Vor zwanzig Jahren las ich, dass in der Zukunft Kriege um Wasser geführt werden. Im Nahen Osten ist das seit langem Realität. In Thailand erlebten wir 2011 überdimensionale Regenfälle und Überschwemmungen und in den letzten Jahren die schlimmsten Dürren seit 40 Jahren. Die Regierung ermahnte zu verkürztem Duschen und Zähneputzen und verbot das Waschen von Autos. Aber die Reichen durften weiter ihre Golfplätze begießen.
Ich habe auch in Deutschland nicht eingesehen, dass das Regenwasser in die Abwasserkanäle geleitet wird. Um so mehr wollte ich in einem Land mit viel Monsunregen und viel Sonne das Regenwasser verwahren. Unter meiner Werkstatt baute ich einen 30 Kubikmeter großen Keller für das Regenwasser. Das ganze Haus hat voluminöse Dachrinnen.
Fundament mit Wasserspeicher (links) |
Unter der Werkstatt ist der Keller (3x5x2m) für das Regenwasser |
große Regenrinnen und Abflussrohre |
Wenn der Raum voll ist, gibt es einen Überlauf. Zwei Pumpen leiten das kostbare Nass vorne und hinten in den Garten. Natürlich benötigen wir in manchen Monaten zusätzlich Grundwasser.
Aber in diesem Jahr ist der Keller fast immer voll. Während der Monsunzeit brauchen wir für die Pflanzen weder Grundwasser noch gekauftes Behördenwasser.
Tägliche Regenschauer, warum das kostbare Wasser wegschmeissen? |
Weil auch alle Nachbarn für Gärten und Pools das Grundwasser nutzen und die Farmer enorme Mengen an Grundwasser für die Felder und Plantagen brauchen, sinkt der Grundwasserspiegel dauernd. Entsprechend sinkt der Boden. Das nennt man Subsidenz.
Absinken der Küstensstädte |
Bangkok liegt an einem Fluss und einem Delta |
Das Absinken des Bodens verursacht Schäden |
Das Absinken des Bodens verursacht Schäden |
Die Politiker in Thailand wissen seit Jahrzehnten Bescheid, aber verschließen Augen und Ohren. Im Gegenteil. Die Bauwut und das enorme Gewicht der Wolkenkratzer beförderte das Absacken Bangkoks, inzwischen um 3 Meter. An vielen Stellen der Hauptstadt kann man sehen, dass die Straßen aufgefüllt wurden und Hauseingänge und Bürgersteige 2 Meter tiefer liegen.
Das Problem der Grundwasser-Entnahme gibt es überall. Wenn man die Entwicklung des Tschadsees in Afrika betrachtet, denkt man sofort an die Hitze, die Verdunstung und den Klimawandel. Stimmt nicht: Der Grund für das Austrocknen von Seen ist an vielen Stellen der Welt der Mensch mit seinem Trinkwasser und die Industrie mit ihren Entnahmen.
In unserer kleinen Siedlung wurde vor drei Jahren eine Straße asphaltiert. Dort stehen große Villen und auch der Vize-Bürgermeister hat da sein Haus. Bei meinen täglichen Rundgängen beobachte ich seltsame Brüche und Verwerfungen an dieser neuen Straße.
Das können nur Subsidenzen sein. Wenn das Fachleute begutachten, wird man die Entnahme von Grundwasser bei uns bald verbieten, denn Wasser ist das Gold der Zukunft.
Manfred Spies, 30.8.2022
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