Thailand-Verkehr

Thailand ist ein langsames Land. Aber wenn es um den Verkehr geht, scheinen alle auf der Flucht zu sein. Warten? Das ist nicht sanuk.

Bevor Ampeln auf Grün schalten, rasen schon fast alle los. Und Warten an einem beschrankten Bahnübergang? Das ist Beschränkung! Wozu sind die Schranken denn nur halb? Richtig, damit man sich durchschlängeln kann.

Bahnübergang in Pak Chong-Pimpaka, offen

Bahnübergang in Pak Chong-Pimpaka, geschlossen

Klar gibt es Tote. Aber je früher man stirbt, desto eher kann man als Reicher und Berühmter wiedergeboren werden.

Der Verkehrsminister vn Thailand hält wenig von Verkehrserziehung. Fahrschulen gab es noch nie im Land des Weglächelns. Wer auf einem Bike nicht umfällt, kann also fahren. Wer in einem Auto Gas geben kann, ist also verkehrstüchtig.

Der Verkehrsminister will Sicherheit durch Bauen. Bahnübergänge werden zu Bahnüberführungen. Das ist vernünftig. 

Am Ausgang unser Siedlung scheint das nötig. Auf akustische und optische Warnsignale und geschlossene Schranken achtet kaum jemand. Wie gesagt, man scheint auf der Flucht zu sein. Manchmal schließen sich die Schranken erst, wenn der Zug fast vorbei ist.

Zum Glück war ich vorher da, sprang aus dem Auto und stoppte den Verkehr.
Der Zugführer zeigte mir den Daumen und winkte dankbar.

Nun  ist sie bald fertig, die neue Straße über die Bahn. Gut so. Für die Fußgänger gibt es eine Brücke. Und die Gebrechlichen und Behinderten sollen zuhause bleiben? Oder macht man für sie einen schmalen Überweg an alter Stelle? Hoffentlich! Aber dann benutzen diesen kurzen Weg auch die Mopedfahrer...

Manfred Spies

Pak Chong, 15.2.2021