Nach unserer Reise im August/September sind wir ausgeschlafen und hervorragend mit orientalischen Speisen und trockenem Wein versorgt mit der türkischen Airline pünktlich in Bangkok gelandet.
Apropos türkische Airline: Turkish Airline wurde jahrelang als beste Fluggesellschaft weltweit bewertet. Inzwischen haben arabische Fluggesellschaften aufgeholt. Diese landen aber nicht in Berlin, kamen also für uns nicht infrage. Ich habe recherchiert nach Beinfreiheit (Sitzabstand),
Service (Essen genießbar) und Preis und bin bei Turkish Airline gelandet. UND DAS WAR GUT SO!
Einziger Nachteil: Nur 20kg Freigepäck. Aber wir flogen in den heißen Sommer Deutschlands und hatten wenig Gepäck.
Was wir dann an Bord erlebten, war für einen erfahrenen Billigflug-Nutzer mit bisher reisesträubenden Erfahrungen umwerfend gut. Auch wenn der Vordersitz weit zurück geklappt wurde, gab es selbst für einen nicht bei Zwergen einzuordnenden Passagier keine Knieberührungen.
Das Essen war orientalisch (Menükarte!) mit zusätzlichen Gewürzen (Chili, Pfeffer, Salz) und Sößchen für den eigenen Geschmack versehen.
Wie im TV-Vorspann erklärt, plädiert Turkish Airline für eine saubere Umwelt und verwendet weitgehend kein Wegwerfgeschirr und nur Metallbestecke.
In dieser von Moslems gemanagten Airline kann ich von Whisky bis Raki Schnäpse bestellen und ich erhielt einen kostenlosen, trockenen Weißwein sogar zweimal. Das habe ich bei Lufthansa, SwissAir oder Airfrance noch nie erlebt. Andre europäische Linien wie z.B. Austrian Air sind nach unseren Erfahrungen als Suizid-Aufforderung zu betrachten. Wenn man bei Turkish Air die Toilette betritt, hat man den Eindruck, in einem stark verkleinerten WC eines Luxushotels zu sein. Und das alles zu einem Preis von 574,- € von Bangkok nach Berlin und zurück in 13 Stunden! Also für uns 5 Sterne! Empfehlenswert!
Es gab Merkwürdiges. So weiss ich nicht, ob wir beim Hinflug eine türkische Fußballmannschaft an Bord hatten, die gegen einen Drittligisten aus Thailand gewonnen und dies bis in die Morgenstunden gefeiert hatte. Die Jungs waren gut drauf aber sehr müde. Bereits vor dem Start schliefen sie auf den ausgeklappten Tischchen und waren zum Anschnallen kaum zu wecken.
Beim Nachtflug von Istanbul nach Berlin hatten wir Gangplätze, was für den Kontakt zum Service-Personal und für den Gang zur Toilette sehr angenehm ist.
Am Flughafen Tegel fühlten wir uns bei 28 Grad klimatisch wie zu Hause. Der türkische Taxifahrer gab uns ein paar wertvolle Tips für einen Besuch im Kreuzberg-Kiez, nicht weit von unserem Hotel entfernt.
Im sehr komfortablen, sehr gut gelegenen Mövenpick hatten wir ein großes Zimmer mit Ablagen, Arbeitstisch und Schränken.
In Thailand übernachten wir in Bangkok seit vielen Jahren immer in Banglamphu im "Dé Moc". Der Chef hat eine spezielle Autosammlung, mit der er gute Gäste auch durch die Stadt kutschiert.
In Berlin sah ich nie, dass der Besitzer eines Hotels seinen Reichtum zur Schau stellte. An "präsentierten" Autos fand ich nur Oldtimer der ganz putzigen, kleinen Art. Denen widnet sich sogar ein Museum.
Im Zimmer unseres Thai-Hotels begrüßt uns immer ein knuffiger Hund, der weder bellt noch beisst.
Im Berliner Mövenpick hatten wir nur zweibeinige, aber sehr freundliche und ebenfalls nicht bellende Begrüßungen, sowie ein Getränk unserer Wahl. Den Vergleich mag jeder selbst bewerten.
Sich heimisch fühlen
Um die Ecke von Mövenpick fanden wir ein Thai-Restaurant mit ganz ausgezeichnetem, preiswerten Essen. Beim Besuch der Toilette bekam ich heimische Gefühle.
Reparatur nach Thai-Art |
Als Stopper der Terrassentür wurde ein Baustein benutzt. Das hässliche Grau wurde weiss gesprüht ohne Abdeckung, so dass die Mühen der Arbeit auch noch auf den Terrassenfliesen sichtbar sind.
Damit uns die Sonne nicht zu sehr belästigt, wurde das Terrassendach wetterbedingt abgedunkelt, d.h. nie gereinigt.
Damit wir Schubladen nicht zu sehr belasten, wurden sie so präpariert, dass sie gar nicht belastet werden konnten.
Vergleicht man das alles mit Thailand, so kann man keine Unterschiede feststellen und es stellt sich ein wohliges Heimatgefühl ein.
Einen krassen Unterschied zu den gesunden, recht harten Thai-Matratzen stellten wir im Schlafzimmer fest: Die stark durchgelegenen Matratzen hätten sich vielleicht ganz praktisch dem Rücken eines an Morbus Bechterew Erkrankten angepasst. Für meinen immer noch geraden Rücken schien das eher unbequem. Zudem gab es eine Erhöhung im Kopfteil, die sich nicht verstellen ließ. Durch heftige Sprünge versuchte ich einen Sprungrahmenbruch und damit mehr Horizontale zu erreichen, was aber leider misslang. Schließlich placierte ich einfach mein mitgebrachtes Körner-Kopfkissen am Fußende, und die Füße lagen gesund etwas erhöhtam Kopfteil. Die Senke im Mittelteil glich ich aus mit Kissen aus dem Wohnzimmer.
Hier bekommt also Thailand den Joker und ich als 1/2-Thai ein paar Punkte für meine Fantasie.
Apropos Fantasie: Beim Reparieren mit fantastischen Mitteln und Methoden sind alle Asiaten Meister. Ich habe auch in Thai-Autowerkstätten und bei Handwerkern Fantasievolles entdeckt.
Die Leiter unserer Dachdecker |
Aber wir wollen in dem so hochtechnisierten Deutschland auch ein Loblied auf brandenburgische Fantasie singen: Dieses Kinderkarussell entdeckte meine Freundin Hildburg bei einem Dorffest in der Nähe von Lindow/Mark! Wunderbar.
Kinderkarussell mit Hilfe eines Betonmischers |
Eine erste Betrachtung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, die zwei Reisende - einer aus D und eine aus TH - zwischen ihren Heimatländern feststellten, schließe ich mit Fotos meiner Frau Luck.
Ja, es hat den Anschein, sie will gern hoch hinaus, obwohl die Luft weiter oben dünner wird. Aber das macht sich beim Mangopflücken in Thailand und beim Bäumeklettern in Brandenburg nicht bemerkbar.
Mangoernte in Pakchong |
Im Wald von Lindow/Mark |
Luck und Manfred, 3. September 2018
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