Mittwoch, 16. Mai 2012

Thailand Gewitter in Pimpaka / Pakchong

Nachdem wir in Pakchong sehr lange keinen Regen hatten - selbst wenn er im Wetterbericht angekündigt war - goß es ein paar Kilometer weiter in Stömen, aber bei uns in Pimpaka fiel kein Tropfen. Wir haben unseren Freunden in Deutschland viel von unserer Wärme geschickt und erbaten im Gegenzug etwas geringere Temperaturen und vor allem Regen. Das hat dann auch einmal geklappt und wir haben uns im Blog dafür bedankt.

Nun hat Luck gestern die vielen Blumen, die uns nur wenige Wochen mit ihrer Blütenpracht erfreuten und dann verwelkten (keine Stauden), auf meinen Wunsch mit über 100 langlebigen Pflanzen ersetzt. Es sind sogar zwei meiner Lieblingsbäume mit ganz hellen, gelbgrünen Blättern dabei.
Nach getaner Pflanzarbeit musste vor dem Ausruhen noch gegossen werden.


Da wünschte sich Luck zur Entlastung ein bisschen Regen, den sie auch nachts in ausreichender Menge bekam. Ein etwa einstündiges Gewitter zog dermaßen blitzend und krachend über uns hinweg, dass ich in der Badehose pudelnass nach unseren Haustieren sah, die bei Donner furchtbare Angst bekommen.

Der heutige Morgen schenkte uns zum Frühstück einen blauen Himmel und frische Luft, obwohl weiterer Regen angekündigt war. Aber wir sind in Thailand, und da sind nicht nur die Handwerker relativ terminliberal. Der Tag wurde heiß und Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten im Haus und im Garten waren quälend. Nach unserer Mittagspause zog sich der Himmel zuerst mit hellen, dann mit immer finsteren Wolken zu und gegen 17 Uhr hatten wir unser angekündigtes zweites Gewitter.


Diese Regenfälle an beiden Tagen hatten aber gar nichts mit dem Monsunregen des letzten Jahres zu tun, der die bekannte Flutkatastrophe auslöste. Aber in der letzten Zeit müssen die Thailänder auch in unserer Gegend Einiges mit Wald und Feld angestellt haben. Jedenfalls haben wir nach zwei Gewittern nicht erwartet, dass mitten in der uns benachbarten Farm plötzlich ein reißender Strom aus den Bergen zu sehen war. Luck hatte so etwas noch nie gesehen und war geschockt.


Mich interessierte, wohin sich das Wasser ergießt. Mit Sandalen und kurzen Hosen bekleidet zog ich mit meiner Kamera auf die Straße auf der Suche nach den Wassermengen.

Ich fand die Ergebnisse des Gewitters etwa 500 Meter unterhalb unseres Hauses. Die Bilder sprechen für sich.
Als ich bei weiteren Gewitterwolken eilig in der Dunkelheit den Weg nach Hause antrat, gestaltete sich das schwierig: Bis hoch zu unserem Haus kam mir auf der Straße ein reißender Fluß entgegen, in den ich beinahe einige Male geplumpst wäre, weil ich ja unter der braunen Brühe nicht die tiefen Schlaglöcher unseres Pimpaka-Boulevards sehen konnte.

Das war das Straßen-Bächlein beim Hinweg
Straße beim Rückweg
Als neue Wolken aufzogen, machte ich mich auf den Heimweg
Meine Schwägerin, die nun wirklich in ihrem Alter nicht mehr so fit ist wie die überall herum stehenden jungen Typen, erinnerte sich genau an die Kanalgitter und befreite sie von den angeschwemmten, verstopfenden Teilen. Danach bat sie allerdings einen Jüngeren, den Dreck weg zu schaffen.
Als ein Stadtwerke-Wagen am "Katastrophen"-Ort eintraf, hatte bereits ein kluger Mann ebenso wie meine Schwägerin Mooy in Erinnering an einen Kanaldeckel mit den Händen in der Lehmbrühe gesucht, gefunden und den Abfluss befreit. Danach gurgelte das aufgestaute Wasser strömend in die Kanalisation.

Der kleine Fluss entlang der Eisenbahnlinie war innerhalb von einem Tag von einem fast ausgetrockneten Rinnsal gefährlich angestiegen. Das zog - wie schon früher beschrieben - Neugierige an. Alle sind gespannt, ob er morgen über die Ufer getreten ist und Hausbesuche macht.

Mal sehen, wann sich der vom vielen Regen aufgeweichte, lehmig-weiche Boden dem Gewicht unseres Hauses nicht mehr widersetzt und wir nicht im schiefen Turm von Pisa aber im schrägen Haus von Pimpaka wohnen.

Abgekühlt grüße ich mit immer noch lehmigen Füßen

Manfred Spies, 15.5.2012

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