Freitag, 6. Dezember 2013

Pimpaka: Letzter Blog-Beitrag zu Heini






8. Oktober 2013
Tut mir leid Herr Doktor Heini Janssen,

Sie haben mir einen Blick in den Spiegel empfohlen, damit ich meine Störungen, Verzweiflungen und Krankheiten erkenne. Ich finde nichts.
Bitte schicken Sie mir angesichts meiner willkürlich ausgewählten, aktuellen Fotos eine Auflistung von Merkmalen, an denen ich mich orientieren könnte.
Eine Wiederholung Ihrer Aufforderung in umgekehrter Richtung an Sie erspare ich mir. Die Hoffnung auf Selbstkritik scheint mir zwecklos.


Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen
Manfred Spies


Nachsatz nach zwei Monaten:
Ich frage mich, ob Sie Ihren Körper und vor allem Ihren Kopf  ´mal zur Aufbesserung der Spritkosten für Ihre beiden Autos der Initiative "Körperwelten" leihweise zur Verfügung stellen sollten. Interessant sind vor allem diese Zähne! Haben Sie damit zeitlebens in Ermangelung von Werkzeug Metallmuttern fest gedreht und Kronkorken abgerissen?
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Brief an Janssen
Pakchong, 12.Oktober 2013


Guten Tag,  Hein Janssen,

vor zwei Tagen besuchten wir eine befreundete Thaifamilie in Pak Thong Chai. In dem Dorf, wo sie ihr Haus bauen, umgab mich eine sehr angenehme Atmosphäre von Herzlichkeit, Offenheit und Ästhetik.
Irgendwann sagte die wunderbare Frau des Freundes, deren Ausstrahlung von Herzenswärme sie klassisch schön macht: „Manfred, du siehst heute ausgeglichen, friedlich und glücklich aus.“
Luck verneinte das im Hinblick auf die aktuellen Erfahrungen bei unserem Meeting. Aber ich war in diesem Moment ausgeglichen, friedlich und glücklich. Das hält noch an.

Es stimmt:
All you need is love, all you need is positive reinforcement. Jeder von uns, auch ich.

Ich kann damit leben, wenn mich viele kritisieren und mich manche nicht mögen. Man sagt:
Viel Feind, viel Ehr.

Wie es zu Ablehnungen kommt, ist kaum befriedigend zu klären. Natürlich fühle ich mich unter wohlwollenden Menschen wohler.(siehe oben)
Womit ich nicht leben könnte, wäre eine beweisbare Situation, in der andere Menschen durch mein Verhalten Nachteile erleiden, ihr Ruf geschädigt wird oder sie falschen Vorurteilen ausgesetzt sind.
Sollte dein Vorwurf in dieser Richtung den Tatsachen entsprechen, täte mir das sehr leid und ich entschuldige mich bei allen. Da ich niemanden kenne, kannst du das weiter geben.

Ich wäre allerdings für ein offenes Gespräch dankbar, in dem mir die Vorwürfe erklärt würden.
Da ich bisher in unserer Siedlung mit fast niemandem Kontakt hatte, weiß ich gar nicht, wie es zu diesem kollektiven Verhalten von Abneigung und Ablehnung kommt. Wenn Leute, denen ich freundlich „Guten Tag“ sage, mich nicht wieder grüßen und mich ablehnen, beende auch ich meine Höflichkeiten, denn ich bin kein Masochist. Sollte aber die Ursache für die Ablehnung meiner und auch der quasi in Sippenhaft genommenen Person meiner Frau eine von mir erfolgte kollektive, persönliche Kränkung,
Beleidigung oder Verleumdung der Nachbarschaft sein
, so entschuldige ich mich auch dafür prophylaktisch. Ich bin nicht mehr der Jüngste, vielleicht habe ich es vergessen und das ist schon
Alzheimer.
Aber auch hier bitte ich sehr um Aufklärung in einem, ruhigen, freundlichen, offenen Gespräch auf Augenhöhe.

Sicher reagiere ich nicht sanft und freundlich, wenn man mir die Benutzung einer öffentlichen Straße verbietet und sogar eine Eisenstange nach mir wirft. Aber ich kenne die Befindlichkeiten von Keaw, die mir angeblich eine Mitschuld am Tod ihres Mannes zuweist. Das ist mystisch (ich war in Deutschland) und schlimm und könnte geklärt werden.

Ich habe ihr ein wunderschönes Blumenbild und meine Entschuldigung - für was auch immer - zukommen lassen.

Zwar kann ich mich nicht erinnern, jemals mit Herrn Winai Streit gehabt oder ihn beleidigt zu haben. Aber er hat sich bei unserem Meeting sicher über mein Beharren auf meinem Recht geärgert. Dafür habe ich mich bei ihm mit einem sehr schönen Architek-turbild aus Düsseldorf (Gehry-Building) und entsprechendem Text entschuldigt.

Auch wenn sich an Baustellen große Hunde kläffend auf meine Vierbeiner stürzen und ich befürchten muss, dass sie wieder verletzt werden, reagierte ich schon mal heftig. Wer nicht?
Ich habe nie mit irgendeinem Bauarbeiter irgendeinen Streit gehabt. Aber ich gab allen Gruppen von Arbeitern von allen Baustellen einen Karton Bier und entschuldigte mich für eventuelle Verärge-rungen.

Mehr kann ich momentan nicht tun. Wenn du nun denkst, dass ist ein Gang nach Canossa, dann ist das nicht richtig. „Im heutigen Sprachgebrauch wird ein als erniedrigend empfundener Bittgang im
übertragenen Sinne als „Gang nach Canossa“ bezeichnet.(Wiki).
Ich fühle mich keineswegs erniedrigt. Wenn ich etwas falsch gemacht habe - was mir zu erklären wäre - dann ist eine Entschuldigung nicht erniedrigend, sondern selbstverständlich.

Kränkungen können brennen, Entschuldigungen können löschen. (China)

Nur in einer Sache habe ich eine Bitte:
Du hast bei diesem Meeting meine Frau beiseite genommen und ihr gesagt:
„Luck, tut mir leid, aber dein Mann ist krank, er ist verrückt.“ Das hast du mehrfach wiederholt.

Nach Aussage von Dr. Ralf Baumgarten, der seine Kanzlei in Bangkok hat, ist dies eine Straftat (Schmähkritik, üble Nachrede, Verleumdung, ...), die auch und besonders von Thai-Gerichten
(Gesichtsverlust) sehr aufmerksam betrachtet und bestraft wird. Mein anfängliches Interesse an einer Wahrung meines Persönlichkeitsrechts hat sich seit Pak Thong Chai (s.o.) gelegt. Ich schicke dir keine Abmahnung und keine Unterlassungserklärung.
Ich habe nur eine Bitte: Sag so etwas gegenüber Dritten nie wieder.

Und meine Wette gilt, dass du von mir 10.000,- Baht bekommst, wenn du deine öffentlich gemachte Behauptung verifizieren kannst, in meinem Blog habe ich geschrieben, „meine Verwandtschaft
beklaut mich.“
Auch das solltest du nie wieder öffentlich behaupten.

Meine Freunde in Pakchong (die gibt es tatsächlich :-)) und anderswo haben mich gewarnt:
„Wofür solltest du dich entschuldigen? Wenn du diese Entschul-digungen schreibst, wird die Pimpaka-Community mit Häme reagieren. “
Ich denke, ich gehe diesen Weg, und ich hoffe, es ist keine Sackgasse.


Manfred Spies


PS.: Was ich dir zur Illustration meines guten Willens schicken soll, weiss ich nicht.
Wie wäre es mit Hamburger Liedern und Schlagern von Curd Jürgens und Lale Andersen?
Zum Beispiel: „70 Jahr und kein bisschen weise...“
http://www.youtube.com/watch?v=X01tmYNJ9JE (allerdings leider gecovert)






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