Dienstag, 7. November 2017

BERLIN-REISE 2017


Ich plante eine Reise für etwa zwei Monate nach Berlin. 
Ja, wenn man lange in Thailand lebt, muss man zwischendurch auch mal weg. Sam Gruber schreibt auf Facebook: „Wenn man so lange wie ich in Thailand gelebt hat, merkt man erst spät, wie sehr man die alte europäische Kultur vermisst….Nur wenn man in Thailand permanent wegsieht, dann lässt sich das Land aushalten: Nicht auffallen, nichts sagen, keine Kritik an irgendetwas äussern, brav den Wai machen (Hände falten und sich verbeugen, MS). Dann geht's - und dann wiegt die Wärme vieles auf - aber halt nicht alles und nicht das Wichtigste….“
Sam bemängelt nicht nur die Verkehrssituation. Aber seine Insel Ko Samui ist verkehrsmäßig der gefährlichste Ort der Welt.



Irgendwann gingen mir der Krach, der Dreck, die Rücksichtslosigkeit und die verlogene Denke in Thailand auf den Wecker. Daran änderte auch nichts meine liebe Frau Luck und die überwältigende Zuneigung der Hunde. Pause machen!
Ich buchte einen preiswerten Hin- und Rück-Flug über „flüge.de“ und bekam den Hinflug bestätigt und berechnet. „Leider haben wir von Ukraine-Air keine endgültige Bestätigung. Bitte setzen Sie sich selbst mit der Fluggesellschaft in Verbindung.“ Ich fragte bei “flüge.de“ nach, ob ich als bezahlter Mitarbeiter der Firma geführt werde. Ihre Antwort sei eine Zumutung.
Letztlich stornierte ich und versuchte einen Rückflug mit Qatar Airways zu buchen. Die haben erstklassige Bewertungen, die Sitze eine maximale Beinfreiheit und das Gepäck darf 30kg wiegen.
Leider wurde der Reisevermittler von der Bangkok-Visa nicht akzeptiert, über idealo und opodo waren auch keine Buchungen möglich und eine Buchung direkt bei Qatar war doppelt so teuer. Also Rückflug ebenso wie der Hinflug mit Eurowings/Germanwings. (Lufthansas hässliche Töchter)

Einen Tag vor der Einäscherung des ehem. Königs sollte es um 12,10 Uhr von Bangkok aus losgehen. Wir planten eine sehr frühe Abreise von Pakchong, da die Straßen angeblich überfüllt sein würden. Den Koffer hatte ich incl Mac und anderer Technik schon zwei Tage vorher gepackt. In dieser Zeit schrieb mir der Reisevermittler zwei Mails mit zwei angekündigten Flugverschiebungen. Die Mails konnte ich nicht lesen, ein Smartphone besitze ich nicht.  Später am Flughafen erfuhr ich von anderen Reisenden, dass sie mit insgesamt vier Verspätungen gesegnet wurden und sehr lange Wartezeiten erdulden mussten. Ja, die Billigflieger haben lahme Wings.

Am Check-in-Schalter lag ein Zettel, in dem über die Verspätung aufgeklärt wurde. Alles gelogen, die Maschine wurde nicht ausgetauscht, sie war nicht richtig voll und es musste nachgefüllt werden.





Was macht man vom Check-In ganz früh am Morgen bis zum Abflug in fünf Stunden? Zuerst leistete mir Luck Gesellschaft. Das fand ich dann aber eine Zumutung auch für unseren Minibusfahrer, der warten musste.. Also verabschiedeten wir uns und ich vertrieb mit die Zeit mit der Beobachtung der Passagiere und der Architektur. Das war ein guter Zeitvertreib.



Ein Herr mit seiner sehr höflichen Thai-Frau versperrte mit dem riesigen Gepäck in thailändischer Rücksichtslosigkeit Luck den Weg. Der Kofferwagen war direkt vor ihren Beinen.




























Zu Ehren des verstorbenen Königs, der am Montag geboren wurde und daher mit der FARBE GELB  in Verbindung gebracht wird, werden überall an seinen Bildern frische Blumen verteilt.

Viele Thailänder schützen sich nicht nur auf den Strassen mit Atemschutz.



Airport-Architektur
Während des elfstündigen Fluges bekam ich keine Getränke und kein Essen, wenn ich diese nicht zusätzlich bezahlte. Ich zahlte und aß ein Sandwich und trank zwei Gläser Weisswein. Immerhin war das möglich und der Sonnenaufgang war auch anständig.


Natürlich verpassten wir in KölnBonn den Anschlussflug nach Berlin und wurden in ein Hotel verfrachtet. Das dauerte aber bis nach Mitternacht: Im Flugzeug wurde uns gesagt, um das Gepäck brauchen wir uns als Tranfer-Passagiere nicht zu kümmern, es wartet ein Mitarbeiter hinter der Passkontrolle auf uns und wir werden mit einem Bus ins Hotel gebracht.
Nun, es wartete natürlich niemand auf uns, man fand nach langem Suchen einen Info-Schalter. Dort sagte man uns, wir müssen selbstverständlich das Gepäck am Band abholen. An einem anderen, entfernten Schalter erhielten wir Hotel- und Taxigutscheine für den Abend und den anderen Morgen zum Abflug nach Berlin.

Langes Warten am Gepäckband: Die Arbeiter hatten bereits begonnen, unser Transfer-Gepäck in die Berlin-Maschine zu laden. Es musste alles wieder zurück geholt werden. Das kostete unsere Zeit. Ich fühlte mich nicht wie in Deutschland, wo angeblich alles so prima organisiert ist.

Am Band warteten wir 90 Minuten und endlich ging es ins Hotel. Das war allerdings sehr gut. Am anderen Morgen ging es dann fast pünktlich nach Berlin.

Hier bin ich nun in einer geräumigen Wohnung in Zehlendorf. Ein Freund eines Freundes in Pakchong verbringt ein halbes Jahr in Thailand und hat mir die Wohnung gegen einen Mietanteil zur Verfügung gestellt. Für den 11.12. 2017 habe ich den Rückflug gebucht. Mal sehen, was passiert. Wir haben in diesem Jahr schon für vier Flüge mit teilweise erheblichen Verspätungen Schadensersatz gefordert. 

Warum reise ich in diesem angeblich grässlichen November nach Berlin? Warum will ich meiner Heimatstadt Düsseldorf endgültig den Rücken kehren?
Dazu demnächst mehr wenn ich Zeit habe. Jetzt reise ich erst einmal aufs Land.


Manfred Spies, 7. November 2017

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