Wenn wir erleben, wie sorglos die Thailänder in dieser Jahreszeit das Laub an den Straßenrändern verbrennen - natürlich sehr gern zusammen mit dem lästigen Plastikmüll - wird uns manchmal ganz mulmig. Wenn wir erleben, wie abends an den Straßenrändern die Farmer riesige Flächen abfackeln - das ist natürlich alles inzwischen verboten, aber man fährt hier zulande ja auch sehr gern bei Rot über die Kreuzung - wundern wir uns, dass nicht mehr passiert.
Als wir heute am Nachmittag nach Hause kamen, stand hilfesuchend ein Mann vor unserem Tor und wies auf eine Rauchwolke am Ende der Strasse hin. Da gab es wohl ein kleines Lagerfeuerchen, vielleicht von einer achtlos weg geworfenen Zigarette, vielleicht wollte sich ein Thaiwaldschrat im Gebüsch ein Käffchen kochen.
Das Lagerfeuerchen wurde in wenigen Minuten zu einem Waldbrand, angefacht durch einen wohlmeinenden Nordwind. Der trieb das Feuer nicht auf unser Haus zu, aber alle Häuser gegenüber waren gefährdet. Die Bewohner kamen gemächlich aus den Häusern und entschlossen sich, mit ihren Gartenschläuchen der Feuerwalze Einhalt zu gebieten.
Ich flitzte ins Haus, setzte die starke Pumpe unseres Wassertanks unter dem Haus in Gang und wuchtete den dicken Schlauch auf die Straße. natürlich war er nicht lang genug, aber es reichte, um den gesamten Bereich dort zu nässen, wo das Feuer noch nicht war. Als es dann in unsere unmittelbare Nähe kam, war ich sehr erfreut zu sehen, wie der dicke Strahl alles sofort löschen konnte. Aber die Straße der Nachbarn ist lang und ich konnte nur den ersten Teil abdecken.
Das gelöschte Feuer verursachte einen beißenden Qualm, der bald die ganze Gegend einhüllte. Außer mir hatte niemand einen Mundschutz. Es war Wahnsinn! Da kamen dann auch Mütter und Väter mit ihren Kleinkindern auf dem Moped und fotografierten ausgiebig mitten im Qualm das Feuer. Ich hätte sie am liebsten mit dem dicken Wasserstrahl verjagt.
Ein junger Mann nahm mit nach einiger Zeit den Schlauch ab und half. UND DANN KAM TATSÄCHLICH NACH ETWA 20 MINUTEN DIE ÖRTLICHE FEUERWEHR! Sie ist in etwa 1 km Entfernung stationiert, aber es war ja Sonntag und da haben die Behörden geschlossen. Und die Freiwilligen futtern und palavern zu Hause und es ist offenbar niemand in Bereitschaft.
Die Wasserfontäne der Feuerwehr war gewaltig, das muss man sagen. Damit war die Gefahr gebannt. Aber wir löschten mit unserem Schlauch weiter, denn der Brand hatte eine große Fläche erreicht und die Feuerwehr konnte nicht überall sein.
Schließlich stand der Feuerwehrvagen bei uns und bat um etwas Wasser. Ihr Tank war leer. Zum Glück war das Feuer überall aus und Luck musste den Feuerwehrmännern nur beim Händewaschen helfen.
Die Verwüstungen sind gewaltig für den relativ kurzen Brand. Nun sieht man auch die ganzen Sauereien der Bauarbeiter und der Hausbesitzer und das Gerümpel, dass sie im Wald entsorgt haben.
An einer Straße hatte das Feuer begonnen, aber der Nordwind trieb es in die entgegen gesetzte Richtung. Glück für die Bewohner
Siehe auch früherer Blog-Beitrag über das Kokeln der Thailänder:
Manfred Spies am 16. Februar 2015
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