Meine Plakate von 1979 waren eine Reaktion auf die von mir erlebte Umwelt und Berichte in den Medien. Mich interessierten immer Themen, die mit Menschen zu tun hatten und oft ausgeblendet wurden.
Wohin hatte sich die aufgeklärte Gesellschaft in Deutschland in den folgenden 40 Jahren entwickelt?
Düsseldorf, Linie 707 Richtung Hauptbahnhof. Das jugendliche Paar mir gegenüber tippt unentwegt in Handys. Das Mädchen stoppt die Tipperei und schaut aus dem Fenster. Unwillig fragt sie der Junge, „Warum antwortest du mir nicht.?“
Ist das die Kommunikation zwischen Liebenden in digitalen Zeiten? Ersetzen Messengers, Posts, Likes, und Scrollen das miteinander Reden, sich Berühren, begeistertes Erzählen und das sich dabei Ansehen?
Wenn ja, würde das nicht nur soziale Beziehungen gefährden, sondern auch den Verlust von Sprache bedeuten.
Wenn sich bereits junge Menschen selbst der Sprache berauben - dem wichtigsten Kommunikationsmittel seit es entwickelte Menschen gibt - wird es in Zukunft nicht nur eine altersbedingte Vereinsamung geben.
Ich kenne Jugendliche und Vierzigjährige, bei denen das digitale Gerät festgewachsen zu sein scheint. Mit zunehmender Zivilisation verblödet die Menschheit nicht nur, sie vereinsamt auch.
Die Frage ist, nutzen wir die digitalen Möglichkeiten zu unserer Zufriedenheit und um mehr Miteinander zu ermöglichen, oder hatten Wissenschaftler schon vor Jahrzehnten recht, wenn sie das Gegenteil vermuteten (weitere Fragen und Antworten im 2. Teil).
Wilailuck Lakkhamphan und Manfred Spies
Donnerstag, 21.mai 2020
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