Freitag, 12. November 2021

Straßenbarrieren und anderer Thai-Irrsinn

Straßenbarrieren, werden zur Verkehrsberuhigung von der Behörde auf Siedlungsstraßen angebracht, um Raser zu bremsen. Vor Privathäusern von Hausbesitzern angebracht sind sie illegal. 

Aber wenn der Hausbesitzer ein Polizist ist oder ein reicher, schottischer Gutsbesitzer, kräht kein Hahn und kein Thaibeamter danach.


Unsere Siedlung liegt etwas ausserhalb der Stadt Pak Chong und hat fast keinen Verkehr. Morgens ein paar leise vorbei rollende Pickups, mittgags ein DAP-Moped, nachmittags zwei Mopeds von Schülerinnen, die nach Hause kommen und der Eisverkäufer, am Abend die an einer Hand abzuzählenden Berufs-Heimkehrer.


Unseren „Verkehr“ mit Betonbarrieren zu beruhigen ist, als wolle man einem Magersüchtigen eine Adipositas-Diät verschreiben. 


Wenn das Nachbarn trotzdem tun, hat das eher psychopathologische Gründe. Bei einem unserer Nachbarn handelt es sich um einen pensionierten Polizeibeamten. Vielleicht leidet er darunter, dass seine regelnde Autorität nicht mehr gefragt ist.





Natürlich sind schon kleine Kinder mit ihren Fahrrädern gestürzt. Aber der kollektive Thai-Arsch bleibt zusammen gekniffen und der Mund ist verriegelt. 

Ich habe gelernt, dass drunter THAI-KULTUR verstanden wird. Die ThiländerInnen vermeiden Konfrontationen, sogar Fragen in Schulen wird als Beleidigung der Lehrkräfte aufgefasst. Runterschlucken und weglächeln ist die Devise. Bei Fritz Zorn las ich, „Krebs, das sind die Tränen, die man nach innen weint“. Das kann erklären, warum die Krebsrate in Thailand extrem hoch ist und warum psychische Erkrankungen in Thailand am häufigsten sind.



Ein schottischer Nachbar mit seiner Thaifamilie und Katzen braucht auch Schutz. Aber er brachte die große Barriere HINTER seiner Einfahrt an. So wird auch nach Regen das Wasser immer straßenbreit gestaut.




Ich benutze seit einiger Zeit nach einem Treppensturz im Tempel einen Elektrorollstuhl, damit ich zumindest zusammen mit den Hunden einmal am Tag vor die Tür komme. 

Das geht jetzt nicht, weil mein Gefährt nicht über die Barrieren kommt, ohne auf Dauer beschädigt zu werden. Ein anderes Sträßchen ist so voller tiefer Schlaglöcher, dass auch da eine Benutzung gefährlich wäre. Was tun?


Die meisten Straßen unserer Siedlung sind in einem erbärmlichen Zustand. So etwas und den Müll sehen natürlich auch Ausländer, die ein Grundstück kaufen wollen. Aber die Thai-Politiker, die scharf auf reiche Ausländer sind, tuen alles, um diese Klientel abzuschrecken.





Mit den Nachbarn zu reden lehnt meine Frau ab. „Sie auf einen Fehler hinzuweisen und ihn rückgängig zu machen, ließe sie ihr Gesicht verlieren. Ich will keinen Streit.“ (SIEHE OBEN) Das ist Thai-Kultur.


Sie findet den Gang zur Behörde besser, dann regeln die das offiziell. Völlig bekloppt, denn die Behörde erklärt natürlich, wer der Beschwerdeführer ist. Damit ist der Nachbarstreit noch größer. Aber Logik ist in Thailand unbekannt, wie schon 2000 der bekannte Thailand-Autor Günther Ruffert in seinen Büchern feststellte.


Ich zeige den Beamten die Situation....

...und bin zu Kompromissen bereit.


Okay, ich mache Fotos und Zeichnungen und Luck bringt sie zur Behörde. „Du bist Farang, du bleibst besser zuhause.“

Luck redet als Psychologin ruhig und vorsichtig, weist auf gestürzte Kinder und nächtliche MopedfahrerInnen hin. Zuletzt erklärt sie, man könne ihren Mann nicht  - wie es mit Behinderten in Thailand überall passiert - aus der Öffentlichkeit verbannen und quasi einsperren. Von meiner beabsichtigten Demo mit Rollstuhl und Schild mitten auf der Straße und Informationen an die Presse sagt sie nichts.


„Wir werden uns darum kümmern und ein Meeting machen, wenn der Abteilungsleiter aus dem Urlaub zurück kommt.“ Auch typisch für Thai-Organisation ist, dass Luck nicht fragt, wann denn der Urlaub beendet ist, wann der Gatte evtl. wieder auf die Straße kann und wie die Telefonnummer für einen Rückruf ist. Ich wette mit ihr, das wir nie wieder etwas von der Behörde hören werden.  Wenn sie erfahren, wie prominent die Verursacher sind, wandern meine Unterlagen in dem Müll.


Die Menschen in Thailand sind „alle gleich und frei“. Welcher gigantische Schwachsinn sich hinter solchen Unworten verbirgt, weiss nicht nur jeder intelligente Mensch, der hier lebt, sondern auch jeder Doofe. In unsrer Siedlung wurden nach massiven Beschwerden von mir vor vielen Jahren zwei Straßen repariert: eine Straße führt zum Fußballplatz eines Millionärs und zu seiner Wohnung. Die andere Straße führt zur Villa des Vizebürgermeisters.


Straße für das Volk

Asphaltierte Edelstraße vor dem Grundstück (links) des 
Vizebürgermeisters

Natürlich werde ich das nicht auf sich beruhen lassen. Ich gehörte noch nie zu denen, die sich nur beim Bier beschweren und schimpfen. Wenn man die Behörden mit Anrufen überschüttet, sich an immer höherer Stelle und bei den Medien beschwert und ggf, Anzeige erstattet, hat man am Ende Erfolg und Feinde. Ich bin nur am Erfolg interessiert. Mit DIESEN Nachbarn hier habe ich sowieso nichts zu tun. 

Ich schlucke nicht runter und werde garantiert keine Magengeschwüre und keinen Krebs bekommen…. 


Manfred Spies

Pak Chong/Pimpaka, 12.11.2021

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