Freitag, 29. April 2022

"Gefährliche Tage" in Thailand

Das Leben in Thailand ist nicht ungefährlich. Was Gewalt untereinander und Touristen gegenüber angeht, so warnen die Auswärtigen Ämter viel Nationen ihre Bürger vor Leichtsinn im Lande. Wenn ein Thailänder glaubt, sein Gesicht zu verlieren oder wenn er gierig wird, kommt es fast täglich zu Gewalttaten. Es wird ja leicht gemacht: Pro Kopf der Bevölkerung befinden sich in Thailand deutlich mehr Schusswaffen in Privatbesitz als in den USA.

Besonders gefährlich ist es auf Thailands Straßen. Jahrelang belegte Thailand in der Statistik der Verkehrstoten weltweit Platz Eins oder zwei. Seit Jahren wird Koh Samui als die gefährlichste Stadt der Welt bezeichnet, was die Verkehrsunfälle mit Todesfolge angeht.








An zwei Zeiten im Jahr rumst es besonders: Zum internationalen Jahreswechsel und am Thai-Neujahr Songkran. Man spricht in der arbeitsfreien Woche von den "sieben gefährlichen Tagen".

Jahr 2018, sieben Tage           418 Tote         pro Tag 59 Tote

Jahr 2019, sieben Tage           463 Tote         pro Tag 66 Tote

Jahr 2020, sieben Tage           392 Tote         pro Tag 56 Tote

Jahr 2021, sieben Tage           277 Tote         pro Tag 39 Tote

Jahr 2022, sieben Tage           278 Tote         pro Tag 40 Tote

Die Pandemie hatte ab 2020 auf das Thai-Verhalten einen geringen Einfluss.


Mich hat interessiert, wie es das Jahr über an den "ungefährlichen Tagen" aussieht


Jedes Jahr sterben auf Thailands Straßen

Behörden-Angaben etwa  20.800 pro Tag 56 Tote

WHO-Angaben etwa         22.500 pro Tag 61 Tote

ergänzte Zahlen (*)etwa         30.000 pro Tag 82 Tote 

((*)die Behörden zählen nur, wer auf der Straße tot herum liegt. Wer auf dem Weg ins Krankenhaus oder unmittelbar im Krankenhaus stirbt, taucht in der Statistik nicht auf!!!).


Zahlenvergleich

Da könnte man ja das Autofahren an Songkran als empfehlenswert bezeichnen! Die Sonkran-Tage scheinen für Verkehrsteilnehmer statistisch ungefährlicher, als alle anderen Tage im Jahr. 

Da wundert man sich und lacht über die Behörden und über die Medien, denen das anscheinend gar nicht auffällt. Aber man bleibt sowieso zuhause.


Manfred und Luck, 25.4.2022




Freitag, 22. April 2022

AseYa Islamic Food in Pak Chong

Wir leben in einer ruhigen Kleinstadt mit einer optimalen Infrastruktur in einer fantastischen Natur-Umgebung mit der angeblich besten Luft Thailands. Natürlich kann man hier auch international essen. Aber die orientalische Küche findet man sogar in den Metropolen selten.

Wie froh war ich, direkt in unserer Nähe an einem winzigen Restaurant die türkische Fahne zu entdecken! Leider haben alle türkischen Vorfahren den Herd verlassen und sind gestorben. Man kocht Thai-Küche und auch islamisch, aber Burma Börek und Tas Kebap kannte keiner.
Ich habe sehr delikates Massaman Chicken Curry für 100 Baht mit Fladenbrot gegessen und beschlossen, in zwei Wochen dort an meinem 81. Geburtstag dort zwischen all dem Grün zu schlemmen.



Wer hätte das gedacht, dass es in direkter Nähe unseres Hauses ein so paradiesisches Restaurant gibt!

Die Tische sind (wohl wegen Corona) einzeln inmitten der Pflanzen aufgestellt


Allen "Testerinnen" hat es hervorragend geschmeckt


...da blieb nichts übrig...

Es gibt auch Karten in englischer Sprache, aber die sind etwas veraltet
und total durcheinander. Auf einem großen Bildschirm kann man auf Nachfrage die Speisekarte bebildert sehen.



Was ich noch nie gesehen habe: An der Speisekarte war ein Signalgeber befestigt,
mit dem man das Personal rufen konnte.

Nachdem wir noch einen Mokka getrunken hatten, bewunderten wir die
liebevoll gestaltete Haustüre und verließen den Ort des Genusses.

Sehr vorteilhaft : Durchgehend geöffnet. Da wir abends sowieso nie auswärtig essen, spielt die frühe Schließung am Abend keine Rolle. Die freundlichen Besitzer boten sogar an, um GARP-Kosten zu sparen, das Essen selbst zu bringen, da die Entfernung nach Pimpaka nicht groß ist.
 

Manfred und Luck, 20.4.2022

Mittwoch, 13. April 2022

SONGKRAN - KONFLIKT UND KONSUM-KONSENS

Bangkok Post, 19.3.2014

Viele Thais sind verärgert darüber, dass Singapur beabsichtigt, sein eigenes Songkran-Fest zur gleichen Zeit wie das traditionelle thailändische Fest zu feiern. 

Die Reaktion in Thailand auf die Nachricht, dass Singapur sein eigenes Songkran-Festival zur gleichen Zeit wie das traditionelle thailändische Fest abhalten will, mit Wasserwerfen, Thaiboxen und Musik, war schnell.


„Wir werden die Organisatoren verklagen“, drohte ein hochrangiger Beamter des Kulturministeriums und sagte, dass das singapurische Faksimile den Wert des thailändischen Neujahrsfestes untergraben würde.


Die Direktorin des Culture Surveillance Bureau, Yupa Taweewattanakijbaworn, sagte, Singapur nutze das Fest, um den Tourismus zu fördern, ohne den Wert der Traditionen hinter Songkran anzuerkennen, sagte sie.


Bei Songkran gehe es nicht nur darum, zum Spaß mit Wasser zu spritzen, sondern auch darum, die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern und Gemeinschaften zu stärken, sagte Frau Yupa.


Thailand-Songkran traditionell (s Wikipedia)





Da Thailand gern freie Arbeitstage und Spaß hat, okkupieren sie nach Möglichkeit ausländische Feiertage und auch religiöse Feste. Voraussetzungen sind Spaß und Konsum. Wenn so etwas nicht möglich ist, wie beim Ramadan, wird nicht gefeiert.

Wenn man diesen nationalistischen und bekloppten Beamten wie Frau Yupa folgen würde, müssten Christmas und das weltweite New Year in Thailand verboten werden. Gerade bei Weihnachtsmännern und Tannenbäumen wird der Missbrauch deutlich, denn es geht in Thailand nicht um Liebe, sondern nur um Konsum und Luxus. Die Geburt Jesu ist in Thailand unbekannt.


Seit der Pandemie sind in Thailand die Songkran-Wasserschlachten verboten.


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April 2022 in Singapur


Im Gegensatz zum buddhistischen  Thailand (95%) leben in Singapur 33% Buddhisten. An den Traditionen von Songkran ist der Staat nicht interessiert. Nur der Kommerz ist das Ziel. 2022 werden Songkran-Wasserfest-Erlebnisse angeboten und beworben in einer Weise, die ausschließlich auf den Tourismus und das Geldverdienten ausgerichtet ist.


Außerhalb der Traditionen: touristisch attraktive Wsserschlachten



Aktueller Songkran in Singapur Wasserkämpfe

„Die Besucher können gerne ihre eigenen Wasserpistolen zum Wasserfestival mitbringen.

Alternativ werden den Besuchern an verschiedenen Stellen im WWW Wasserpistolen zur Verfügung gestellt.

Entlang des Shiok-Flusses und des Tsunami schwimmen 50 Wasserpistolen, die die Besucher benutzen können.

Mit den Wasserpistolen können sich die Besucher für einen fünfminütigen Kampf in einem großen aufblasbaren Labyrinth zusammentun und andere zu Fall bringen.

Hier sind weitere Erlebnisse, auf die man sich freuen kann………“


Der Kolonialismus hat sich nie für die Werte und Traditionen der unterdrückten, indigenen Bevölkerung interessiert. Der heutige Massentourismus ist damit vergleichbar.


Manfred Spies, 14.4.2022