Dienstag, 13. Oktober 2015

Thailand: Weg und untertauchen?

Dieser Beitrag existierte am Abend unserer Abreise als Entwurf und sollte eigentlich aus Zeitmangel erst bei unserer Ankunft in Dahab ins Web gestellt werden. Aber da akzeptierte auf einmal diese saublöde amerikanische Gesellschaft meinen account nicht, weil ich mich "von einem unbekannten Computer melde" (Internet-Cafe in Dahab). Sie wollten mir einen Sicherheitscode zur Bestätigung schicken an mein Handy, das ich gar nicht besitze. Alternativ an die seinerzeit angegebene analoge Thai-Telefonnummer, die ich aus Ägypten natürlich unmöglich abhören kann. An die alternativ angegebene Handy-Nummer von Luck eine SMS zu schicken ist ebenso unmöglich, da sie in Ägypten für ihr Samsun-Galaxy eine neue SIM-Card braucht mit einer neuen Nummer. Die benutzt sie nie, weil sie alles über Line und facebook kommuniziert. Und die google-Spezis kennen diese Nummer natürlich nicht.
So etwas müssten diese google-Leute eigentlich wissen und mir den Code einfach an meine Mail-Adresse schicken. Das habe ich ihnen geschrieben. keine Antwort.
Wahrscheinlich wollen diese amerikanischen Kontroll-Wichser nur wissen, wo ich bin, was ich esse und wo ich neuerdings meine Bomben baue. SCHÖNE NEUE WELT. Orwells 1984 ist längst vorbei!
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Ab und weg und untertauchen?

Der Sinai ist eine heisse Gegend in Ägypten, nicht nur wegen der Sonne und der Musik. Aber es ist angenehm wegen der geringen Luftfeuchtigkeit. Ganz anders als in Thailand zur Zeit.
Und es gibt nach meinen Schnorchel-Erfahrungen rund um den Globus keine besseren und schöneren Ansichten unter Wasser, als am Roten Meer.
Dahab, das ich zum zehnten und wir gemeinsam nun zum zweiten Mal besuchen, bietet mehr Ruhe als die Tourie-Orte Sharm el Sheikh oder Hurgada und hat in direkter Strandnähe fantastische Riffe, die auch ein Laie erkunden kann.
Wir kennen das alles und freuen uns auf ein Wiedersehen. Zudem haben wir es uns geleistet, einen für uns wichtigen Luxus zu genießen: Eigene Küche, eine transportable Stereo-Anlage mit unserer Lieblingsmusik. 
Also los. Zwei Wochen? Vier Wochen? Ein halbes Jahr? Mal sehen.
Die Fische sind wunderschön, weitgehend friedlich, sie keinen keinen eitlen Konsum und produzieren keinen Müll, Korruption ist total unbekannt und es ist unter Wasser leise………
Zuhause wird das Haus bewohnt, der Garten gepflegt und die wachsamen Hunde sind bestens versorgt.

Also untertauchen: 

Riesenmuränen, Wimpelfische, Weißspitzenhaie, Sanddünen, zerklüftete Berge, stille Strände, Mantas, Papageienfische, Seegurken, Juwelenbarsche, Tahini, Tabouleh, Gizah, Cairo Tower, Sphinx, Bach, Cocker, Nina Simone, Dalla, J.L.Hooker, Ravi Shankar, Windham Hill, Mozart, Khalili-Market, Pavarotti, Khaled, Clapton, Springsteen, Sufi-Show, Mezzes,  Falafel, Tahrir-Place, Birquash-Market, Stachelrochen, Weichkorallen, usw. usw. usw. usw.


















alle Fotos von M. Spies

Luck und Manfred, 13.10.2015


Montag, 5. Oktober 2015

Thailand: Fahrerflucht in Thailand IST EINE STRAFTAT!!!

Leserbrief an diverse Zeitungen

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

ein auch bei Ihnen veröffentlichter Leserbrief aus den letzten Tagen sorgt für Sorge, Verwirrung und bei sehr vielen Thais für Ärger. "Was sind wir für ein kriminelles, gewalttätiges, korruptes und nun auch bescheuertes Land, wenn es um das Leben in Thailand und nun auch um Thai-Gesetze geht!??"


Ich habe das alles nicht glauben wollen und sofort recherchiert. Hier meine Antwort, die ich zur Beschwichtigung, zur rechtlichen Information und zur Rehabilitierung der Thais Ihnen zur Veröffentlichung gebe.

Sicher gibt es in Thailand Gesetze, die überflüssig sind. Sicher gibt es auch in Thailand Gesetze, die fehlen oder andere, die ungerecht sind und einen angeblichen Rechtsstaat lächerlich machen. ABER MAN SOLL BEI DER DISKRIMINIERUNG DIESES LANDES BEI DEN TATSACHEN BLEIBEN. 

Wenn behauptet wird, Fahrerflucht sei in Thailand kein Delikt, so ist das nach meinen umgehenden Recherchen bei Polizei und Anwälten FALSCH! 

Der Leserbriefschreiber, der zu bedauern ist, hätte sich - wie man es in Thailand immer machen sollte - mehrfach informieren müssen. Warum die Polizei und der Anwalt in seinem Fall "alle nur gegrinst haben " veranlasst mich zu Spekulationen: doof oder korrupt. Nach den umgehenden Recherchen meiner akademisch gebildeten Frau und mir verbietet ein Straßenverkehrsgesetz § 78 / 160 eine Fahrerflucht und ahndet sie mit bis zu 6 Monaten Haft oder einer entsprechenden Geldstrafe. So viel zur Fahrerflucht. 
                                                                                                                                                          Es gibt aber noch ein paar andere Fragen, die zur vollständigen Klärung des Sachverhalts beitragen könnten: Zitat "Ich bekam dann ein gelbes Papier von der Polizei in Chalong und mir wurde mitgeteilt, dass ich mein Auto jetzt reparieren lassen könne, da die Versicherung alles bezahlen würde."  >Was stand denn in dem gelben Papier und aufgrund welcher Fakten wurde mitgeteilt, dass die Versicherung alles bezahlt? Schriftliche Bestätigung dieser Aussage?<  
"Am Montag, 7. September 2015, fuhr ich zur Mercedes-Werkstatt - nicht Original Benz Phuket - und dort wurde mir erklärt, dass die Versicherung bereits angerufen hätte und nur die Hälfte des Schadens übernehmen würde." >Mit welcher Begründung? Hat die Versicherung gesagt, wir zahlen nicht, weil die Frau abgehauen ist? Warum nur die Hälfte!?<  
"Ich habe mir dann einen Rechtsanwalt (Thai) genommen und der hat dann alles mit der Polizei und der Versicherung geklärt." >Was ist ALLES? Ein Rechtsanwalt hat auch nach thailändischen Gesetzen jeden seiner Schritte dem Klienten schriftlich zu dokumentieren - wenn dieser DAS WILL.<  
"Die Anwaltskosten muss ich selbst bezahlen." >Von MUSS kann keine Rede sein. Ein guter Anwalt macht ALLE entstandenen Kosten bei der Gegenseite geltend, vorausgesetzt, man gewinnt den Prozess. Aber eine höfliche Androhung bereits im Vorfeld des Prozesses, dass die Kosten nur immer höher werden, bewirkt manchmal ein Einlenken. In meinen vielen ähnlich gelagerten Prozessen übrigens immer.<  
"Auf Grund dessen wollte ich die Fahrerin zwecks Fahrerflucht bei der Polizei über meinen Rechtsanwalt anzeigen," >Das hätte schon ganz zu Anfang bei der Unfallanzeige gemacht werden müssen< 
"die haben alle nur gegrinst und mein Anwalt hat mir dann erklärt, dass Fahrerflucht in Thailand keine Straftat darstellen würde." >Unsinn, siehe oben.< Mehr Recherchen bitte selbst machen

Manfred Spies. 5.10.2015                                                                             

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Thailand: Freedom and Fuck

The English Translation You Can Find Down

Die ThailänderInnen sind die schlimmsten Teilnehmer im öffentlichen Verkehr, die ich in meinem langen Leben erlebt habe. Sie wollen THAI sein. Das heisst FREI sein. Auf die Freiheit und die Sicherheit von anderen wird keine Rücksicht genommen:; Das Wort "Rücksicht" ist unbekannt. Die Thai-Höflichkeit ist wie die dünne Schale einer Zwiebel. Darunter schaffen Berührungen oft Tränen.

Im Straßenverkehr macht jeder was er will. Ich habe auf einer zweistündigen Fahrt durch Pakchong 72 Verkehrs-Selbstverständlichkeiten gezählt wie:
- Abbiegen ohne Blinker
- Fahrt ohne abgestellten Blinker
- Fahrt als "Geisterfahrer" auf der entgegen kommenden Fahrspur
- Überfahren der roten Ampel
- Überholen auf der falschen Fahrspur
- Schneiden der entgegen kommenden Fahrzeuge in einer Kurve
- Fahren mit frisierten Mopeds mit 80 Kmh
- usw., usw., usw., usw.,

siehe: http://der-farang.com/de/pages/kurioser-unfall-vor-polizeibox

Ich hatte in den fünfzig Jahren meines Autofahrens vier Unfälle mit Blechschäden, die ich durch Eis und Schnee und Küssen am Steuer selbst verursachte. In Thailand gab es das noch nie. Hier ist das Leben gefährlich und es gibt für alles Verbotsschilder.


Wir hatten bisher nur zwei Unfälle mit bescheuerten Thais, die nicht fahren konnten und nach den Unfällen geflüchtet sind. Sie waren auch thai-typische Lügner. Das macht mich am Ort des Geschehens so wütend, dass ich gern zum Schäger werde. Eine andere Sprache verstehen diese Arschlöcher nicht.


1. Beispiel siehe Blog: http://thailand-pimpaka.blogspot.com/2012/06/verkehrsunfall-in-thailand.html
2. Beispiel heute: Wir fahren an parkenden Autos vorbei. Eine Frau mit Moped steht vor den Autos und redet mit einer Freundin. Sie trägt keinen Helm. Wir wollen in eine Einfahrt links abbliegen, setzen den Blinker 50 Meter vorher. Anscheinend startet die Frau und will schnell zwischen uns durch. Aber sie knallt gegen unseren Kühler, als wir abbiegen.
Auch in Thailand achtet man auf den Blinker. In Thailand überholt man rechts.
Ich sah sie im letzten Moment, sonst wäre sie unter meinem Vordereifen gewesen.
Sie erklärte, der Schaden sei ja nicht schlimmt, nur Kratzer und eine Beule. Ich sagte meiner Frau: Polizei und Versicherung anrufen, Nummer aufschreiben und ID-Card verlangen. Luck schrieb nur die Moped-Nummer auf. Weitere Recherchen seien unhöflich, die Frau habe sich doch entschuldigt.

Hier beginnt das, was wir als Ausländer unter "Kultur-Schock" verstehen. Auch intelligente Frauen haben mit logischem Vorgehen nichts zu tun. Ich sagte meiner Frau, die Nummer genügt nicht!!!! Das Moped gehört vielleicht gar nicht der Frau. Bitte die ID-Card. Ich wurde leider nicht erhört.

Die Frau sagte, sie muss in ein Ktankenhaus. Luck war freundlich und sah, dass sie etwa im 5 Monat schwanger war. Ich wollte hart bleiben, aber die Frau stieg auf ihr Moped, ich wollte ihr den Schlüssel entreißen und sie festhalten. Sie gab Gas und riss mich fast zu Boden. Meine mentale Reaktion: Diese elende Drecksau, dieses verdammte, verlogene, kriminelle Land. Dieses verfluchte Land, jenseits von allen Buddha-Gesetzen. Diese Fuck-Lügen-Kultur!

Das Ende vom typischen Thai-Lied? Der Versicherer kam nach drei Minuten. Anschließende Fahrt zum Nana-Hospital und Suche nach dem Moped. Fahrt zur Polizei und Anzeige wegen Unfall mit Fahrerflucht. Der Agent der Versicherung war wieder dabei. Der Polizist nahm alles auf und sagte, Fahrerflucht sei fast so normal wie die Unfälle. Er recherchierte.

"Die Nummer des Mopeds ist in einer anderen Provinz zugelassen. Wahrscheinlich ist es nicht wiederholt gemeldet und daher der Besitzer nicht mehr zu finden. Ein Einwohner-Melderegister gibt es nicht in Thailand. Jeder kann untertauchen. Wahrscheinlich müssen Sie den Schaden selbst bezahlen. Es ist ja kein Neuwagen und dafür gibt es keine Voll-Kasko-Versicherung." (Auch ein idiotischer Thai-Einfall.)

Thailand hat eine gigantische Bürokratie, wo sie anscheinend im Immigration Office nicht nur die Geburtsdaten, die Fotos der Familienmitglieder, die persönlichen Zeichnungen der Straßenkarte (völlig idiotisch) und weite 30 Formulare, sondern auch die Anzahl deiner Goldzähne und deine Penisgröße haben wollen. Aber einen Autodieb finden sie nicht. Und bei Mordfällen müssen sie nach langem Zögern und reichlich Frazzenverlust Hilfe aus dem Ausland erbitten.

Schwer erträglich, wenn man kein die Friedhofsruhe liebender Schleimscheisser ist.
Reaktion normal für einen, der sich konventionellen und quasi rituellen Kompressionen widersetzt.

Manfred am 1- Oktober 2015

For the Thai in English:
The Thais are the worst participants in public traffic that I have experienced in my life. They want to be THAI. That means to be FREE. The  freedom and the safety of others not interesting The word regard is unknown. The Thai-wei courtesy is the thin shell of an onion. Among create touches tears.

In road traffic makes everyone what he wants. I counted on a two-hour drive through Pakchong 72 normal traffic-politenesses as:
- Abbleigen without indicator
- Driving iohne parked Indicators
- Ride as a "ghost rider" on the oncoming lane
- About running a red light
- Overtaking lane on the wrong
- Driving with souped mopeds with 80 kmh
- Etc., etc., etc., etc.,

I had in the forty years of my car-driving four accidents without any hurts that I caused by ice and snow and kissing behind the wheel themselves. In Thailand there has never been that. Here, life is dangerous, you must be awake everytime  and there is everything for prohibition signs.
(Stickers)

We had only two accidents with biusher stupid Thais who could not drive and fled after the accident. They were also Thai-typical liar. That makes me so angry of the action at the place that I liked going to trounce them. Another language do not understand these assholes.

1. Example see Blog
2. For today: We drive past parked cars. A woman with scooter stands in front of the cars and talking with a friend. She is wearing no helmet. We want to turn into a driveway on the left, the indicator is 50 meters before. Apparently the woman starts and will quickly between us. But she bangs against our cooler, when we turn.
In Thailand one pays attention to the indicator. In Thailand you overtake on the right!!!! Nobody does it.!
I saw her at the last moment, otherwise they would have been under my front-pneumatic..
She explained the damage was not great, only scratches and a dent. I told my wife: Police and insurance call, write down number and ask for ID card. Luck just wrote on the moped number. Further research may be rude, but the woman had apologized.

Here begins what we understand as a foreigner under "culture shock". Even smart women have nothing to do with logical approach. I told my wife that number is not enough !!!! The moped may have heard not the woman. Please the ID card. I was unfortunately not heard.

The woman said she needs in a Clinic. Luck was friendly and saw that she was pregnant about in a 5 month. I wanted to stay hard, but the woman rose to her moped, I wanted to snatch her the key and hold it. She stepped on the gas and tore me almost to the ground. My suddenly mental reaction: This miserable bastard, this damn, mendacious, criminal country. This cursed country, beyond all Buddha-laws. This Fuck Lie culture!

The end of the typical Thai-song? The insurer came after three minutes. Subsequent drive to Nana Hospital and search for the moped. Ride to the police and display due to an accident with a hit and run. The agent of the insurance was there again. The policeman took on everything and said, hit and run was almost as normal as the accidents. He researched.

"The number of moped has been approved in another province. It is probably not repeatedly reported and therefore the owner is no longer to be found. A resident-population registers do not exist in Thailand. Anyone can go into hiding. You probably have to pay the damage itself. is not a new car and there are no full-comprehensive insurance. " (Even an idiotic Thai invasion.)

Thailand has a huge bureaucracy where they want not only the date of birth, the photos of family members, personal drawings of the road map (completely idiotic) have and wide 30 forms, but also the number of your gold teeth and your penis size in the immigration office apparently. But a car thief you can not find. And in murder cases, they must ask for help from abroad after long hesitation and plentiful their ugly-face-lost.

Hard to bear if one is not the peace of the graveyard loving ass-licker.
Normal reaction opposes for one who is conventional and quasi ritual compressions.

Manfred on 1 October 2015




Donnerstag, 24. September 2015

Thailand, Morde im Paradies oder in der Hölle?

Auf Koh Tao machten Luck und ich einen sehr schönen Urlaub. Fernab von Trubel in der Stadt und an den Touri-Stränden hatten wir natürlich nie Kontakt zur Polizei oder bekamen nie irgendwelche unerfreulichen Ereignisse mit. 
Wir kennen Horror-Geschichten über Polizisten auch aus Pakchong. Wir kennen aber auch sehr gewissenhaft arbeitende, gute Polizisten, denen wir helfen und sie unterstützen, wenn wir es können. (z.B. mit Alkohol-Testgeräten)

dpa-Bild aus der SZ vom 7.7.2017 zu Beginn des Mordprozesses

Was seit langer Zeit in Koh Samui über die Morde in Koh Tao an zwei englischen Touristen verhandelt wird, erfüllte mich zunehmend mit Schrecken, ja mit Abscheu. Nie wollte ich darüber etwas schreiben. Das können andere besser und gelassener.
Nun am Tag vor dem Abschluss der Beweisaufnahme möchte ich so einen Beitrag auf meine Seite setzen. Kommentarlos.


Sam Gruber, FARANG, 24.9.2015

KOH SAMUI: Die Verteidigung im Mordprozess von Koh Tao hat am Dienstag und Mittwoch mit Zeugen des ‚Central Institut of Forensic‘ (CIFS) sowie der Zuarbeit einer ausländischen gerichtsmedizinischen Expertin weitere schwere Zweifel an der Arbeit der thailändischen Polizeiermittler aufgerührt. Bis Freitag sollen zudem Hinweise dafür bekräftigt werden, dass die mutmaßlichen Doppelmörder Zaw Lin und Wai Phyo aus Myanmar durch Folter und Psychoterror zu ihren später widerrufenen Geständnissen genötigt worden sind.
Es scheint wie das Tauziehen um zwei ermordete junge britische Touristen – und das gleichzeitige Reißen am Tau des Lebens zweier burmesischer Angeklagter: Einen Tag vor dem offiziellen gerichtlichen Abschluss dieses Doppelmordfalles sitzen nicht nur die Angehörigen der am Sairee Strand von Koh Tao erschlagenen Hannah Witheridge und David Miller fassungslos im Gerichtssaal Nummer 6 des Provinzgerichtes Koh Samui. Längst hat keiner der Prozessbeobachter mehr den Glauben, dass nach diesem Verfahren und der unfassbar willkürlichen Ermittlungsarbeit der thailändischen Polizeibehörden jemals ein erhellendes Licht auf diesen grausamen Mord des 15. September 2014 geworfen werden kann.
Thailands unabhängige und weltweit anerkannte Forensikbehörde CIFS hat die Spurenuntersuchung nach dem Doppelmord an Hannah Witheridge und David Miller in vielen Punkten als dilettantisch, nicht nachvollziehbar, lückenhaft und unterschwellig sogar als einseitig bezeichnet. Die forensische Expertin Jane Taupin aus Australien – von der Verteidigung wegen ihrer 25 jährigen gerichtsmedizinischen Arbeit in Down Under und Großbritannien als unabhängige Beraterin hinzugezogen – lässt ebenso kein gutes Haar an der Polizeiarbeit auf Koh Tao und im Forensischen Institut der Polizei in Bangkok.
Fast alles sei falsch gemacht worden nach dem Fund der Leichen am frühen Morgen des 15. September 2014. Nur wenig kann heute bruchstückartig rekonstruiert werden, obwohl es hier um den Tod zweier unschuldiger Urlauber auf einer thailändischen Ferieninsel geht und auch um das Leben zweier 22 Jahre alter Gastarbeiter aus Myanmar, die auf Koh Tao als billige Hilfskräfte geschuftet hatten und für zwei Morde ihren Kopf hinhalten müssen, die sie möglicherweise nie begangen haben.
Signifikant unwohl stimmten regelmäßige Beobachter dieses seit 8. Juli andauernden Mordprozesses auf Koh Samui neben dem Ermittlungschaos die merkwürdig teilnahmslosen Zeugen der Anklage. Meistens waren es Polizeiermittler und gerichtsmedizinische Mitarbeiter des Forensischen Institutes der Polizei Bangkok, die ihren Auftritt hatten. Nicht einer davon hat bei genauerer Betrachtung auch nur ansatzweise nach internationalem Standard ermittelt und dokumentiert. Dazu kamen von den Ermittlungsbehörden eingesetzte burmesische Übersetzer. Auch hier konnte nicht ein einziger thailändisch lesen oder schreiben – geschweige denn zweifelsfreie Aussagen über die tatsächlichen Mordverhöre liefern. Das Bild war dunkel nach diesen Einlassungen der Anklage-Zeugen und es wurde nicht heller bis zum heutigen Prozesstag Nummer 20.
Weshalb eine mittlerweile zweifelsfrei als Mordwaffe identifizierte Gartenharke erst ein Jahr nach dem Mord plötzlich DNA-Spuren aufweist (keine DNA der Beschuldigten/die Redaktion) – nachgewiesen vom unabhängigen Central Institut of Forensic der Direktorin Dr. Pornthip Rojanasunand, warum Bekleidung der erschlagenen Hannah Witheridge niemals auf solche DNA untersucht worden ist, aus welchen Gründen die gesamte Dokumentation einer prozessrelevanten gerichtsmedizinischen Untersuchung von der Polizei gehandhabt worden ist wie das Umwühlen eines Kindersandkastens – diese Fragen muss das Gericht ins Kalkül ziehen. Wir alle haben 200 Stunden lang viel gehört und gelesen über diesen Doppelmord auf Koh Tao. In Erinnerung bleiben wird das Chaos dieser Ermittlung und ein nervenaufreibender Prozess, der am Ende mehr Fragen aufwirft als er Antworten geben konnte.
Morgen wird der letzte offizielle Tag der spektakulärsten Mordaufarbeitung in Koh Samuis Inselgeschichte in Szene gehen. Dieser Gerichtsfall hat auch offenbart, in welch grausam-zynischer Form lokale Familien auf Koh Tao ihre burmesischen Angestellten halten und wie wenig Geld und Lebensqualität ihnen nach 28 Arbeitstagen im Monat mit bis zu 20 Stunden für ihr jämmerliches Dasein verbleiben. Die Abhängigkeit vom thailändischen Immigrationssystem, das Migranten dritter Klasse nur geduldete Legalität ermöglicht, aber keinen menschenwürdigen Lebensstandard, spielt – so die Aussagen von Menschenrechtlern – hinein in das Umfeld dieses furchtbaren Schauplatzes.
Ein Doppelmord, eine Ermittlung, ein Verfahren, noch kein Urteil. Vielleicht können die drei Richter des Provinzgerichts Koh Samui bis Ende Oktober etwas wiederherstellen,  das dem  Glauben an Gerechtigkeit nahekommt. Zu beneiden sind der besonnene Vorsitzende Richter und seine zwei weiblichen Beisitzer nicht um ihre Aufgabe. Es dürfte die schwierigste Entscheidung sein, die thailändische Richter in der jüngeren Landesgeschichte treffen mussten. Es kann nach dieser Form einer ‚Ermittlung‘ kaum Gerechtigkeit geben, es wird wohl eher der Schlussstrich unter ETWAS sein, das viele ungeachtet des Ausgangs so zurücklässt, dass sie dieses Land mit seiner hier praktizierten Polizeiarbeit nicht mehr lächelnd wahrnehmen.

> Sam Gruber:
http://der-farang.com/de/author/sam



Manfred Spies, 25.9.2015

Sonntag, 20. September 2015

Thailand reconciliation?

Good day, Mr Prayut Chan-o-Cha,

It is rude to point the finger at other people. I learned that in Thailand. Have you changed it now?

You didn´t allow any criticism of the "driven far ahead reconciliation process“?

The Government declared the ISAN to the terrorist area and the red shirts as the bombers immediately after the bombing. Stokes that hatred and discord, especially since these suspicions proved perfect nonsense going to be reconciliation in the country?

Manfred Spies, 21.9.2015

My friends and my family told me, it is very dangerous to write such a letter to you, because "you didn´t allow any criticism". But I have some QUESTIONS only. And also you want to have hamony in Thailand, you want reconciliation. I think the best way to this wonderful morning sunrise is diskussion and freedom and looking for the best arguments.

Donnerstag, 17. September 2015

Thailand: Regen, Politik, Korruption und Blödheit

Hochwasser nach Regen in Thailand

Hochwasser nach Regen in Thailand

Hochwasser nach Regen in Thailand
Auf Konferenzen, Klimagipfeln und in hunderten von Interviews und anschließenden Medienberichten warnen bereits seit über vierzig Jahren Wissenschaftler und Organisationen vor den Folgen unseres unüberlegten und hemmungslosen Fortschritts- und Konsumfetischismus´. Aber die Politiker - allen voran die Verantwortlichen für die größten und mächtigsten und bevölkerungsreichsten Nationen der Welt - denken nur weiter an die Qualität des Fortschritts, die eine Katastrophe für die Lebensqualität in der Zukunft bedeutet. Sie zeugen bedenkenlos auch eigene Kinder, von denen sie in der Zukunft verflucht werden.

Ich habe keine Kinder und bin alt. Insofern sehe ich das alles mit Gelassenheit und Resignation. Wann habe ich das erste Buch des „Club of Rome“ gelesen? Irgendwann Anfang der Siebziger. Lange her. Und was entwickelte sich danach???? Nein, ich engagiere mich fast nicht mehr, renne nicht mehr gegen die Wand. Dazu ist mit mein Kopf zu schade.

Was sich jetzt in Pattaya und anderen Orten in Thailand abspielt ist das alte Lied von Ignoranz, Hochnäsigkeit gegenüber Argumenten, Korruption und politischer Saublödheit. Es gibt ja nicht das erste Mal in Thailand diese Wetterfolgen, die manchmal Millionen Menschen schädigen.



Aber nicht nur die Thailänder praktizieren eine Vogel-Strauss-Denke. Nur ist sie bei ihnen besonders ausgeprägt und verbindet sich zusätzlich mit Glauben statt Wissen und Denken. Besser beten und Lotto spielen als Fragen stellen und Kritik üben. Und „Gier ist geil“ ist der Slogan für den Thai-Alltag!

In unserer Siedlung habe ich massenhaft fotografiert, wie die Thais all ihren Müll im Wald, am Straßenrand und in der Kanalisation "entsorgen" und der Verwaltung die Bilder übergeben, Ich habe damals 10.000 bebilderte DIN A3 Drucke verteilt, auf denen die Folgen in thailändischer Sprache beschrieben wurden.






Ob das etwas genützt hat, weiss ich nicht. Es gibt jedenfalls weniger Müll (s. Blog-Beitrag: )

und durch den Neubau der Kanalisation - da muss man die Verwaltung wirklich loben!! - werden die Überschwemmungen der wichtigen Straßen und des Highways vermieden. Es geht also auch anders, als in Bangkok oder in Pattaya und anderen Zentren der Geschäftemacherei und der Korruption, die seltsamerweise immer einhergeht mit absoluter Blödheit und Raffgier.




Und wenn es bei uns heftig wochenlang Tag und Nacht regnet, steht die Straße vor unserem Haus nicht mehr unter Wasser, Wir bleiben drin, machen ein wenig Hausputz, lesen und schauen uns aus dem riesigen, mitgebrachten Archiv Filme an: Das Boot, Findet Nemo, 20.000 Meilen unter dem Meer, Deep Star Six oder den wunderbaren Deep Blue der BBC wäre doch alles angemessen:-)))

Un sere Einfahrt vor einigen Jahren. Das ist heute Geschichte, hoffen wir.



Hier ein paar Links zum Verständnis für meine Resignation in einer fast lernresistenten Umwelt.

Aktuell: Einmal starker Regen und Pattaya steht unter Wasser

Kennen wir doch schon aus Bangkok in diesem Jahr und aus den Katastrophen vorher
Müll auf Koh Larn
http://der-farang.com/de/pages/koh-larn-muellberg-waechst-taeglich-um-zehn-tonnen

Müll in Pattaya

Ein bisschen Hochwasser ist dagegen harmlos
http://der-farang.com/de/pages/muell-verschmutzt-das-meer-und-toetet-unzaehlige-tiere


Nun will ich aber all unseren Besuchern sagen, dass das Leben ein schöner, langer Fluss ist, mit einer Quelle, einem Leben in wechselnden Betten und einem sich verlierenden Ende im großen Meer. Und alles ist immer gleichzeitig da und Eins. Und alles ändert sich, und bald haben wir wieder wunderbare regenfreie, laue Abende auf der Terrasse.




Luck und Manfred am 17.September 2015


Donnerstag, 3. September 2015

Ägypten erleben, erleiden?

Für einen Urlaub in Ägypten braucht man ein Visum. Angeblich gibt es neue gesetze und man muss zur Embassy of the Arab Republic of Egypt.
Die Ägyptische Botschaft in Bangkok kennt kein Taxifahrer. Die von der Botschaft im Internet angegebene Straße ist falsch. Zumindest eine der angegebenen Adressen. Man muss also mehrfach und umfangreich recherchieren.  Am Gebäude der Botschaft ( Sorachai Building) sind auf einem großen Schild alle Firmen angeschlagen, von der Botschaft der Arabischen Republik Ägyptens keine Spur. Aber fragen und noch mal fragen hilft weiter.





Die im Internet angegebenen Öffnungszeiten sind falsch. Im Building gibt es weder im Eingangsbereich noch auf der Konsulatsetage Stühle oder Bänke zum Sitzen und Warten. Man kann sich aber draußen bei Spaziergängen in der klaren, frischen Luft der leise summenden Stadt Bangkok die Zeit vertreiben. Wenn man Hustenbonbons dabei hat, ist das hilfreich.

Relativ pünktlich, also 11 Minuten nach der offiziellen Öffnungszeit, erschien auf der Botschaftsetage im 31 Stock zuerst ein bewaffneter Polizist, danach die Mitarbeiter und die Exzellenz. Nach Abgabe unserer Taschen, Handys und Waffen betraten wir als Einzige den großen Warteraum mit 70 modernen, leeren Stühlen. Ein Mitarbeiter führte uns zu einem Nummerndrucker. Wir zogen das anscheinend wichtige und notwendige Zettelchen und unsere Nummer wurde tatsächlich umgehend angezeigt und aufgerufen. 
Natürlich hatten wir nicht nur im Internet die unterschiedlichsten, für ein Touristenvisum notwendigen Dokumente gesehen. Auch bei unseren Telefonaten erfuhren wir immer wieder interessante Neuigkeiten. So hatten wir eine Aktentasche voller Ordner und Schnellhefter mitgebracht und die Dame hinter dem Panzerglas war sichtlich überrascht und erfreut auch über die große Anzahl von Kopien, die wir mitgebracht hatten, um unsere kostbare Lebenszeit nicht zu leichtsinnig der ägyptischen Botschaft zu schenken.Ein Kopiergerät gab es natürlich nicht auf der Botschaftsetage.
Viele Dokumente werden angegeben, andere Angaben fehlen. Das kennt man auch von der thailändischen Bürokratie zur Genüge. Jeder hat diese Leute schon verflucht, weil sie nie genau sagen, was sie haben wollen und man immer erneut anreisen muss.

Wenn Luck und ich in der Vergangenheit von Deutschland nach Ägypten reisten, bekamen wir für 35,-  €  am Ankunftsflughafen unter Vorlage unseres Passes ein Visum. Jetzt mussten wir außer dem gültigen Pass, Passbildern und den vielen Kopien eine Vermögensbestätigung der Bank, Heiratsurkunden, Wohnsitzbescheinigungen, Rechnungen der Flugtickets und der Hotelbuchung vorzeigen. Die Konsulats-Mitarbeiterin sagte uns kopfschüttelnd, warum wir nicht in einer Gruppe reisen. Da hätten wir überhaupt keine Probleme und keinen Papierkram. Ich habe keinen Versuch gemacht, mit ihr über Individualität und Lebensqualität zu diskutieren.

Bemerkenswert fand ich, dass die Kosten für die beiden Visa etwa 75% teuerer als üblich waren und wir keine Quittungen erhielten. Bemerkenswert fand ich auch, dass die Pässe bis zur Aushändigung der Visa in drei Wochen einbehalten wurden und wir auch dafür keine Quittungen erhielten. Als ich reklamierte und erklärte, es kann sein, dass ich den Pass bei einer Polizeikontrolle usw. benötige - eine ID-Card besitze ich nicht - , gab man mir eine Telefonnummer. Die Thai-Polizei soll anrufen.

Die Dame am Schalter sah alle unsere Unterlagen durch, verglich und prüfte. Nach etwa 90 Minuten waren wir wieder auf der Strasse und bestellten ein Taxi zum Busbahnhof und zur Heimfahrt. 
Im Taxi erhielt Luck einen Anruf des ägyptischen Konsulats. Ihr Pass sei ab Januar 2016 ungültig, sie könne mit diesem Pass kein Visum erhalten. Der Pass muss eine Gültigkeit von mindestens sechs Monaten haben. Die Dame hinter dem Panzerglas brauchte wohl etwas länger, um das festzustellen. Nun ist das eine übliche Frist bei der Ausstellung von Visa und Luck war sauer auf sich selbst. 
Das Taxi brachte uns zurück zum Konsulat, mit dem Pass rasten wir zur Thai-Behörde, um einen frischen Pass zu beantragen und danach brachten wir den alten Pass wieder zurück zu den Ägyptern. Gut für Luck war die Nachricht, dass sie den neuen Thai-Pass schon nach einer Woche abholen und zum ägyptischen Konsulat bringen kann. Da wird dann ein neues Antragsformular mit der neuen Passnummer ausgefüllt. Mal sehen, ob wir vor unserem Flug die Visa haben.

Irgendwann am Nachmittag brachte uns ein Taxi zum Minibus und wir landeten etwas genervt in Pakchong. Luck war sauer, dass sie durch ihre Unachtsamkeit so viel Geld für Autobahngebühren und Taxikosten ausgegeben und so viel Zeit verloren hatte. Ich kaufte ihr zwei Lottoscheine.

Überall die gleiche hierarchische Ordnung gleicher Köppe
Wenn ich diese idiotische Bürokratie besonders in den Ländern erlebe, die wirtschaftlich und bildungsmäßig am Arsch sind, die auch noch im digitalen Zeitalter der elektronischen Datenspeicherung täglich ganze Wälder für unnötige Papierberge vernichten und nicht das Zusammenleben der Menschen verbessern sondern behindern, bin ich froh, schon so alt zu sein.
Aber es scheint so, dass sich die Ägypter in Bangkok nicht an die Thailänder angepasst haben. In Kairo muss es die Hölle sein.

http://derstandard.at/2000021244741/Mugamma-im-Herzen-des-Wahnsinns?ref=nl

Wahrscheinlich werden wir auf Reisen in solche Länder am Ende unseres Lebens verzichten. Luck möchte sowieso am liebsten in Deutschland Urlaub machen. Angeblich liebt sie nicht nur mich, wie sie in ihren Aquarellen und Kartoffeldrucken dokumentierte.



Manfred am 3.September 2015