Die Mudra ist eine symbolische Handgeste, die sowohl im alltäglichen Leben, in der religiösen Praxis als auch im indischen Tanz ihre Anwendung findet. Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet Mudra „das, was Freude bringt“. Mud heißt Freude, aber auch Geste, um den Göttern zu gefallen. Ra bedeutet „das, was gibt“.
Da es eine lange Geschichte der Mudras vor allem im asiatischen Raum gibt und hier Animismus, Religionen und inzwischen auch das riesige Geschäft mit Yoga eine Rolle spielen, beanspruchen alle Autoren und Autorinnen die Handgesten für ihre z.T. kommerziellen Zwecke. So gibt es im Yoga Handfiguren, die anders aussehen und andere Bedeutungen haben als im Buddhismus. (s. Links) In Büchern und im Internet findet man unterschiedliche Interpretationen der Handgesten und auch meine Konsultationen eines Abtes stifteten nur größere Verwirrungen.
In meiner Liste habe ich möglichst umfangreich die Mudras im Zusammenhang mit Buddha aufgeschrieben und geordnet. Zwischen all dem Unsinn und den vielen Fehlern, die ich in Büchern und im Internet fand, angelte ich nach fundiertem Wissen und Übereinstimmungen. Ich hoffe, ich habe etwas Nützliches zusammen getragen.
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LISTE NACH NAMEN A-Z
1. Abhaya, Furchtlosigkeit, Leid weg,
Hand offen Handfläche zu Gegenüber
2. Anjuali, (s. auch 10. Namaskara)
3. Bhumisparsha, Erdverbunden, -Berührung,
Handrücken nach oben auf Knie
4. Bodhyangi, (s. auch 15. Vajra)
5. Buddhashramana, Schenkung von Glück, kein Verzicht, Wunschgewährung
Handfläche offen nach oben
6. Dharmachaka, Rad der Lehre bewegen,
Daumen berührt Zeigefinger (manche Darstellungen mit Mittelfinger), Hände berühren sich
7. Dhyana, Meditation, Versenkung
Hände wie Schalen ineinander, nach oben offen
8. Ganesha, Mut, Beseitigung von Hindernissen
Hände ineinander, auseinander ziehen
9. Gyana, (s. auch Vitarka, Chin), Diskussion, Unterrichtung
Hand offen, Daumen und Zeigefinger berühren sich, andere Finger gestreckt
10. Hakini Mudra, die Kraft des Verstandes,
Hände wie Raute
11. Jnana, Weisheit,
wie Gyana, aber Zeigefinger mehr eingeknickt
12. Karana, Abwendung des Bösen, Beschützen
wird inzwischen nicht nur in Thailand allgemein als Liebessymbol verwendet,
Mittel- und Ringfinger zur Handfläche geknickt, andere Finger gestreckt
13. Namaskara, Grüßen, Beten
Hände gefaltet, aneinander, gestreckt
wird in Thailand als Grußformel benutzt, Ehrerbietung je nach Höhe der Hände
14. Prana, Energie-Symbol, Balance
Daumen berührt Ring- und kl. Finger
15. Shunya, Vermeidung von Stress, schlechter Gedanken, typische Yoga-Geste
Finger gestreckt bis auf Daumen und Mittelfinger
16. Surya, Vermeidung schlechter Gedanken, typische Yoga-Geste
Finger gestreckt bis auf Daumen und Ringfinger
17. Tarjani, Warnung vor Unglück
Zeigefinger gestreckt, andere Finger eingeknickt
18. Uttarabodhi, höchste Erleuchtung,
Finger der Hände sind ineinander verschränkt, die Zeigefinger berühren sich und sind gestreckt
19. Vajra (s. auch Bodhyangi), Wissen, Weisheit- Vermittlung
Fäuste übereinander, der gestreckte Zeigefinger der linken Hand wird von der rechten Hand umfasst
20. Vajrapradama, unerschütterliches Vertrauen,
Hände sind überkreuzt mit ausgestreckten Fingern vor Brust oder bei stehender Figur vor Schoß
21. Varada, Wunscherfüllung, Mitgefühl, Geben, Hilfe
meist rechte Hand liegt offen ausgestreckt mit Handfläche nach oben auf Knie oder ausgestreckt am stehenden Körper
22. Varun, Vermeidung von Stress, schlechter Gedanken, typische Yoga-Geste
Finger gestreckt bis auf Daumen und kleiner Finger,
23. Vayu, Gesundheit, wir bei Buddha Figuren fast nie benutzt, typische Yoga-Geste
der Daumen drückt den Zeigefinger in die Handfläche, andere Finger gestreckt
24. Vitarka, (s auch 7. Gyana)
Am Ende zeige ich unsinnige Falschmeldungen und esoterische Auswüchse. Wer bei Mudras eine Verbindung mit Erde, Wasser, Luft und Feuer sucht und glaubt, mit dem Pressen von Fingern auch Diabetes heilen zu können, ist bei mir falsch.
Video Donnerkeil Mudra, esoterisch
https://wiki.yoga-vidya.de/Vajra_Mudra
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LISTE NACH AUSSEHEN
BEKANNTESTE MUDRAS
Nicht nur in Thailand hat sich die Geste der Begrüßung (13 Namaskara) allgemein als Gruß durchgesetzt. |
2. Anjuali, (s. auch 13. Namaskara)
13. Namaskara, Grüßen, Beten
Hände gefaltet, aneinander, gestreckt
wird in Thailand als Grußformel benutzt, Ehrerbietung je nach Höhe der Hände
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12. Karana, Abwendung des Bösen, Beschützen
wird inzwischen nicht nur in Thailand allgemein als Liebessymbol verwendet,
Mittel- und Ringfinger zur Handfläche geknickt, andere Finger gestreckt
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7. Dhyana, Meditation, Versenkung
Hände wie Schalen ineinander, nach oben offen
Für Japan typisch ist die Handhaltung mit sich berührendsn Daumen.
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HÄNDE
1. Abhaya, Furchtlosigkeit, Leid weg,
Hand offen, Handfläche zum Gegenüber
10. Hakini Mudra, die Kraft des Verstandes,
Hände wie Raute
17. Tarjani, Warnung vor Unglück
Zeigefinger gestreckt, andere Finger eingeknickt
18. Uttarabodhi, Höchste Erleuchtung,
Zeigefinger gstreckt, berühren sich, andere Finger nach innen geknickt
Hände sind überkreuzt mit ausgestreckten Fingern vor Brust oder bei stehender Figur vor Schoß
3. Bhumisparsha, Erdverbunden, -Berührung,
Handrücken nach oben auf Knie
1, 5, 21. Varada, Wunscherfüllung, Mitgefühl, Geben, Hilfe
meist rechte Hand liegt offen ausgestreckt mit Handfläche nach oben auf Knie oder ausgestreckt am stehenden Körper
5. Buddhashramana, Schenkung von Glück, kein Verzicht, Wunschgewährung
Handfläche offen nach oben
6. Dharmachaka, Rad der Lehre bewegen,
Daumen berührt Zeigefinger (manche Darstellungen mit Mittelfinger), Hände berühren sich
8. Ganesha, Mut, Beseitigung von Hindernissen
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FINGER
4. Bodhyangi, (s. auch. 19 Vajra)
19. Vajra (s. auch Bodhyangi), Wissen, Weisheit- Vermittlung
Fäuste übereinander, der gestreckte Zeigefinger der linken Hand wird von der rechten Hand umfasst
Hand offen, Daumen und Zeigefinger berühren sich, andere Finger gestreckt
24. Vitarka, (s auch 7. Gyana)
11. Jnana, Weisheit,
wie Gyana, aber Zeigefinger mehr eingeknickt
23. Vayu, Gesundheit, wir bei Buddha Figuren fast nie benutzt, typische Yoga-Geste
Zeigefinger von Daumen eingeklemmt
16. Surya, Vermeidung schlechter Gedanken, typische Yoga-Geste
Finger gestreckt bis auf Daumen und Ringfinger
22. Varun, Vermeidung von Stress, schlechter Gedanken, typische Yoga-Geste
Finger gestreckt bis auf Daumen und kleiner Finger,
14. Prana, Energie-Symbol, Balance
Daumen berührt Ring- und kl. Finger
Wir sehen in den Wats außer Mudras auch besondere Haltungen von Buddha-Figuren.
Oft sieht man auch einen liegenden Buddha. Bei geshlossenen Augen auf einem Kissen liegend handelt es sich um einen toten Buddha. Wenn die Augen offen und der Kopf auf den Arm gestützt ist, ruht oder schläft der Buddha. Leider lässt man ihn oft auf einem sehr ungesunden Kissen schlafen.
LINKS
Yoga
https://www.yogaeasy.de/artikel/alles-ueber-mudras
https://www.taohealth.de/welche-mudras-gibt-es/
https://chopra.com/articles/10-powerful-mudras-and-how-to-use-them
https://www.arhantayoga.org/blog/complete-guide-to-mudras-and-benefits/
https://www.yogaeasy.de/artikel/alles-ueber-mudras
Buddhismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Mudra
https://en.wikipedia.org/wiki/Mudra
https://www.buddhanet.net/mudras.htm
© Manfred Spies, 8. August 2022
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