Thailand-Pakchong: Beobachtungen und Erfahrungen: Gold im Garten

Freitag, 24. September 2021

Gold im Garten

Gestern fand Luck Gold im Garten. Zwei unregelmäßig geformte Bällchen waren unter Blättern befestigt. Es gab noch mehr.

Luck behauptet, das sind Eier, da kommen Schmetterlinge raus. Aus so kleinen Gebilden? Und zuerst kommen doch die Raupen!?

Leider waren die Goldklümpchen nicht massiv und nicht groß, sonst hätte ich die Idee für eine Schmetterlingsfarm gehabt.;-))

Die Aussentüren und Fenster waren geschossen, als plötzlich ein großer, schwarzer Falter durchs Atelier flatterte. Er hatte am hinteren Ende seiner schwarzen Flügel zwei Reihen heller Punkte.

Ritterfalter?(unten Genaueres)

Er schwebte dauernd in meiner Nähe herum. Als er sich auf dem Bildschirm niederließ, fing ich ihn und setzte ihn nach draussen.

Ich guckte nach den Goldbällchen, eins war leer.

Aber das kann ja nicht sein: Der Falter war viel zu groß, um aus dem Goldbällchen-Ei zu kommen. Außerdem müsste er nach allen Regeln der Biologie das Raupenstadium übersprungen haben . Seltsam!

Jetzt werde ich über das zweite Gold-Klümpchen ein großes Sieb legen und die Wunder beobachten.

Nächster Morgen: Auf Facebook hatte ich eine Info und einen Wikipedia-Link. Ein Freund fand den Namen des Schmetterlings und Hinweise, auch auf die Goldklümpchen: Es sind die Puppen eines Tagfalters namens Euploea core. Tatsächlich schlüpfen aus diesen kleinen Bällchen riesige Schmetterlinge. Sofort ging ich zu meinem Sieb. Das ehemals goldene Gebilde war schwarz. Ich präparierte meine Kamera und arbeitete weiter am Mac. Durch meine Ungeduld verpasste ich den Ausstieg des Falters. Im schlechten Raumlicht machte ich ein paar verwackelte Bilder des bereits geschlüpten Tieres. Die Flügel waren noch weitgehend zusammengefaltet. Aber Kopf, Körper und die langen Fühler waren ausgeprägt. Wie ist so etwas möglich. Naturwunder.

Das Tier krabbelte auf dem Tisch herum und wurde zusehends größer. Ich transportierte es sofort nach draußen, damit es nicht beim Herumflattern im Raum total müde wird, wie gestern sein Bruder.

Draußen war es kühl und regnerisch. Deshalb dauerte es etwa eine halbe Stunde, bis ich die ersten Flugversuche sah. Aber der Falter mochte mich anscheinend, blieb in meiner Nähe und rastete an der Türe.

Ich war sehr zufrieden, bei so einem Prozess Zeuge gewesen zu sein und viel gelernt zu haben.Die Entwicklung bei den Faltern ist also:

Falter > Eier > Raupe > Puppe > Falter.

Die schönen Schmetterlinge fressen fast nichts, weil ihr kurzes Leben nur der Fortpflanzung dient. Die Fresstiere in der ganzen Entwicklung sind die Raupen, die sich wegen der Gewichtszunahme mehrmals häuten müssen.