1976 wurde das Datum auf den Geburtstag der Königin gelegt, ein völlig logischer Vorgang in einem Land, das bis heute nicht nur absolut autoritätsgläubig ist, sondern dem Königshaus höchste Verehrung und Dienerschaft zollt. Also feierte man ab dem 12. August 1976 nicht nur den Geburtstag der Königin als „Mutter der Nation“, sondern auch den Tag aller Thai-Mütter, die kleine Geschenke und weiße Jasmingirlanden erhielten.
Einige Leute behaupten sarkastisch, das Songkran-Fest, das früher im März stattfand und später auf den 13.-15. April verlegt wurde, habe dann mit dem Muttertag unangenehm kollidiert: Am letzten Tag des Songkran (Thai-Neujahrsfest), an dem die meisten Thailänder schwer alkoholiesiert sind, sollten den Müttern die Blumen und Geschenke nicht lallend übergeben werden.
Heute, am 12. August 2013, sind morgens in unserer Stadt die Straßen ganz ruhig. Behörden, Banken und Geschäfte sind geschlossen. Zum Muttertag, an dem die Mütter die angereiste Verwandtschaft einladen und bekochen, feiern die Familien. Dazu sind sie zum Teil bereits am Freitag angereist. Sie haben sich einen Tag Urlaub genommen. Nun reisen sie nach dem Muttertag morgen in der Frühe in endlosen Staus nach Hause. Dazu haben sie sich einen weiteren Tag Urlaub genommen. Auch viele Geschäfte und Betriebe bleiben in Ermangelung von Arbeitskräften tagelang geschlossen. Hauptsache Sanuk (Spaß, Vergnügen, Lebenslust).
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Ursprünglich entstand die Idee in Amerika, an einem Tag im Jahr an die Mütter zu denken und Ihnen für ihre Liebe, Fürsorge und die Entbehrungen zu danken,
Meine Favoritin unter den Initiatorinnen ist Julia Ward Howe: „1870 wurde von Julia Ward Howe eine Mütter-Friedenstag-Initiative unter dem Schlagwort peace and motherhood gestartet. Sie hatte das Ziel, dass die Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollen.“(*) Leider hatte ihre Idee keine Chance.
Man kann nachlesen, dass als Begründerin des heutigen Muttertags die Methodistin Anna Marie Jarvis gilt, die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis. Sie wandte sich aber nach der typisch amerikanischen, völligen Kommerzialisierung des Tages von ihrer Idee ab und versuchte sogar, den Tag wieder abzuschaffen.
In den USA werden die finanziellen Aufwendungen für den Muttertag nur durch Weihnachten übertroffen. Nach den Schätzungen der nationalen Einzelhandelsvereinigung werden im Durchschnitt 139 US-Dollar pro beschenkter Mutter ausgegeben.(*)
In Deutschland hat man 1922 gar nicht erst versucht, den Muttertag unter religiösen oder ethischen Gesichtspunkten einzuführen. Von Anfang an war der Kommerz die Basis aller Initiativen: “In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Mit Plakaten in Schaufenstern, kleineren Werbekampagnen und Veranstaltungen bis hin zu Muttertagspoesie wurde dem ersten deutschen Muttertag am 13. Mai 1923 durch den Vorsitzenden des Blumenhändler-Verbandes, Rudolf Knauer, der Weg bereitet.“(*)
Gefeiert wir immer am 2. Sonntag im Mai. Eine besondere gesetzliche Regelung erlaubt den Blumengeschäften, an diesem Tag zu öffnen.
(*) Wikipedia
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In meiner familiären Umgebung ist Mooy die einzige Mutter. Ihr Mann starb vor langer Zeit. Ihre Tochter starb bei der Geburt, der Zwillinge, die uns heute oft besuchen und mich als „Opa“ lieben.
Heute machen wir kein Brimborium. Ich gehe mit Mooy ganz langsam durch den fantastischen Garten. Es gibt die duftenden Jasminblüten und ich lade Mooy und alle anderen in ein schönes Restaurant ein, in dem es keine Feier mit den obligaten Lautsprechertürmen gibt.
Kinder singen und tanzen am Muttertag. Die etwa 25 Eltern können nur applaudieren. Unterhaltungen sind unmöglich. |
Nachtrag: Es war heute Mittag sehr schön und hat Mooy so gut gefallen, dass sie kaum Hunger verspürte. Wir haben sie aber immer ermuntert.
Das Restaurant meiner Wahl liegt abseits von der Hauptstraße ganz ruhig an einem kleinen Fluss. Entlang dieses Flüsschens gibt es eine kleine, schattige Promenade. Im gesamten Innen- und sogar auch im Außenbereich ist Rauchverbot.
Dieser Platz, den die bescheidene Mooy noch nie vorher gesehen hatte, machte sie bereits ganz glücklich und still.
Wir bekamen einen schönen Platz auf einer Außenterrasse über dem rauschenden Flüsschen. bei der Vielzahl der gerichte war Mooy überfordert und überließ uns die Auswahl der Vor- und Hauptspeisen.
Es war wirklich sehr lecker und strapazierte meinen Geldbeutel incl. der Getränke etwa in der Größenordnung eine einfachen Menues in Düsseldorf: € 17,-.
Manfred Spies am 12.August 2013 in Pakchong.
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