Das Leben in Thailand ist nicht ungefährlich. Was Gewalt untereinander und Touristen gegenüber angeht, so warnen die Auswärtigen Ämter viel Nationen ihre Bürger vor Leichtsinn im Lande. Wenn ein Thailänder glaubt, sein Gesicht zu verlieren oder wenn er gierig wird, kommt es fast täglich zu Gewalttaten. Es wird ja leicht gemacht: Pro Kopf der Bevölkerung befinden sich in Thailand deutlich mehr Schusswaffen in Privatbesitz als in den USA.
Besonders gefährlich ist es auf Thailands Straßen. Jahrelang belegte Thailand in der Statistik der Verkehrstoten weltweit Platz Eins oder zwei. Seit Jahren wird Koh Samui als die gefährlichste Stadt der Welt bezeichnet, was die Verkehrsunfälle mit Todesfolge angeht.
An zwei Zeiten im Jahr rumst es besonders: Zum internationalen Jahreswechsel und am Thai-Neujahr Songkran. Man spricht in der arbeitsfreien Woche von den "sieben gefährlichen Tagen".
Jahr 2018, sieben Tage 418 Tote pro Tag 59 Tote
Jahr 2019, sieben Tage 463 Tote pro Tag 66 Tote
Jahr 2020, sieben Tage 392 Tote pro Tag 56 Tote
Jahr 2021, sieben Tage 277 Tote pro Tag 39 Tote
Jahr 2022, sieben Tage 278 Tote pro Tag 40 Tote
Die Pandemie hatte ab 2020 auf das Thai-Verhalten einen geringen Einfluss.
Mich hat interessiert, wie es das Jahr über an den "ungefährlichen Tagen" aussieht
Jedes Jahr sterben auf Thailands Straßen
Behörden-Angaben etwa 20.800 pro Tag 56 Tote
WHO-Angaben etwa 22.500 pro Tag 61 Tote
ergänzte Zahlen (*)etwa 30.000 pro Tag 82 Tote
((*)die Behörden zählen nur, wer auf der Straße tot herum liegt. Wer auf dem Weg ins Krankenhaus oder unmittelbar im Krankenhaus stirbt, taucht in der Statistik nicht auf!!!).
Da könnte man ja das Autofahren an Songkran als empfehlenswert bezeichnen! Die Sonkran-Tage scheinen für Verkehrsteilnehmer statistisch ungefährlicher, als alle anderen Tage im Jahr.
Da wundert man sich und lacht über die Behörden und über die Medien, denen das anscheinend gar nicht auffällt. Aber man bleibt sowieso zuhause.
Manfred und Luck, 25.4.2022