Samstag, 9. Dezember 2017

Berlin Sightseeing Nr. 2, Gropius-Bau und Topographie des Terrors


Im Gropius-Bau, gegenüber dem Berliner Abgeordnetenhaus, war ich nur kurz. Die aktuelle Ausstellung in der 1. Etage interessierte mich zu wenig, um dafür 10,- Euro Eintritt zu bezahlen. Die anderen Etagen waren geschlossen. So machte ich nur wenige Architektur-Fotos.

Foto Wikipedia

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Die merkwürdigen Beschriftungen im Treppenhaus bedeuten nichts weiter als die Himmelsrichtungen



Foto Wikipedia






Nebenan in einem grauen, flachen Bau betrat ich die „Topographie des Terrors“. Die Topographie des Terrors ist ein seit 1987 bestehendes Projekt in Berlin zur Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors in der Zeit des Nationalsozialismus´ in Deutschland insbesondere während der in der Herrschaftszeit von 1933 - 1945

Während des Baus kam es zu Streitigkeiten mit dem Architekten und dem betreuenden Historiker Reinhard Rürup wegen der Mehrkosten. Unmittelbarer Anlass war, dass „die vom Bund vor einigen Jahren bewilligten Mittel für die Vorbereitung der Ersteinrichtung des Neubaus nicht mehr ausgezahlt werden.“ Rürup warf zudem den zuständigen Vertretern in den Behörden von Land und Bund ein „auffälliges Desinteresse“ und eine „bestenfalls lauwarme Unterstützung“ vor. (Zitate z.T. aus Wikipedia)
Na, ja. Das kennt man doch, wenn es um Erinnern oder Vergessen geht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Topographie_des_Terrorshttps://de.wikipedia.org/wiki/Topographie_des_Terrors

https://www.berlin.de/museum/3109737-2926344-topographie-des-terrors.htmlhttps://www.berlin.de/museum/3109737-2926344-topographie-des-terrors.html





Bei meinem Besuch war ich sehr erstaunt über das große Interesse. Allerdings bestanden die Besucher fast ausschließlich aus ausländischen Besuchergruppen. Alle betrachteten die Bilder und Dokumente sehr aufmerksam und lasen auch lange Texte. KuratorInnen und InformantInnen der thematisch geordneten Dokumentationen erklärten verständlich aber enorm kompetent über die Ideen und Ideologien der Nazis. Ich habe mich in der Vergangenheit sehr intensiv mit dieser Zeit beschäftigt. Einiges war mit aber neu. So wüsste ich nicht, wie sich die Nazi-Propaganda der Fotografie und der Filmregie des Expressionismus (Murnau, Lang) bedient hat und wie gut da Leni Riefenstahl in ihr Konzept passte. 





Freiluft-Dokumentation, oben Reste der Mauer

Außen-Dokumentation mit Resten der berliner Mauer.
Rechts das Bundes-Finanzministerium, im Hintergrund rechts das Abgeordnetenhaus, links der Gropius-Bau





Ich finde die Dokumentation Topographie des Terrors sehr sehenswert, auch für nicht ausländische Besucher. 


Manfred Spies, 9. Dezember 2017

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