Natürlich spielte mein Unfall im Dezember eine Rolle und ich kam mit der "Abwicklung" in Deutschland so sehr in Verzug, dass ich dem Architekten ein paar Tage mehr für die Fertigstellung des Hauses einräumte. Nun sind es ein paar Wochen und wir hoffen, dass die Hütte fertig ist, wenn der Container kommt.
Da ich meinen 70. Geburtstag ohne jeden Aufwand und fast ohne zahlreiche Beglückwünschungen feiern musste, wollten Luck und ihre Schwestern mir wenigstens auf ihre Art intensiv alles Gute und beste Gesundheit zukommen lassen. Dafür engagierten sie einige Mönche und Novizen für eine buddhistische Zeremonie mit entsprechenden Opfern und Spenden an die bettelnden Männer, deren Heiligkeit und Zauberkraft mir nützen sollten. Wenn ich meine liebe Luck so versunken und gläubig für mich beten sehe, bin ich zutiefst gerührt.
Inzwischen machen auch der Außenanstrich und die Verlegung der Fußböden im Innenbereich Fortschritte. Sogar die Treppen am Eingang und von der Terrasse zum Garten wurden begonnen. Der Architekt hat uns immer wieder garantiert, dass Ende Mai alles zur Übergabe bereit und fertig ist und nur noch an der Einfahrt und im Garten gearbeitet werden muss. Ich bin ganz sicher, dass dies nach meinen letzten Informationen unmöglich ist. Aber was soll es. Hauptsache, wir haben nicht nach einem Jahr so viele Schäden und Reklamationen, wie alle unsere Nachbarn, die nicht mit Wisit gebaut haben.
In Düsseldorf habe ich vor ein paar Tagen zum letzten Mal Sperrmüll angemeldet. Es tat ein bisschen weh, die THAILUCK-Werbung von Lucks erfolgreichem Studio auf dem Müll zu sehen.
Was jetzt noch in Düsseldorf an Kleidung vorhanden ist, wird Ende Mai alles verschenkt oder der Diakonie übergeben. Tatsächlich sind auch Anzüge dabei, die ich nie getragen habe. Also mache ich mit einigen Kleidungsstücken in den allerletzten Tagen eine Premiere - soweit es das warme Wetter zulässt. Mit Ansgar Sporkmann entstand so ein ganz fröhliches Bild beim Abschiedsessen im Pegasos, zusammen mit Wirt Nikolaus.
Zum Schluss noch eine kleine Geschichte aus Pakchong. Luck ist ja eine extrem vorsichtige Verkehrsteilnehmerin, die seit vielen Jahren nicht mehr am Steuer eines Autos saß. Also unterzog sie sich jetzt einer erneuten Fahrprüfung. Alles klappte wunderbar, bis auf eine Übung. Sie musste - wie alle anderen Teilnehmer - auf sehr engem Raum rückwärtseine S-Kurve absolvieren und zwischen Barrieren einparken. Nur dreimaliges Rangieren mit Vor und Zurück war erlaubt. Sie brauchte vier Mal und fiel durch. Nun übt Luck täglich eisern diese Stelle stundenlang. Ich drücke ihr die Daumen. Aber ALLE europäischen Ehemänner der weiblichen Prüflinge, die den Parcour aus Spaß mitmachten, fielen durch.
Das Trainieren enger Durchfahrten ist bei den engen Straßen in Thailand und den dort abgestellten Pkw, Lkw und Pickups eine wichtige Sache. Niemand schafft das im ersten Anlauf. Unser Elektriker beruhigte Luck: Er wiederholte die Prüfung fünf Mal.
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Eine Mail, die ich als Dank an alle verschickt habe, die mich in den letzten Wochen unterstützt, getröstet oder mir geholfen haben, möchte ich auch hier zum Abschied veröffentlichen. Bis der Computer im Haus angeschlossen ist, werden sicher einige Wochen des Schweigens vergehen.
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Liebe Bekannte, Freunde und Verwandte,
die letzten Wochen - besonders seit Luck in Thailand ist - waren manchmal deprimierend, anstrengend und gingen nicht nur durch die viele Arbeit sehr an die Substanz. Da half es enorm, Verständnis, Zuspruch und Unterstützung zu bekommen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle und zum Abschied herzlich bedanken.
Vor allem danke ich Brigitte Stöckhert, die mich immer wieder zum Frühstück einlud, mir das kleine Radiogerät und die Bettdecke sowie ein Super-Kettler-Rad für alle meine Besorgungen zur Verfügung stellte und bei der ich die letzten Tage wohnen, essen und den Computer benutzen durfte.(Mein Mac ist ja als teures Übergepäck eingepackt.)
Vor allem danke ich auch meinem Vetter Theo van de Sand und seiner Frau Hildegard, die mir Hilfe in allen Lebenslagen anboten und oft mit dem Auto Transporte durchführten und bei denen ich den letzten leckeren Weißen Burgunder trank.
Meinem Webmaster Ansgar Sporkmann, einem Fachmann nicht nur in technischen sondern sehr engagiert auch in sozialen Fragen (Kinderschutzbund, Nottelefon...), der zu einem wirklichen Freund geworden ist, verdanke ich das Angebot umfassender Hilfe. Er lieh mir sofort sein Auto, als ich es brauchte. Großen Dank!
Ich danke Manfred Magersuppe für den Möbeltransport der Billy-Regale von IKEA und die hilfreiche Schlepperei. Danke für deine Kräfte!
Ich danke Erika Koch für köstliches Essen und die Luftmatratze, die mir wochenlang hervorragend mein Bett ersetzte.
Bei ihrer Schwester Marianne Dengler genoss ich im kleinen Kreis zum Abschied ein ganz köstliches Lamm. Dankeschön.
Meinem Nachbarn Jörg Weismann bin ich sehr dankbar, weil er immer zur Stelle war, wenn schwere Teile hin und her transportiert oder Sperrmüll raus getragen werden musste.
Michael Anders wusste, dass ich gern Musik höre und schleppte nicht ein Kofferradio - das hatte ich ja schon - , sondern eine ganze Anlage incl. Boxen in mein Atelier. Vielen Dank.
Dankeschön auch an Anita Börs-Büttner vom Restaurant "blutrot" nebenan, die mir Ausdrucke machte, nachdem ich meinen Drucker und mein Faxgerät bereits verschenkt hatte und die mir immer wieder anbot: "Manfred, wenn du irgendetwas brauchst oder ins Internet gehen willst, sag es."
Ein ganz herzliches Dankeschön auch an Meda aus Bosnien, die hier ältere Menschen betreut und einige Sachen (z.B. die beiden Trolleys zum Einkaufen) für zwei Senioren haben wollte. Sie bekam von mir noch viel mehr und bot sofort an, mir beim Sperrmülltragen und anderen Dingen zu helfen. Ein wildfremder Mensch, aber sofort ins Herz geschlossen.
Habe ich Jemanden vergessen? Das täte mir leid.
Natürlich bin ich .- mit einem Augenzwinkern - auch jenen dankbar, die mir bis auf wenige Teile alles aus der Wohnung abgekauft haben. Klasse! Den Rest hat Brigitte am 21.5. auf dem großen Trödelmarkt an der Kreuz-Kirche verkloppt. Das Geld ist für ihr Hilfsprojekt in Burkina Faso. Prima!
„Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“
Arthur Schnitzler (1862-1931), östr. Schriftsteller
Herzliche Gruesse auch von einer dankbaren Luck
Manfred Spies, 30.o5.2013
(der Flieger geht in zwei Tagen, Margrit Baur schrieb, das Haus sei Ende Mai 100% fertig, nur im Garten sei noch etwas zu tun, der Container ist in einer Woche in Thailand, na dann...)