Freitag, 15. Juli 2011

Hausbau in Thailand Teil 10, Thai-Boxen auf der Baustelle

7.7.2011
Beim traditionellen Thai-Boxen ist ein Menge erlaubt, um den Gegner unter Druck zu setzen. Was die Familie meiner Frau einsetzte und was ich per Mail mitteilte, war dagegen harmlos, wirkte aber wie eine Bombe: Nachdem im Internet über den Polizeibesuch zu zu lesen war, wurde mit dem gesamten Team entsprechend unseren Mängel- und Terminlisten gearbeitet. Ich habe seit meiner letzten, etwas lautstarken Begegnung mit dem Herrn Architekten kein Wort gewechselt. Das überlasse ich alles den Thai, bzw. den Familienmitgliedern von Luck.
Und die legen sich zum Teil heftig ins Zeug. Der ehemalige Pimpaka-Liebling Wisit leistet sich aber wirklich täglich neue, dicke Klöpse. Er begann nun endlich mit dem bereits im Februar bezahlten Zaun um die beiden Seiten des Grundstücks, die nicht von Mauern umgeben sind. Dazu riss er einfach die Grenzpfähle des Farm-Nachbarn heraus, um freie Bahn für die Mauer-Arbeit zu haben. Ich war fassungslos, habe alles fotografiert und habe auch meiner Frau gesagt, dass so etwas überall auf der Welt normalerweise streng bestraft wird. Grenz-Markierungen sind tabu!



Die Reaktion des Farmers war heftig. Beinahe hätte es eine Anzeige und die Androhung einer Gefängnisstrafe gegeben. Er wäre mit allem einverstanden gewesen, wenn man ihn vorher informiert und gefragt hätte. Aber jetzt lehnte er die Neuvermessung durch eine bereits bestellte, private Firma ab. Nur die Behörde wird von ihm akzeptiert. Das Vermessungsamt hat aber so viel zu tun, dass mit einem Termin in vier bis fünf Monaten zu rechnen ist. So lange ruhen die angefangenen Arbeiten. Da wurden vom Bagger das Erdreich von Wurzeln gesäubert. Da wurden Fundamenten für dir Zementpfähle gesetzt, Eisengitter für die Mauern geschweißt und gesetzt und so weiter. Und dann wird heute, am 7.7. alles gestoppt, weil der Farmer nur eine behördliche Vermessung akzepziert. Na dann Gute Nacht. Kein Zaun, keine Sicherheit, jede Nacht das Grundstück voller Hunde und Angst vor Gangstern...nicht ich als trainierter Messerwerfer, der einen Apfel auf 10 Meter trifft, aber die Thai-Familie.

Die ansonsten extrem ruhige Schwester Mooy schimpfte lautstark mit Wisit und erklärte ihm, er habe das gute Verhältnis zum Farm-Nachbarn belastet, er habe alle Kosten der Vermessungen und auch der Verzögerungen zu bezahlen. Ich fürchte, er wird das Handtuch schmeißen. Er scheint all unser Geld in seine eigene Hütte gesteckt zu haben. Das Material für die Terrassengeländer kann er  offenbar nicht bezahlen. Mal sehen, wie es weiter geht.
Komisch ist nur, dass ich dabei relativ ruhig bin und gut schlafe, während Luck und die Schwestern Magenbe-schwerden bekommen.

An dieser Stelle muss ich mal den Freunden vor allem in Deutschland etwas erklären:
- wie haben noch keinen Internet-/Telefon- oder TV-Anschluss, weil unser Architekt seit vielen Wochen verpennt, eine Hausnummer für unser Haus zu beantragen. Daher kann die Kommunikation keinesfalls über Skype und selten im Internet-Shop über Mail oder Blog erfolgen. Aber das ist das geringste Übel.

Grüße an alle von Luck, Schwester Mooy, Schwester Jek und mir.

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