben über meine "Weisse Weihnachten 2012"
Es ist der 24.12.2012 und es war morgens sehr kalt: 17 Grad um 6 Uhr, dabei ein sehr frischer Wind. Also zog man Jacken und Pullover an und machte sich auf den Weg - nein, nein, nicht zum Geschenkekaufen am Heiligabend, sondern zum Streichen der letzten Regale für den Shop von Lucks Schwester.



Der Imbiss, das Restaurant oder der Pub, wie man es auch nennen will und wie es sich entwicken wird, war ja schon fertig und schön. Die über 40 Stilleben mit Früchten, Fleisch und Fischen, sowie den entsprechend gemalten Getränken von Künstlern aus über 2000 Jahren (von Pompeji über Michelangelo bis Picasso und Dali) schmückten die Wände und erfreuten einige zufällige Besucher.

 Gestern sah alles ganz anders aus. Jek transportierte ihr gesamtes Angebot, Leergut und private Gegenstände in die Räume und an ein Bewegen und Testen, an welcher Stelle und in welcher Anordnung die vielen Regale stehen sollten, war nicht mehr zu denken.


Wenn die Verwandtschaft eigene Planungen und Organisationen mit Chaos und Spontanität zunichte macht, braucht man starke Nerven. Die braucht übrigens jeder Farang, der mit ThailänderInnen zu tun hat, die nicht ihr halbes Leben im Ausland verbracht und Erfahrungen gesammelt haben. Denn Desorganisation ist ein Synonym für Thailand. Aber: immer nur lächeln und wenn es zu viel wird brüllen. Dann bekommt man keine Magengeschwüre.

Luck und ich haben dann in aller Frühe „aufgeräumt“, das heisst Platz für Planung geschaffen. Gott sei Dank gibt es vor dem Haus und auch nach hinten riesige Terrassenflächen zum Abstellen. Dann wurden die Regale angeordnet und zwar so, dass es optisch angenehm ist und nicht die großen Teile den Blick nach hinten versperren. Die vorher auf Millimeterpapier gezeichneten Pläne schafften eine sehr viel größere Angebotsfläche als im alten Shop. Mal sehen, wie es nach der Einrichtung des Angebots aussieht. Dann stehen vielleicht wieder die Glühbirnen neben den Zahnstochern und die Zahnpasta liegt neben den Batterien und Feuerzeugen und die Kunden lächeln, und wenn sie Farangs sind lachen sie darüber.

Im 2m breiten Getränkekühlschrank habe ich schon Ähnliches bemerkt. Milch, Bier, Säfte, Sodawasser und Joghurt völlig planlos durcheinander. Warum nicht die Energy-Drinks neben die Präservative, das hätte doch eine gewisse Logik.

Luck will das morgen wieder in aller Frühe verbessern. Sie hat in Deutschland viel gesehen und auch bei ihrem ordnungswütigen Mann viel gelernt.
Natürlich haben wir heute bei der Streicherei über die neu installierte Hifi-Anlage mit den Bose-Acoustimass-Boxen „Holy Night“ von Mahalia Jackson und andere Weihnachtsmusik gehört. Aber ansonsten findet Weihnachten bei uns nicht statt. „Wir haben jeden Tag Weihnachten, Ostern und Geburtstag,“ sagt Luck und liegt damit richtig. Und schenken tun wir, wenn der andere einen Wunsch äußert und warten nicht auf ein Datum.

Klar erinnern wir uns an andere Weihnachten, als Luck zum ersten Mal im Dezember in Deutschland war und ich ihr dieses wichtigste Fest der Deutschen zeigen wollte. Daher können wir alle Verwandten, Freunde und Bekannte mit einem traditionellen Bild grüßen und schöne Tage und ein gesundes und angenehmes Jahr 2013 wünschen.



Luck und Manfred am Nachmittag des 25.12.2012 bei inzwischen angenehmen 27 Grad nach getaner Arbeit lächelnd.

Thai - Lächeln, zum zweiten!

„Richtig ist, dass in Thailand in der Tat ständig und überall gelächelt wird. Nicht richtig ist dagegen die Hypothese, dass jedes Lächeln als freundliche Geste gemeint sei.
Die feinen Unterschiede werden allerdings erst dann deutlich, wenn man die Fähigkeit der Thais zu lächeln, in wirklich unschönen Situationen selbst einmal miterleben konnte. Egal ob Unfall oder Streitgespräch, das Lächeln erlischt selten ganz. Falls das doch passieren sollte besteht Gefahr, dass die Situation komplett außer Kontrolle gerät (siehe auch Kühles und heißes Herz), und das möchte niemand, denn Thais hassen Gewalttätigkeiten und Konflikte, weil diese meistens mit einem Gesichtsverlust verbunden sind.“(zitiert aus thailandblick.com, der Link zum ganzen Artikel lautet:
http://www.thailandblick.com/Seiten/thailaender-das-laecheln.html

Zwei Äußerungen in dem Artikel muss ich sofort widersprechen:
Die Feststellung dass Thais Gewalttätigkeiten und Konflikte hassen ist Blödsinn. Der Autor soll sich mal die Polizeiberichte über den Umgang mit Waffen im täglichen Leben der Thais und die Gewaltberichte in den Zeitungen ansehen. Die von den Thais täglich in Gewaltmovies gezeigten Abscheulichkeiten aber auch die Gewalt von Männern gegen Frauen in den unzähligen Seifenoper-Serien hat der Autor wohl nie beachtet.
Zweitens: In Thailand wird nicht ständig und überall gelächelt. Das ist Quatsch. Sehr viele Thais laufen mit teinahmslosen und auch mürrischen Gesichtern herum. Natürlich  lächelt der Thai immer, wenn etwas schief geht, wenn er Fehler macht oder einen anderen schädigt. ER will ja keine Probleme haben, der geschädigte Farang zum Beispiel versteht das nicht und empfindet es als unverschämtes Grinsen.

Auch bei uns wurde vorgestern wieder viel gelächelt, allerdings nicht von mir.
Ich hatte Bodenfliesen gekauft, die ich im Shop von Jek auf die Schreibtischplatten der alten Kassentische legen will, um diese nicht zu verkratzen. Die Fliesen mussten mit einem Fliesenschneider zugeschnitten werden. Wir waren um 11.45 bei der Fliesenfirma, die uns die Platten immer verkauft und gegen ein Entgeld zuschneidet. Leider machen die Arbeiter von 12 bis 13 Uhr Mittagspause. Sie waren ein bißchen früher gegangen. Die Inhaberin lächelte, wie alle Thais, wenn sie in Situationen kommen, wo man sie eigentlich ausschimpfen möchte. Die Fliesenfirma ist immerhin 20 km entfernt.

Luck sagte, das sei kein Problem und die Arbeiter auf der Baustelle bei uns gegenüber verlegen gerade die Fußböden. "Die machen das vielleicht sogar umsonst."
Sie machten es umsonst. Morgen müssen wir neue Fliesen kaufen. Luck meinte angesichts der kurvenreichen Ergebnisse, "das waren die Frauen, die Männer waren schon zu Hause." Natürlich gibt ein Thai niemals einen Fehler zu. Die Damen lächelten und murmelten etwas von schlechtem Material.




Ob die Männer etwas anderes kreiert hätten, möchte ich bezweifeln. Das Team kauft jeden Morgen im Shop von Jek Zigaretten, einen Karton Bier und eine Flasche Whisky. Ein etwas zynischer Hinweis zur demographischen Entwicklung dieses Landes ist, dass durch die ständig steigende Zahl der Verkehrstoten durch Trunkenheit und durch die ständig steigende Zahl der Nikotin-Krebstoten Arbeitsplätze und Wohnungen frei werden.

Wenn man angesichts des nicht durch Lohnkosten sondern durch dauernde Reparaturen und Neukäufe verursachten Handwerker-ärgers den Humor VERLIERT, wird man zum Amokläufer, aber auf einer Marathonstrecke.


Morgen wird weiter gelächelt von Manfred Spies
(dieser Beitrag ist schon zwei Tage alt, weil ich keine Zeit zum Einstellen hatte, sorry)

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Thai - Lächeln, zum ersten!

Wenn sich in dem gerade bezogenen Thai-Haus ein kleiner, grauer Fleck an der Wand über Nacht zu einem riesigen, abstrakten Bild entwickelt, weil die Handwerker die Wasserleitungen nur zusammengesteckt aber nicht verklebt und erst recht nicht vor dem Verputzen der Wand überprüft haben,
wenn der Farang in seinem komplett eingerichteten Haus seit vier Wochen vor seinen bei HomePro gekauften, auf dem Küchenboden herum lungernden Wandmöbeln steht, weil das Aufhängen der Möbel eine ganz andere Firma aus Bangkok besorgen soll, die sich aber nicht meldet,
wenn ich nach Abschluss aller Handwerker- und Installations-arbeiten an einem heißen Tag in der Badehose mit Schrubber und Schlauch die Terrasse reinigen will und dabei zufällig an den Kondensator der Klimaanlage komme und von einem Stromschlag getroffen über die Terrasse schleudere,
wenn auf der Autobahn an einem Turn der einbiegende Fahrer auf der Überholspur infolge Spritmagels stehen bleibt...
dann fragt man sich, ob sich große Teile Thailands im Koma (schwerste Form einer quantitativen Bewusstseinsstörung) befinden oder ob das alles mit dem berühmten „sanuk“ zu tun hat. Den in den meisten Fällen, die wir Farang nicht nur als Pannen, sondern als Katastrophen bezeichnen würden, lächeln die Thai. Dem Beobachter jedenfalls gefriert das Lächeln meist zur Grimasse, Commedy kennt er anders.

Da ist das, was ich gestern Abend erlebte, vergleichsweise sehr harmlos. Aber trotzdem habe ich mich stellenweise geärgert und wurde von teilnehmenden Gästen immer wieder zur Heiterkeit ermuntert.

Es  war unser Hochzeitstag und ich wollte Luck ein wenig überraschen und erfreuen. Ich wusste, dass Luck wahnsinnig gerne in Düsseldorf das Kirmes- und besonders das Japanische Feuerwerk bewundert hat. Da habe ich mich mit einem grossen Betrag an Jek (Lucks Schwester) gewandt und sie gebeten, ein paar Raketen und auch etwas Besonderes für die Feuerwerk-Ueberraschung zu kaufen.
Jek kaufte 10 dicke Feuerwerksbomben, alle vom gleichen Typ. Eine schöne Steigerung war also nicht möglich. Nachmittags erklärte mir meine Frau, im Fernsehen wurde dieses Jahr das Feuerwerkeln am Geburtstag des Königs untersagt. Warum? Thailänder fragen nicht nach Gründen. Das erklärt Vieles.
Ich erklärte Luck, das Feuerwerk unseres Abends habe gar nichts mit dem König zu tun, Freude und Feuer gelten unserem Hochzeitstag.

Als der Zündeln-Termin näher rueckte fragte ich gegen 19.20 Uhr, wer das Feuerwerk denn startet. Keine Antwort. Ich bat um das Lesen der Gebrauchsanweisungen. Keine Anweisungen auf der Packung. Die auftretende Unsicherheit wurde mit Wegsehen überspielt. Als ich ärgerlich wurde, rief man einen Freund an, der sich "mit so etwas auskennt". Auch er war ratlos, packte aber die Hälfte der Raketen und eine Taschenlampe, um sich in sicherer Entfernung ans Werk zu machen.
Es dauerte und dauerte. Gäste wurden unruhig und konnten auch mit Speisen und Getränken nicht erfreut werden.



Es sollte ein sicherer Platz gefunden, lange Holzstäbe gesucht, angespitzt und in den lehmigen Boden gerammt werden, damit die schweren Raketen eine genügend stabile Rampe hatten. Nach einigem Hin und Her wechselte man den Startplatz und benutze zur Sicherheit Betonpfähle!!!



Zum Glück waren die eingeladenen Beobachter und sowieso die herbei gekommenen und herum stehenden Thais inzwischen mit Essen, Trinken und Quatschen beschäftigt und die Minifeuerwerke der Kinder zündeten ohne jede Wartezeit.




Nach einer halben Stunde zündete auch unsere erste Rakete mit einer schönen, bunten Chrysantheme als Abschluss. Danach explodierten die teuren Teile am Boden.  Man hatte sie verkehrt herum aufgebaut, obwohl große Pfeile auf der Hülle angebracht waren und die Dunkelheit mit Taschenlampen erhellt werden konnte. Sollte ich jetzt auch zur Whisky-Flasche greifen und meinen Ärger runterspülen?


Die letzte Rakete explodierte angeblich wunderbar bunt. Komisch, ich sah nur rot.




Meine liebe Frau erkannte trotz Dunkelheit meine nur sehr verhaltene Freude und bedankte sich liebevoll und sagte, es sei wunderschön gewesen. Bei ihr kann man von "quantitativer Bewusstseinsstörung" nicht sprechen, ihre Wahrnehmungen funktionieren ausgezeichnet.

Für die abends als Beobachter erschienenen Gäste tat es mir leid, es war zwar ganz schön aber zeitlich etwas strapaziös.

Grüße von Manfred Spies am 6.12.2012

Mittwoch, 14. November 2012

Thailand-November

Zuerst mal ein Info: Trotz umfangreicher Recherchen und gut gemeinten Mails konnte bisher nichts an der Situation geändert werden, dass mein Photoshop-Billdbearbeitungsprogramm verloren gegangen ist.
Zwar habe ich noch die CDs, aber beim Umzug sind diese in Boxen und die Hüllen in den Müll gewandert. Das war falsch, da auf den Hüllen die Seriennummern stehen. Nun habe ich kein Photoshop mehr und daher war erst einmal mit dem Blog Pause. Jetzt versuche ich es mit Graphic Converter, aber das ist natürlich nicht vergleichbar. Wenn jemand einen Tip hat, bitte melden.

Wie wir lesen, ist in Deutschland nach einem miesen Sommer und einem Herbst mit einigen schönen Tagen die kalte Jahreszeit mit einem etwas trüben November mit Hochnebel aber bisher wenig Regen angebrochen. Auch in Thailand (bei uns im Isaan) wird es etwas kühler mit Temperaturen morgens um 22 Grad und tagsüber selten über 30 Grad. Aber auch bei uns gibt es am frühen Morgen manchmal sehr dichten Nebel, der allerdings nach einer Stunde von den Sonnenstrahlen aufgefressen wird.


Ansonsten gibt es viel zu tun, weil meine Schwägerin aus ihrem Shop raus geht, da der Hausbesitzer Haus und Land verkaufen will. Also musste estwas Neues gefunden, zum Teil renoviert und eingerichtet werden.

Mir macht das Planen und Einrichten von Räumen seit meiner Schulzeit Spaß, aber langsam will ich auch mal die Füße hoch legen. Zu dem neuen "Projekt" demnächst mehr. Das ist erklärungsbedürftig, da die meisten Thais und Farangs, die mich dort seit Wochen arbeiten sehen, über die wahren Hintergründe und Besitzverhältnisse aufgeklärt werden sollten. Denn ich habe mit dem Laden absolut gar nichts zu tun, bin weder beteiligt noch bekomme ich meine Arbeit vergütet oder erhalte Vergünstigungen. Nur einen Wunsch habe ich durchgesetzt: In dieser Mischung aus Shop, Imbiss, Pub und Cafe wird zu 80% internationale Musik gespielt, von Klassik über Folk, Jazz, Blues, World, New Age bis Pop und Rock. Und das in einer für Thailänder ungewöhnlich geringen Lautstärke. Dazu habe ich sogar meine Bose Satelliten-Anlage beigesteuert.

Das "Richtfest" wurde gestern schon gefeiert, die Mönche haben gebetet und gefuttert.




Bis demnächst, 
Grüße von Luck und Manfred
15.November 2012

Freitag, 21. September 2012

Hausbau in Thailand Teil 13, Ende gut, alles gut?

Wer in den letzten beiden Jahren gesehen und gelesen hat, wie unser Haus geplant und gebaut wurde, konnte hoffentlich ein paar Infos nutzen. Das Wichtigste für mich ist nach wie vor:

1. Bereite dich gut vor, mache einen guten Plan deiner eigenen
    Vorstellungen und
2. fixiere sie pingelig in einem Vertrag. Dann kannst du
3. bei Abweichungen von deinen Vorstellungen reklamieren.

Hierzu ein aktuelles Beispiel: Unsere Küchentüre zur Terrasse ist aus dem gleichen Material wie alle anderen Türen innerhalb des Hauses. Wenn sie geöffnet war, wurde die Klinke mit einem Haken an der Außenwand befestigt, da die magnetischen Halter gegen den Monsunsturm keine Chance hatten. In dem einen Jahr war die Klinke vom Sturm so beschädigt und die Verschraubungen im Holz so zerstärt, dass etwas gemacht werden musste. Außerdem wollte ich von Anfang an durch Fenster in der Türe mehr Helligkeit in der Küche.
Wir beauftragten eine Firma, eine Alutüre mit großen Fenstern und unter Verwendung meiner HEWI-Griffe neu zu bauen. Die Türe kam nach kurzer Zeit mit zum Erbrechen verschnörkelten Türgriffen ("Aber das sieht doch viel schöner aus") und grün getönten Glasscheiben. ("Das ist doppelt beschichtetes Glas gegen die UV-Strahlen") Wir haben inzwischen eine riesige Markise, die Türe liegt die meiste Zeit im Schatten. Abgesehen davon: Muss ich mich den Thai-Vorstellungen anpassen oder wird nach den Vorstellungen und Wünschen des Auftraggebers gearbeitet? Ich habe immer den Verdacht, dass die Thais uns für blöd halten und versuchen, irgendwelche Lagerreste zu verarbeiten. Das Dumme ist nur, die Neuanfertigungen schmälern deutlich den Gewinn. Unsere Türe muss komplett neu gemacht werden.
ABER DAS RATE ICH JEDEM: Akteptiere nie etwas, das dir nicht 100% gefällt und dass du anders bestellt hast! Die mir immer von meinen ach so hilfreichen Nachbarn empfohlene "Anpassung an die Thai-Realität" ist absoluter Schwachsinn. Weil wir das nie gemacht haben, beneiden sie uns alle um das heute ausgezeichnete Ergebnis.

4. Sehe Konsequenzen bei Abweichungen von den vertraglichen Vereinbarungen vor, z.B. Konventionalstrafen, die du von der letzten Zahlung abziehst (Bei uns waren es über 100.000,- Baht und es wurde akzeptiert.)
5. Denke logisch, handle konsequent und rechne genau. Wir haben in Deutschland im Allgemeinen unser Geld nicht im Schlaf oder durch permanente Lottogewinne verdient.

Da ließe sich noch mancher Tip anfügen, aber ich will jetzt zum Thema kommen: Ende gut, alles gut?

Ja! Wir leben jetzt auf einem wunderbaren Grundstück mit Sicht von drei Terrassen auf die Berge, nur an der Straße haben wir direkte Nachbarn, die uns nicht stören, im Gegenteil. (Für den Thai, der gerade gegenüber baut, fotografiere ich fast täglich eine Dokumentation des Bauens und schenke sie ihm zum Einzug. Er wird sich hoffentlich freuen.)
Das Haus ist bis auf den großen Neon-Buddha an der Frontfassade fertig (Die Firma in Bangkok hat durch die Flut 2011 alles verloren und musste Pause machen.)
Unser Architekt Wisit, den wir anfangs in den höchsten Tönen lobten und anschließend wegen seiner Schlampereien tadelten, hat verbessert, repariert und erneuert. Was will man mehr? Wer sonst macht das? Da kenne ich ganz andere Aussagen von Bauherren. Also haben wir auch zu Wisit heute eine gute Beziehung und er steht auf unserer Empfehlungsliste (Blog mit Lieferanten usw. irgendwann später).
Das können zwar manche hier gar nicht verstehen. Aber WIR sind keine Betonköppe nach der Bauart: Einmal ist immer, man wechselt doch nicht seine Meinung!

Viele Bilder vom Garten und von den Innenräumen haben wir schon in früheren Beiträgen gezeigt. Hier sollen nur zum Abschluss ein paar neue Ansichten veröffentlicht werden. Besonders wichtig ist das alles für unsere Besucher in der Zukunft, die das fertige Gästezimmer noch nicht gesehen haben.

Dann also hier das letzte Kapitel vom Hausbau in Thailand.

Beim Bau der Straße durch den Architekten Boo wurde - anders als auf allen anderen Straßen in Pimpaka - kein Bordstein und kein Bürgersteig gebaut. Also machten wir es selbst und ich wurde zum Betonbauer, Anstreicher und Gärtner. Aber ich hatte professionelle Hilfe der absolut empfehlenswerten, preiswerten Art.
Nach dem Zementieren der Bordsteine kam der Schotter auf die Flächen vor den Mauern.

Das Team arbeitete zuverlässig bis spät in die Nacht, um rechtzeitig fertig zu werden.
Danach kam die Grundierung, der weisse Anstrich und danach die grauen Rahmen wie beim Haus.

Als alles fertig war habe ich mir erlaubt. meiner Gärtnerin Luck ins Handwerk zu pfuschen und selbst kleine Gärten an den Baumscheiben anzulegen.

Auf die für Teile unserer Nachbarschaft passende Wandgestaltung habe ich dann aber nachsichtig verzichtet.
Das helle "Waldhaus" rechts zwischen den Baumen ist unser ruhiges Domizil.

Die Morgensonne begrüßt uns am Schlafzimmerfenster...

...und die Abendsonne genießen wir auf einer der Terrassen.
Es ist schon beeindruckend, wie sich alles in weniger als zwei Jahren verändert hat.


Wohnraum im Frühjahr 2011

Wohnraum Herbst 2011


Das bett habe ich aus Deutschland mitgebracht. Es besteht unten aus 4 zusammengestellten Planschränken, in denen Bilder, Drucke, Plakate, Kartons und Papiere in großen Schubladen gelagert sind. Darauf stehen Sprungrahmen und Matratze. Hinten habe ich einen schrägen Schrank gebaut, an den man sich wunderbar beim Lesen oder Fernsehen anlehnen kann. Rundherum ist eine Ablade für Getränke, Fernbedienung usw. Auch die praktischen  Schränke unter dem Fenster sind zum Teil selbst gebaut. Der riesige Kleiderschrank wurde in Bangkok gekauft und von hervorragenden Mitarbeitern montiert. Wenn Mitarbeiter von großen, internationalen Firmen geschult sind, arbeiten sie erstklassig.



Endlich ein schönes, großes Bad neben den Schlafraum und der Terrasse. Die Edelstahl-Lampe mit zwei Metern Länge konnte ich nicht kaufen. Also mal wieder selbst machen.


Fitness mit sechs Geräten und Multitrainer
Büro und Atelier mit Zoom-Kopierer bis A3 und den üblichen Scannern, Druckern, PC und Mac.

Das wunderbare Bild von Tapies, das ich zum Glück nicht wie fast alle anderen Kunstwerke bekannter Kollegen in Düsseldorf verkauft habe, bekam einen sehr schönen Platz.

Wegen der Granitwand gab es anfangs bei Besuchern Kopfschütteln. Die wand ist aber wie ein abstraktes Bild und wurde danach oft kopiert.

Neben der Werkstatt, einem der wichtigsten Räume, der zuerst eingerichtet und mit all den Werkzeugen, Maschinen und Materialien ausgestattet wurde, liegt der Gartenraum mit entspr. Materialien und Geräten und Möbeln.




Der Fernseher im Gästezimmer wurde inzwischen gegen ein 50 Zoll-Gerät ausgetauscht. So kann man Filme und Dokumentationen genussvoller ansehen. Natürlich gibt es auch Internet.





Außerdem gibt es noch die Wohnung von Mooy, der Schwester von Luck, mehrere Abstellräume für Winterkleidung, noch nicht ausgepackte Kartons, Putzmittel und Staubsauger usw..


    
Einen konventionellen Pool wollte ich nie haben. Ich kenne keinen Farang-Pool, in dem ich Bahnen schwimmen könnte. Und mich abkühlen, entspannen, lesen und etwas Kühles trinken kann ich viel besser so.....

...ohne teure Inverstition, hohen Wasser- und Stromverbrauch und Chemie in einem Pool in Nierentisch-Form.
Wenn ich meine 1000 Meter schwimmen und Wassergymnastik machen will, habe ich um die Ecke ein Schwimmbad. Das kostet 35 Baht (umgerechnet  €0,80) für den ganzen Tag. Für die Benutzung des Fitnessraums mit Ergometern, Laufbändern, Bauchtrainern, Hantelbänken, Gymnastikbällen und Multifunktionsgeräten usw. im klimatisierten Raum bezahle ich 45 Baht für den ganzen Tag. Was will man mehr?
Auf der Terrasse vor der Küche wird gefrühstückt, geklönt und gelesen, nachdem die Markise installiert ist auch bei Regen.
Auf den Terrassen oben ist pure Entspannung angesagt.


In dem schönen und windigen Gartenhaus sind wir viel zu selten. Aber wenn Gäste kommen wird es genutzt.


Die unterschiedlichen Wetter kenne ich ja aus Deutschland, nur sind die Temperaturen hier um 20 Grad höher.
Meistens scheint die Sonne auf unseren Garten und man zieht sich in den Schatten zurück.

Nicht ganz vollständiges Gartenpanorama

Meine Gärtnerin Luck hat ein Haus zwischen Palmen, Bäumen, Sträuchern, Gemüsen und vor allem Blumen geschaffen.
Blick vom Baumplatz
Gartenweg bevor er total mit blühenden Pflanzen zugewachsen war (s. facebook)




Beim Aufzählen der Früchte des Gartens komme ich schon ins Schleudern, bei des Kräutern und Gemüsen gebe ich es wegen der Vielzahl auf. Obst: Bananen, Papaya, Jackfrucht, Mango, Kirschen, Sternfrucht, Guave, Drachenfrucht, Zitronen, Passionsfrucht usw. (da gibt es etliche, deren Namen ich mir nicht merken kann)

Und dann natürlich diese Blütenpracht....



http://www.facebook.com/media/set/?set=a.311133905644967.71097.100002450805387&type=1&l=e66490945f

So schön wie die Blüten, so farbenprächtig, dramatisch und manchmal auch bedrohlich empfinde ich den Himmel, den ich von unserer Terrasse aus beobachte. Hier nur ganz wenige meiner vielen Fotos.







Kann man sich vorstellen, dass es uns gut geht? Ich glaube ja.

Wir danken allen, die dazu beigetragen haben. Der damalige Organisator der Verkäufe und des Hausbauens, Herrr T.  Wagner, hat vor sieben Jahren in seinem Pimpaka-Plan zu unserem Grundstück geschrieben: Keine Nachbarn. Das hat mich scharf gemacht. Es ist noch immer so und wir sind damit sehr zufrieden.

Wir danken trotz aller später aufgetretenen Probleme unserem Architekten Wisit, dass er meine Pläne und Aufrisse, meine Form- und Farbvorstellungen letztlich sehr gut realisiert hat. Wir danken seinem Mitarbeiter George für seine schnelle und qualifizierte handwerkliche Arbeit. Ganz besonders danken wir unserem Gärtner, der den Garten mit über 1500 Pflanzen ausgestattet, Wege und Plätze angelegt, Bewässerungen und Elekrifizierungen gelegt und das Gartenhaus und meinen Fuß-Massage-Weg für insgesamt nur 350.000,- Baht gebaut hat. Wir danken unserem Bürgersteig-Bauer und seiner Frau, die in der kurzen Zeit in pausenloser Arbeit alles geschafft haben. Wir danken allen Lieferanten von Bilderrahmen, Elektrogeräten, Schränken und anderen Gegenständen, die fast ausnahmslos schnell und zuverlässig gearbeitet haben und immer zur Stelle waren, wenn es Reklamationen gab. Und wir danken unseren Vierbeinern, die Schlangen, Ratten und Mäuse fangen oder von uns fern halten und uns Tag und Nacht bewachen und außerdem mit ihrer Zuwendung beglücken.

Luck und ich sind dem Schicksal dankbar für die Asienkrise 1999, durch die Luck mit ihren Geschäften pleite ging und mir später für ein gutes Honorar Thailand zeigte, während ihr kleiner Kiosk in Buriram geschlossen war. Ohne Asienkrise wären wir uns nie begegnet und ich hätte diese wunderbare Familie nicht kennen gelernt.

Luck und Manfred, 21.September 2012